Stevo Inferno schrieb am 26.08.2006 00:18
Fundamnetalistische Christen sehen in jeder Form der Sexualität, die nicht ausschließlich zum Kinderzeugen gedacht ist, eine Form der Wollust, somit eine Todsünde.
Das ist aber lustig, dann bedienen sie sich punktuell im katholischen Katechismus, lassen aber eben den Teil mit den lässlichen Sünden weg. So gehts nicht.
Im Katholizismus ist Masturbation jedenfalls keine Todsünde.
Eine Sünde orientiert sich nicht so sehr am Tatbestand/der Handlung selbst, als am Motiv.
Vergewaltigung zb ist sicher "Luxuria".
Ich persönliche kenne gar keine "Todsünden".
Schade. Ich hoffe du meinst das nicht ernst.
Bevor ich angefangen hatte zu studieren habe ich im Krankenhaus gearbeitet und musste auch am 7. Tage ran, wo die Belegschaft etwas sparsamer eingesetzt wurde und der Tag durchaus stressig sein konnte.
Ich glaube beinahe alle Christen und liberalen Juden sind sich einig, dass das Sabbatgebot nicht für Nothilfe gilt.
Für Christen kann man da ganz exemplarisch das Gleichnis vom barmherzigen Samariter nennen, in dem Jesus ausdrücklich den Leviten der nicht hilft als schlechtes Beispiel nennt.
Zeitweise habe ich auch im Gastronomiebreich gearbeitet (als ich mit dem Studium begann), sowie im Sicherheitsdienst und kenne Schichtdienst
Schichtdienst ist nichts schlimmes, bekommt man doch für die geleistete Arbeitszeit normalerweise entsprechende Freizeit gutgeschrieben.
Ich kenne Schichtdienst auch und hab auch schon an Sonn- und Feiertagen gearbeitet. Warum auch nicht. Gebote sind für Menschen da, und nicht Menschen für Gebote.
Dass man persönlich Schichtdienst im heutigen Sinne nicht unbedingt als schlimm empfindet kann schon sein. Wenn man jung ist und keine Familie hat.
Du wirsts im Alter aber auch noch erleben dass du keine Lust hast Sonntag nachmittag oder nachts arbeiten zu gehen.
Und wenn du schon um diese Zeit arbeitest, willst du entsprechende Zuschläge, und/oder Überstunden angerechnet haben.
Gibt es aber keinen Sonntag, bzw keine Privilegierung des Sonntags, so wird dich dein Arbeitgeber fragen aus welchem Grund du eigentlich Zuschlag willst.
Aber dieses Sabbatgebot hat noch eine viel fundamentalere Funktion, es wurde ja nicht 1970 in der BRD erlassen, wo es diverse Arbeitsschutzbestimmungen und Tarifverträge gibt, sondern in der Frühantike.
Das Sabbatgebot ist eben gerade auch für rechtlose Untergebene gedacht, Frauen, Kinder, Sklaven, Diener, jeder hat das Recht auf einen Ruhetag.
Sollte es irgendwann mal keine Tarifverträge oder dergleichen geben, das Sabbatgebot wird noch da sein, und das ist gut so.
Sie mit der Berufung auf die "Freiheit" aushebeln zu wollen ist beinahe schon pervers.
Wenn ich ein Geschäft habe und möchte es auch Sonntags öffnen, so schränken mich dein Ladenschlussgesetz auf Basis des Christendogmas in meiner Freiheit ein. Wenn du deinen Laden sonntags nicht öffnen willst, musst du das ja nicht tun.[/quote:TOMTBI]
Wenn du einen Laden hast bist du Unternehmer.
Dann kannst du tun was du willst. Deine Angestellten auch?
Freiheit gilt auch für Besitzlose, oder?
Natürlich wird bei jedem Gesetz irgendwer eingeschränkt. Beim Arbeitsschutz der Dienstherr.
Niemand will Schichtarbeit verbieten. Aber wenn du deinen Laden Sonntags aufmachen willst musst du eben Zuschlag zahlen, dann wirst du genügend Freiwillige haben.
Klar kann man. Siehste ja. Funzt seit Jahrhunderten.
Eroberungskriege haben auch jahrhundertelang gut funktioniert. Aber Verbesserungsvorschläge diesbezüglich wurden trotzdem diskutiert.
Diskutieren darfst du ja.
(Eroberungskriege funzen übrigens auch heute noch.)
was im Gegensatz zur These stehen würde, dass man nicht alles vom AT beachten muss, so wie es hier öfters gesagt wurde
Wer das sagt liegt falsch. Wäre das AT unbeachtlich wäre es nicht im Kanon. Mag höchstens für einzelne Sekten zutreffen.
Man darf nur den Wortlaut nicht immer ganz ernst nehmen.
Alles ist im Gedanken der Nächstenliebe auszulegen.
In der Rechtswissenschaft würde man sagen teleologische (also nach Sinn und Zweck) statt grammatischer (also nach dem Wortlaut) Auslegung.