Es steht noch gar nicht fest, wie die CO2-Steuer aussehen soll und wer dadurch wie Be- oder gegebenenfalls auch entlastet wird, insofern ist es müßig, sich darüber aufzuregen (außer natürlich, es geht nur um das Aufregen). Und ob wir Steuer- oder Abgabenspitzenreiter sind oder nicht spielt auch keine Rolle, weil es kein weltweites Einheitsgehalt gibt und daher das nach den Abzügen verbleibende Einkommen relativ zu den durchschnittlichen Lebenshaltungskosten betrachtet werden muss. Ist natürlich gefährlich so eine Betrachtung - also wenn man sich aufregen will meine ich, denn dann gibt es nichts zu meckern. Für den Einzelnen sind diese statistischen Betrachtungen aber eh sinnfrei, weil es eben nicht um den jeweiligen Einzelfall geht.
Also zum Einzelfall: ja, kleine Einkommen dürfen nicht weiter belastet werden. Das sehen die bisherigen Konzepte aber auch nicht vor. Denn es soll nicht um Existenzen gehen, sondern um Luxus. Das ist auch verpönt in der gesellschaftlichen Diskussion, klingt so nach "wegnehmen", und ist es letztlich auch - weil es notwendig ist. Richtigerweise müssen die, die am meisten haben, deswegen auch am meisten abgeben. In unserer Gesellschaft sind das die Reichen, weltweit betrachtet sind das hingegen, tja, leider wir. Ist nicht populär, klar, und die Politik wird sich davor hüten es so zu formulieren. Aber darauf muss es über kurz oder lang hinaus laufen. Die CO2-Steuer ist unter dem Aspekt eigentlich noch zu wenig.
Und nein, das Geld einer CO2-Steuer hilft nicht direkt. Aber ja, es kann indirekt sehr wohl helfen, wenn das Geld in die richtigen Projekte fließt und damit die Menschen umdenken, sich vielleicht beim nächsten Mal nicht den dicken SUV holen sondern einen Kleinwagen, oder statt nach Thailand zu fliegen doch lieber in Spanien Urlaub machen. Freiwillig funktioniert das ja offenbar nicht, umgekehrt bedeutet es allerdings auch keinen so großen Verzicht auf unseren Luxus, wie es zur Zeit gern dargestellt wird.
Was den Müll angeht, ja, das ist ebenfalls ein Problem. Das größere sogar? Völlig unerheblich, weil beides problematisch ist und es keinen Grund gibt, nur eine Sache anzugehen. Im Gegenteil krankt es Momentan im Bereich der Umweltpolitik an so vielen Ecken und Enden, dass es nicht nur sinnvoll, sondern notwendig ist so viele Probleme wie möglich anzugehen.