Ein unabhängiger Palästinenserstaat ist vollkommen unsinnig.
Einerseits sind die Autonomiegebiete, durch Israel, territorial voneinander getrennt und bräuchten einen nutzbaren Korridor, insbesondere aus wirtschaftlichen Gründen. Dem entgegen stehen aber wiederum israelische Sicherheitsbedenken. Andererseits, um auf die Ökonomie zurückzukommen, wäre diese Territorien weiterhin von Israel und/oder anderen Ländern abhängig, im Angesicht der prekären Wirtschaftslage. Ein Beispiel ist die Zoll-und Währungsunion mit Israel, welche nicht ohne fatale wirtschaftliche Folgen aufgekündigt werden kann.
Meiner Meinung nach gibt es in diesem Konflikt nur zwei (entfernt) realistische Lösungen:
A: Israel und die Autonomiegebiete gründen eine Föderation oder Konföderation, ähnlich wie Bosnien und Herzegowina, beziehungsweise wie die Konföderierten Staaten von Amerika. Äußerst fraglich ist hierbei allerdings, ob eine einvernehmliche Lösung hinsichtlich der Grenzen der einzelnen Teilstaaten erzielt wird. Dergleichen würde vermutlich heutige Probleme nur auf eine andere Ebene verlagern.
Ein anderer Punkt ist die gegenseitige Abneigung der beiden Hauptbevölkerungsgruppen. Nicht wenige Israelis, wie auch palästinensische Araber, würden einen gemeinsamen Staat, mit gleichberechtigten Gliedern, nicht gutheißen.
Darüberhinaus würde der arabisch/islamisch geprägte Teilstaat, wie bereits angesprochen, vom jüdisch/israelischen ökonomisch abhängig sein.
B: Die Autonomiegebiete werden von den umliegenden Staaten annektiert. Hierbei würde der Gazastreifen Ägypten angeschlossen werden und das Westjordanland an Jordanien gehen, entsprechend der Siedlungsgrenze.
Auch dieses Modell ist nicht ganz einwandfrei, denn es befinden sich beispielsweise jüdische Siedlungen innerhalb des palästinensischen Siedlungsraumes. So einfach wäre die Grenzziehung nicht, es sei denn, man einigte sich auf die Grüne Linie. Wobei dies die Aufgabe diverser Ortschaften bedeuten würde.
Betrachtet man die Ökonomie näher, dann sticht einem ins Auge, dass die Autonomiegebiete einen relativ bedeutenden Exportmarkt für israelische Produkte darstellen. Ein Schelm, wer da Böses denkt und annimmt, für Israel sei der Status quo vielleicht ganz angenehm. Die wirtschaftliche Abhängigkeit beruht also auf Gegenseitigkeit.
Andererseits böte jenes Modell, sofern es zu einer Einigung dazu käme, einige Vorteile. So könnten die palästinensischen Araber in Staaten leben, welche ihnen religiös und kulturell nahestehen und wirtschaftlich würde es ebenfalls besser ergehen, als in einem eigenem Staat.
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Alles in allem ist es nicht leicht eine, für beide Seiten, akzeptable und dauerhafte Lösung zu finden, allerdings kann man die Reibungspunkte reduzieren, denke ich.