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Petermännchen - ein Kobold aus Schwerin

M

Moonlight

Gast
Petermännchen - ein Kobold aus Schwerin

„Auf dem Schlosse zu Schwerin hat sich vor alter Zeit oft ein kleines Petermännchen sehen lassen, das ist gewöhnlich in grauen Kleidern einhergegangen, wenn es aber Krieg geben sollte, trug es sich roth, und wenn einer sterben sollte kohlschwarz. Man hat aber auch immer gesagt, daß es ein verwünschter Prinz sei, der gern erlöst sein wolle, und das hat einmal ein Soldat ganz genau erfahren. Der stand um Mitternacht vor dem Schlosse auf Posten, da kommt das Petermännchen an und sagt, er möge sich doch mit ihm fassen; hätter er das dreimal getan, dann wäre er erlöst, und dann würde das alte Schwerin wieder in aller Pracht aus dem See hervorkommen, das jetzige aber und zugleich der Herzog würde untergehn. Der Soldat ist auch darauf eingegangen und hat zwei Nächte hinter einander mit dem Petermännchen gerungen; als er sich aber am dritten Tage früh morgens ein anderes Hemd anziehn will, da sieht einer seiner Kameraden, daß er am ganzen Leibe braun und blau ist, und fragt ihn, woher das komme. „Ja, sagt jener, das kann dich nicht verwundern, ich habe mit dem Petermännchen nun schon zwei Mal gerungen, und wenn es zum dritten Male geschieht, so ist Petermännchen und das alte Schwerin erlöst.” Das hat des Soldaten Kamerad andern wiedergesagt und da ist´s noch denselben Tag auch an den Herzog gekommen und der hat den Soldaten schnell in eine andere Garnison versetzt. Petermännchen ist aber gewaltig böse geworden und hat es den alten Herzog Friedrich Franz reichlich entgelten lassen, denn bald hier bald da hat er ihm aufgehockt und dann hat er ihn ächzend und keuchend ein Stück Weges schleppen müssen.

Auch zu anderen Zeiten hat sich Petermännchen oft sehen lassen; so kam er einmal zu einem Mädchen, das gerade die Betten machte, und fragte sie, ob sie das seine wohl auch machen wolle. „Warum nicht?” antwortete sie; da heißt er sie folgen und geht mit ihr durch einen langen unterirdischen Gang unter dem See fort, bis dahin, wo die Ziegelei ist, da hatte Petermännchen nämlich seine Wohnung; und hier hat sie ihm nun das Bett machen müssen und vieles Gold davon zum Lohne erhalten. Man sagt auch, daß Petermännchen hier an einem großen Blocke sitze, und wenn sein Bart dreimal um denselben gewachsen sei, so werde er erlöst sein.” (mündlich von einem Bauern aus Loerz bei Mirow, n. KUHN & SCHWARTZ, A. 1)

<a href="http://www.sungaya.de/schwarz/404.php3">Quelle</a>

<a href="http://www.phf.uni-rostock.de/ivk/Vortrag.html
">Bild</a>


Wie die Petermännchensage von Schwerin entstand

[*]stammt aus der vorchristlichen Zeit
[*]erscheint erstmalig zur Zeit der Obotriten (10. - 12. Jahrhundert)
[*]1800 entstanden weitere Geschichten des Petermännchens
[*]der Adel herrschte und unterband freiheitlichen Ideen und Bestrebungen des Bürgertums
[*]Sagen, Märchen und Schwänke entstanden
[*]diese erzählen von den Träumen und von besseren Lebensverhältnissen der Bürger

Der Name des Petermännchens

[*]Zusammengesetzt aus "Peter„ so nannte man Unbekannte und "Mönken„, bedeutet Zwerg

Die Petermännchensagen

[*]erzählen von einem kleinen frechen Zwerg, der Eroberern das Leben schwer machte,
[*]schlechte Menschen bestrafte und die Guten belohnte.
[*]Es diente seinem Schlossherrn mit unermüdlicher Treue,
[*]war Hüter der im Schloss vorhandenen Schätze und
[*]belohnte die Zuverlässigen und bestrafte die Diebe.

<a href="http://www.bs-technik-schwerin.de/profil/projekte/sn_geheim/">zur Quelle und vielen Bildern</a>
 
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