Ich hoffe es ist nicht schlimm, wenn ich den Thread aus der Versenkung hole
Aber ich bin auch ein Indigokind und ich wollte gern meine Geschichte dazu erzählen.
Meine Schwester ist kein Indigo aber sehr begabt im Sehen von Auren, auch Geistern und eben solchen Dingen. Aus diesem Grund ist sie auch Erzieher geworden, denn sie hat sich immer dafür eingesetzt, den meist ausgestoßenen "anderen" Kindern zu helfen, sich besser zu integrieren. Als ich geboren worden bin war sie 8 und hat bereits meiner Mutter gesagt, dass das Baby im Bauch anders sein wird.
Als ich geboren war, schreckten die Bekannten und meine eigene Oma vor mir zurück. Sagten, mein Blick sei "zu dominant", "böse". Meine Mutter und mein Vater verdrängen diese Dinge aber wehement, für sie gibt es sowas nicht, alles ist normal und messbar, Punkt. Das Familienverhältnis war immer schlecht (sehr viel Wut, Streit, Jähzorn - an uns wurden stets Launen ausgelassen), meine Schwester und ich waren früh eine Einheit.
Als Kind schwankte ich laut meinen Eltern zwischen Authismus und Nervensäge. Es gab Tage, an denen war ich absolut nicht ansprechbar und so in etwas vertieft, dass ich auf Zuspruch wenn dann nur extrem gereizt reagiert habe, weshalb man schon überlegt hat. Später, als ich richtig sprechen konnte habe ich massiv gestottert aber dafür jedenvollgequatscht, bis er nicht mehr konnt
Es gab zu viel was ich mitteilen wollte und ich habe Details immer sehr extrem wahrgenommen, das mache ich noch heute. Ich wollte immer mein eigenes Ding machen, gleichzeitig hatte ich aber Angst keinen Rückhalt zu haben. Ich war stur, eigensinnig als Kind, aber das nur, wenn man mir Dinge aufdrücken wollte die ich für Schwachsinn hielt, das ist heute auch noch so. MAn hat mich zum Abi gezwungen, nach einem halben Jahr schwänzte ich und brach ab. Man kann mir einfach nichts aufzwingen, ich lasse es schleifen ohne es zu beabsichtigen.
Als ich krabbeln konnte hatte ich meine erste Astralreise
Und seit ich 13 war hab ich Geister und Auren gesehen, mittlerweile hat sich alles etwas gewandelt. Aber ansonsten war ich nicht weiter besonders (also nichts für die chinesischen Eliteschulen *g*).
Meine ersten 2 Schulwochen verbrachte ich damit, regelmäßig heimlich auf dem Klo zu heulen, weil ich mich verloren und "anders" gefühlt habe. Die Kinder wollten von mir nichts wissen, wollten meistens nicht mit mir spielen und meine Freundin, die ich am Einschulungstag in meiner Klasse gefunden hatte, kündigte mir die Freundschaft vier Tage später wegen einer anderen. Ab da habe ich dann dicht gemacht und wollte nicht mehr.
Es gab einpaar Phasen, an die ich mich nicht mehr bewusst erinnere, aber irgendwann hatte ich 1-2 Freundinnen in der Klasse, mit denen ich gespielt habe und dann kam ich in der Schule auch gut klar. Es gab zwar immer, wirklich immer jemanden, der gerade dabei war mich zu mobben, war es mit meinem Namen, mit meiner Haarfarbe oder waren es einfach Ältere, denen es nicht passte, dass ich meine Meinung sagte, aber ich kam damit klar und für mich war das auch "normal". Konflikte und Streit gab es bis dato in meiner Familie nur für meine Schwester die wohl alt genug war... Bei mir begann es erst als ich etwa 12 war, wahrgenommen habe ich das nicht.
Ständig für irgendwas angebrüllt zu werden von den eigenen Eltern war für mich normal (--> Morddrohung nach verlorenem Ring) und auch die Disharmonie im Haus hab ich nie wirklich wahrgenommen, ich war es so gewöhnt. Richtig schlimm ist mein Leben eigentlich erst geworden, als ich 13 war.
Es kamen zwei Weiber in unsere Klasse (die damals gerade erst neu geformt worden war wegen Schulwechsel auf Oberschule), die mich absolut nicht haben konnten. Ich hatte in der Klasse zwei Freunde, der Rest hat mich geduldet, wenn auch ab und zu schikarniert, aber auch das war nicht weiter schlimm. Die Weiber haben dann angefangen Disharmonie zu stiften, gezielt gegen mich, ich habe es öfters hören können. "Die ist... eklig, guck die dir an!", "Die passt einfach nicht hierher".
Zu dieser Zeit habe ich das erste Mal bewusst wahrgenommen, dass ich nicht dazugehöre. Am Anfang war es nur ein Stirnrunzeln, denn ich dachte okay, Pubertät und so, wahrscheinlich liegt es daran. Aber ich habe mit 13 erst angefangen so zu sein wie ich bin, eben ganz "anders", als Kind muss es unter meiner Schüchternheit untergegangen sein. Kaum war der Drache geweckt, ging es eigentlich erst richtig los.
Seitdem wurde ich nur noch gemobbt. Binnen einer Woche hatte ich keine Freunde mehr, selbst die, die bei mir ein- und ausgegangen waren hassten mich plötzlich, warfen Schalen, Bälle, Flaschen nach mir, stellten mir Beine, diskutierten meine Noten runter. Ich bin stark geblieben über ein Jahr lang, dann hatte es quasi die ganze Schule "infiziert". Wir waren nur 412 Schüler und die beiden Weiber rein "zufällig" sehr beliebt an der Schule. Es war ihnen wohl leicht mit dem Finger auf mich zu zeigen.
Ab der 8. Klasse verbrachte ich die Pausen auf der Toilette mit verschlossener Tür. Sobald ich den Hof betrat flogen (volle Glas)flaschen, Eimer, Aluminiumbälle, Essenreste, nach mir, die Leute kamen mir hinterher, drohten mir Gewalt an. Und das, obwohl ich sie noch nie zuvor gesehen hatte, geschweige denn je irgendjemandem etwas getan habe. Ich war immer nur ich selbst, ich habe nicht geprügelt, gezankt - ich habe sogar meine Meinung anderen gegenüber zurückgehalten, weil ich wusste, dass man auf mich bisweilen manchmal merkwürdig reagiert. Geholfen hat das leider nichts.
Ich war dann an einem Punkt angelangt, wo jede Sekunde der Schule der reinste Horror war. Jede Sportstunde stand man da, hatte keinen Partner zum Sport machen - und weil die Sportlehrerin einen nicht leiden konnte, drückte sie einem die 6 rein anstatt sich als PArtner zu Verfügung zu stellen. Im Umkleideraum Blicke, als sei ich das hässlichste auf der Welt - aber generell waren es immer nur die Blicke, die mich so fertig gemacht haben. Blicke, die ich seit ich ca. 12 bin wahrnehme. Leute auf der Straße, Klassenkameraden, selbst viele "Freunde" aus der Schule. Ihr Blick spricht Mitleid - so als wenn man ein behindertes Tier anschaut. Diese Blicke machten mich aggressiv und wütend. Ich hatte niemanden zum Reden, meine Schwester war ausgezogen und fast nie zu Hause, meine Mutter war der Meinung, dass ich selber schuld sei, weil ich ein elender und unsympathischer Mensch bin, der es einfach nicht anders verdient hat. Das ich stur bin, bösartig, egoistisch, feindselig. Das ich schon ausstrahle, "was Besseres zu sein" oder "nichts mit anderen zutun haben zu wollen". Und das ich damit klarkommen muss.
Als meine Schwester schließlich zum Urlaub zu uns kam, hab ich mit ihr darüber geredet und sie hat mir das mit dem Indigo eröffnet. Das hat mir sehr geholfen. Ich hatte einen Grund, die anderen zu verstehen. Ich habe aufgehört wirklich zu glauben, dass ich ein abscheulicher Mensch bin. Ohne dieses Wissen wäre ich wohl lange vorher wirklich zerbrochen.
In dieser Zeit habe ich angefangen zu schreiben. Alle möglichen Emotionen die ich hatte habe ich in Gedichten, Geschichten, Liedtexten verarbeitet. Das mache ich heute auch noch.
Irgendwann verfolgte mich eine Gruppe Schüler auf dem Nachhauseweg und schubste mich vor einen fahrenden Bus. Ich vertraute dies einer Lehrerin an, die ich immer sehr gemocht hatte und der ich wirklich vertraute. Zwei Wochen später fiel sie mir vor versammelter Mannschaft in den Rücken, dass ich bockig und ungelehrig sei und das der Vorfall meine Schuld war, weil ich die Gruppe angeblich provoziert hätte (nach deren Aussage). Man glaubte also der Mehrheit, logisch.
Seitdem hatte ich aufgehört zu kämpfen. Ich wollte nicht mehr. Meine Familienbeziehung wurde immer schlimmer, das Gefühl der Einsamkeit immer stärker, jeden Tag Gebrüll, Geschrei, Verstecken und im Sport blamieren, weil man von der Lehrerin als "dick und faul" bezeichnet oder von der Mathelehrerin einfach mal vor die Tür gestellt wird, weil man geniest hat. Und ich hatte Magenschmerzen, andauernd, hab mich geritzt, nichts gegessen, nichts getrunken. Es gab keine Nähe, aber ich habe mich nach ihr gesehnt, ich hatte keinen Freund, laut meiner Mutter war ich hässlich und dick und dumm und würde niemals einen kriegen, ich sollte mich damit abfinden. Und als ich mich abgefunden hatte hab ich mich nur noch gefragt, was jetzt? Hat das überhaupt einen Sinn?
Ich lag in einem schwarzen Loch und für mich war alles vorbei. Als ich auf der Klassenfahrt dann vom Bungalow weggejagt wurde und den Tag bis nachts auf so einem alten Jäger-Hochsitz verbracht habe (wo man mit Graffitti vorsorglich Hasstiraden über mich gesprayt hatte) kam ich zu dem Schluss, dass eh alles egal ist. Meine Noten waren schlecht, mein Leben fand ich zum brechen, niemand mochte mich - ich hatte eine einzige, beste Freundin, die mir immer viel bedeutet hat (auch heute noch), aber das hat einfach nicht gereicht um mich vor dem Absturz zu bewahren. Ich habe mich gefühlt wie ein Hund unter Katzen.
Irgendwann habe ich dann Abschiedsbriefe geschrieben - einen an meine Eltern, an meine Schwester, an meine Freundin und an meine Schule. Nach dem Urlaub wollte ich mich umbringen.
Glücklicherweise besuchte aber noch während des Urlaubs ein neu kennengelernter Freund aus dem Internet mich. Das ist mein heutiger Verlobter - er ist zwar kein Indigo, aber er hatte immer die gleichen Probleme wie ich. Wir verstanden uns auf Anhieb, nach 3 Tagen waren wir zusammen. Damit war das Thema Selbstmord für mich erledigt.
2 JAhre Fernbeziehung musste ich noch in dieser Schule durchhalten, dann sind wir zusammengezogen. Es war der Horror. Aber ich fühle mich heute wirklich stark deswegen.
Generell nehme ich mir viele Dinge zu Herzen. Ich bin Tierschützer, weil ich mir einfach zu gut vorstellen kann wie Tiere leiden, ich habe selbst viele und unser damaliger Hund hat mir sehr in der schweren Zeit geholfen, ich fühlte mich den Tieren immer näher als den Menschen. Das ist heute auch noch so. Na ja... ABer ich habe gelernt klarzukommen in der Gesellschaft. Mich regt Bevormundung auf, mich regt Deutschland auf, mich regt Intolleranz auf. Aber das sind Dinge, mit denen ich leben kann, denn ich schimpfe gemeinsam mit meinem Verlobten darüber. Normal werde ich nie sein, ich werde auch nie "Freunde" haben. Ich hatte nie welche, ich habe nur meine Freundin und meinen Verlobten, das sind meine Freunde. Ich gehe nicht gern aus dem Haus, treffe mich mit irgendwem. Zuhause fühle ich mich wohl und gut.
Die Blicke sind noch da, aber ich halte ihnen stand. Mir bleibt nichts anderes übrig, doch es fällt mir leichter als früher.
Meine Magenschmerzen wurden auch diagnostiziert - chronische Gastritis und 8 Gallensteine.
Zu meinen Eltern habe ich mittlerweile ein besseres Verhältnis. Meine Schwester hat einen Sohn - auch er ist ein Indigo. Ich werde alles dafür tun, um ihm seinen Weg angenehmer zu machen als meinen.
Falls das irgendwer bis hierhin gelesen haben sollte, vielen Dank
Es tat richtig gut sich das mal von der Seele zu sprechen! Ist das erste Mal, dass ich wo darüber geschrieben habe und ich konnte gar nicht mehr aufhören, obwohl ichs kürzer machen wollte... Falls irgendwer Fragen hat, einfach fragen