• *****
    Achtung Derzeit ist die Registrierfunktion deaktiviert. Wer einen Account möchte: Mail an wahrexakten @ gmx.net mit Nickwunsch. Geduld, es kann etwas dauern, bis Ihr eine Antwort bekommt.
    Wir danken für Euer Verständnis!
    *****

Sind Verbrecher verantwortlich für ihre Taten?

Eileen

Lolita
Registriert
16. Februar 2011
Beiträge
1.382
Punkte Reaktionen
17
Viele Neurowissenschaftler bezweifeln dies zunehmend. Deshalb debattieren Rechtsexperten, Psychologen und Hirnforscher den Einsatz hirnbiologischer Diagnosen vor Gericht.

Hier mal ein Beispiel über den Amerikaner Charles Whitman, der 17 Menschen bei einem Amoklauf getötet hat. Nachdem er bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet wurde, konnten sich Forscher sein Gehirn genauer ansehen und entdeckten einen Tumor. Der wucherte an der Amygdala, die an der Regulierung von Angst und Aggressivität beteiligt ist. Eine Störung in diesem wichtigen Zentrum kann massive Veränderungen des sozialen Verhaltens zur Folge haben. Damit wurde Whitmans "Kurzschluss" geklärt.

Seitdem gibt es immer wieder Fälle, bei denen eine Schädigung des Gehirns Neigungen zu Gewalt, Spielsucht, Diebstahl oder sogar Pädophilie auslöste. Hier noch ein Beispiel eines Lehrers, der plötzlich pädophile Neigungen zeigte.

Tumore, Hirnverletzungen, seltene Formen von Demenz, ein aus dem Tritt geratener Hirnstoffwechsel und bestimmte Drogen oder Medikamente wie etwa Antidepressiva können gravierende Verhaltensveränderungen verursachen. Hirnforscher sind der Meinung, dass Hirnbiologie und Delinquenz eng miteinander verknüpft sein können, der Rechtsstaat wird künftig also nicht mehr um die Erkenntnisse der Neurologie herumkommen.

Wer ein Verbrechen begeht, muss dafür geradestehen und bestraft werden, darüber sind wir uns weitgehend einig. Wo aber liegt die Verantwortung eines über Jahrzehnte hinweg harmlosen Täters, der durch einen krankhaften Vorgang in seinem Gehirn, plötzlich eine Straftat begeht? Schließlich kann niemand etwas dafür, dass ein Tumor in seinem Kopf wächst und das moralische Empfinden, die Empathiefähigkeit oder die Impulskontrolle in Mitleidenschaft zieht. Könnte sich dieser Täter auch frei gegen die Tat entscheiden? Wo ist hier die Grenze zu ziehen, ob der Täter nun verantwortlich dafür wäre oder nicht?

Andererseits stellt sich auch die Frage: Wenn jemand überwiegend funktioniert hat und dann plötzlich eine Straftat begeht, warum konnte er mit diesem Hirnzustand (zb Tumor)dann so lange so gut funktionieren ohne eine Tat zu begehen? Es ist also unerlässlich, in solchen Fällen den Hirnbefund gegen das abzuwägen, was wir über das Verhalten einer Person generell wissen. Nur in Einzelfällen nämlich verursacht eine Hirnschädigung ALLEIN ein Verbrechen, meist bildet sie erst mit frühkindlichen Störungen und/oder psychosozialen (siehe Delinquenz) Umständen das nötige explosive Gemisch.

Die Ergebnisse der Neuroforscher könnten jedoch Auswirkungen auf den Strafvollzug haben und auf die Frage, was mit einem Täter im Anschluss an sein Verfahren passieren soll. Wie lehrreich kann zB eine Haft sein, solange ein Tumor im Gehirn des Täters verbleibt, der möglicherweise zur Tat beigetragen hat? Und müsste dieser Täter nach Entfernung des Tumors seine Strafe weiterhin verbüßen, obwohl wahrscheinlich keine Gefahr mehr von ihm ausgeht, wie im Falle des pädophilen Lehrers? Ins Extreme verlängert würde das bedeuten, dass Täter nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden, sobald die neurologischen Ursachen ihres Fehlverhaltens beseitigt sind. Denn dann wäre der erzieherische Nutzen einer Haft ja zumindest fragwürdig. Auch solche Fragen werden Rechtswissenschaftler gemeinsam mit Hirnforschern zu klären haben.

Bislang konnte die Wissenschaft noch nicht erklären, was GENAU einem Menschen zum Verbrecher macht, aber wer weiß? Vielleicht finden sich bei jedem von uns ein "gefährliches" Gen oder verdächtige Strukturen im Gehirn.
 
ich hab es selbst erlebt, wie ein guter freund seinen charakter total verändert hat, unter dem einfluss eines hirntumors.
er hat zwar keine verbrechen begangen, wurde aber von einem fröhlichen menschen zu einem depressivem häufchen elend.
wenn man beweisen kann, dass ein täter nur unter einfluss solcher störungen zum täter wurde, dann besteht auch mit unseren jetzigen gesetzen die möglichkeit z.b. auf verminderte schuldfähigkeit zu plädieren.
bei einem schnell wachsendem tumor sollte das kein problem sein, aber bei anderen konstellationen ist es eventuell schwierig.
sollte sich der tumor enfernen lassen, dann müsste, nach einem entsprechendem gutachten, so jemand aus der sicherheitsverwahrung entlassen werden können.
aber ganz generell ist jemand, der durch irgendwelche störungen z.b. zum mörder wird, auf jedem fall solange vom rest der menschheit wegzusperren, bis sichergestellt ist, dass die störung und ihre auswirkungen sicher beseitigt sind.
alles andere wäre grob fahrlässig.
 
hey,

derartige themen werden immer mal wieder diskutiert bzw. kommen solche themen ab und an auf

(darf ich fragen wodurch du zu diesem thema gekommen bist? also gibt es einen neuen bericht/doku/etc..?)

galileo hatte z.b. vor 2/3 jahren eine "miniseries" dem bösen auf der spur - hier haben sie auch von vererbung - tumoren - medikamenten - gehirnerschütterungen (bzw. richtiges schädel hirn trauma) usw. gesprochen

auch in "meinem lieblingsmagazin" kommen solche themen immer wieder - unter anderem auch das phobien / vorlieben / bzw. ein teil des elterlichen bewusstseins weitervererbt wird.

deine fragestellungen finde ich echt gut; es ist für mich schwer mir hier ein urteil zu bilden - ich kann (wie immer) nur von meinen erfahrungen ausgehen
z.b. mußte ich das breitbandantibotikum ciprofloxacin nehmen welches als nebenwirkung depression bis hin zum suizid hat - BEVOR ich den beipackzettel las merkte ich nach 2 tagen eine trübe stimmung (da für mich "depriphasen" zum leben dazugehören dachte ich hier nicht weiter drüber nach) doch mit jeden tag wurde es schlimmer und schlimmer - dadurch das ich mich nicht auskannte wurde ich auch "aggressiver"/richtig mißmutig - alles war trüb - nichts hatte mehr sinn - wirklich gar nichts mehr ABER irgendwo in meinem bewusstsein war für mich nach wie vor klar das suizid keine "alternative" ist (nach lesen des beipackzettels habe ich sofort mit der einnahme aufgehört und meinen arzt angerufen - die "erholung" von dieser extremen depriphase dauerte fast 1 woche)

ein anderes beispiel - aber da geht es um einen hund - was vielleicht nicht ganz so passend ist:
ein bekannter von mir hatte einen hund - superbraves / abgerichtetes tier (belgischer schäfer - malinois) - da er ohne befehl auch nicht jagte (hasen/rehen nachjagen - was ja viele hunde tun) ist der bekannte immer ohne leine mit dem hund unterwegs gewesen
eines tages beim spazieren rastet der hund aus und verbeist sich im bein seines "besitzers" - lt. seiner erzählung hat er dann versucht den hund abzuwehren und zu beruhigen - keine chance - er mußte den hund an ort und stelle erwürgen
er lies den toten hund ansehen - gehirntumor

also denke ich schon das es nicht auszuschließen ist das ein mensch jahrelang einen tumor ohne symptom hat - dann eines tages hat der tumor eine gewisse größe überschritten - drückt auf nervenzellen und der mensch ist von einem moment auf den anderen nicht mehr zurechnungsfähig
bei medikamenten ? da kann ich auch nur von mir ausgehen - bei mir kam eine "wesensveränderung" schleppend und nicht plötzlich (ob das immer so ist?) und der "abbau" dieser nahm deutlich mehr zeit in anspruch als der beginn

wenn man eindeutig beweisen könnte das ein mensch nur aufgrund eines gehirntumors einen "aussetzer" hatte - könnte es durchaus eine berechtigung sein ein strafmass zu mildern (z.B. mit der auflage regelmäßig einen therapeuten zu besuchen)
immerhin wird ja auch unzurechnungsfähigkeit anerkannt (z.B. wenn man aufgrund einer großen streßsituation einen "affektmord" begeht)
 
yzf: danke dass du mich erinnert hast, hab vergessen ne quelle anzugeben :S also wie so oft bei psychologischen themen: psychologie heute *surprise*
 
Also ich denke, wenn man mit sich selbst im reinen ist, sein eigenen leben und das von mitmenschen und auch allen lebenden wesen schätzt. man in einer sicheren u glücklichen umgebung lebt und weiß wo grenzen liegen, eigentlich gar nicht auf die idee kommt verbrechen zu begehen.
Ich weiß nicht genau, ob es dann einen unterschied macht ob man durch einen tumor zb oder durch eine schlechte kindheit/umgebung dazu "genötigt" wird, ein verbrechen zu begehen.
Weil unterm strich läuft es darauf hinaus, das etwas einfach nicht stimmt/stimmte.
 
Meine Sicht ist das jemand der immer ein Herzensguter Mensch ist der nie auch nur eine Verwahrung bekommen hat einen Mord begeht und nachweislich einen Tumor hat der das besagte Nervensystem betrifft freigesprochen werden soll. Weil nach der op. wird er Denk ich mal wieder der alte und er muss Dan ewig daran denken das er ein Leben beendet hat was für mich schon strafe genug ist
 
Naja wie mans sieht.
Mann hat einen tumor- tickt aus u vergewaltigt eine frau.
Kind wird vergewaltigt- geschädigte psyche u als erwachsener begeht es auch vergewaltigungen.

Nun könnte man doch auch behaupten die vergewaltigung als kind ist der tumor.

Und nirgendst hilft die strafe.
 
Und nirgendst hilft die strafe

da hast du recht - aber das erkennen und "beseitigen"/therapieren von auslösern

nur leider sind auch psychologen nicht unfehlbar - vor 2 jahren hat ein vergewaltiger auf ausgang wieder eine frau vergewaltigt (in ö)
und vorgestern hab ich in den nachrichten mitbekommen (leider schon wieder nur nebenbei) das vor kurzem wieder ein vergewaltiger auf ausgang eine frau vergewaltigte
beide bekamen bescheinigt sie wären soweit um ausgang zu bekommen und sich somit wieder integrieren zu können

ich denke - auch aufgrund solcher begebenheiten - wird sich hier noch einiges tun müßen bis "wir" soweit sind um tatsächlich eine schuldfähigkeit zu beweisen
 
naja das mit dem hirntumor is sicher eine streitfrage und gehört abgewogen beim ausmaß der strafe, aber, ein ****** vergewaltiger ist ein ****** vergewaltiger. tut mir leid aber so denk ich darüber. immer das gleiche mit den typen - wenig im schädel dafür eine dicke beule in der hose...

naja, jetz is ja fußball-WM oder? da sind sie für eine weile beschäftigt. event. weniger vergewaltigungen, oder doppelt so viel. ich weiß es nicht.
 
puh ganz so hart würde ich das nicht sagen @gorgo

siehe zitat infosammler:
Kind wird vergewaltigt- geschädigte psyche u als erwachsener begeht es auch vergewaltigungen

oder von lajosz aus dem snuff film topic:
wahrscheinlich wurden viele der täter selbst missbraucht und kompensieren das gefühl der hilflosigkeit damit macht über andere auszuüben

viele opfer davon fliehen ja auch in eine esstörung (kontrollverlust wird damit kompensiert sein essverhalten strikt zu kontrollieren)

ich denke schon das eine vergewaltigung eine schädigung des hirns auslös(t)en (kann)

darum meinte ich ja auch in meiner ersten antwort das dieses theme ähnlich immer und immer wieder aufkommt
viele mörder, vergewaltiger etc... haben eine sehr sehr grausliche kindheitsgeschichte (missbrauch z.b.) - ware dies richtig erkannt und therapiert worden - ware es vielleicht nie soweit gekommen ...

ich denke eine gesunde psyche ist extreme wichtig für ein normales miteinander
 
Ich auch nicht grogo. Ist mir schon bewusst, das es ein recht emotionales thema ist, wenn man täter in schutz nimmt bzw erklärungen sucht und nicht gleich härteste bestrafung setzen will.
Aber wenn man mal überlegt, das es verbrechen immer gibt und geben wird sind strafen fast schon sinnlos, wenn man nicht die ursachen bekämpft.

Ich kenne zb einen jungen und seinen bruder. Beide sind mitterweile um die 20 schätze ich.
Die eltern der beiden jungen sind alkohiliker wie sie im buche stehen, die mutter ist sogor daran verstorben. Die beiden kinder sind also damit aufgewachsen. Der eine junge ist jetzt selbst schwerst alkoholabhängig und begeht auch straftaten.
Gut jetzt kann er natürlich dafür bestraft werden, aber im grunde sind das alles auswirkung einer nicht guten kindheit.
Interessanter weise ist der bruder, durch die kindheit zu einem frühen erwachsenen geworden, hat früh verantwortung übernommen (gekocht für die familie, wäsche gewaschen, eingekauft, geputzt usw usv.) und alles geregelt während die eltern nur ihre sucht im kopf hatten.

Ja und esstörungen sind auch dafür bekannt ausgeführt zu werden nach vergewaltigungen. Bei einer vergewaltigung wird einem die kontrolle über seinen körper jnd willen genommen. Das kompensieren viele dadurch, strikt zu kontrollieren was man zu sich nicht und was nicht, weil man glaubt es ist das einzige was man kontrollieren kann in seinem leben.
 
ok war etwas hart, aber, man sollte auch nicht jeden übergriff, sexuell oder nicht, auf eine verkorkste kindheit zurückführen.

aber stimmt schon, macht scheint ein großes ding bei all diesen verbrechen zu sein. viele fühlen sich machtlos. bestes bsp. ted bundy, da ging es nur um macht (und nekrophilie, zugegeben).

aber: was zum geier hat wohl einen fritzl dazu bewegt, sein "ding" durchzuziehen..... auch macht? vielleicht.
 
@ gorgo:

fritzl - vermutlich:
Wikipedia:
Im Zusammenhang eines im Oktober 2008 entstandenen Psychogramms räumte Fritzl ein, seine Mutter, der er körperliche und seelische Misshandlungen vorwirft, jahrelang bis zu ihrem Tode 1980 in einem Raum eingesperrt zu haben, dessen Fenster er lichtundurchlässig vermauert hatte. Sie habe ihn "immer geprügelt, bis er blutete", sagte er, Jahre später habe er sich dann an ihr gerächt
http://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Fritzl

ich weiß jetzt adhoc nicht ob es nicht ein eigenes fritzl thema gibt wo man das vielleicht eher diskutieren sollte?

aber darum bleib ich auch dabei - da jemals eine für alle zufiredenstellende lösung zu finden wird kaum möglich sein
der täter kann ein opfer sein - dies bedeutet aber nicht das sein opfer nicht eine entschädigung verdient - inwieweit das eine haftstrafe ist/ware ist für mich fraglich - das beurteilt ja auch jeder individuell ...
aber grundsätzlich haben täter ja bei uns zumindest eine chance ihre schrecklichen erlebnisse auch im vollzug zu verarbeiten

mir fällt nur gerade wieder ein satz ein denn ich von einem österreichischen psychologen habe (ob der ihn geklaut hat?)
grundsätzlich ist jede psychische störung behandelbar - aber einerseits weigern sich die leute zum psychologen zu gehn (stigmata) und andererseits reicht für manche behandlung ein ganzes leben nicht
 
@gorgo

Nein das glaub ich auch nicht, aber es ist zumindest sehr auffällig.
Verkorkst ist auch wieder so eine sache. Manchmal reicht als kind schon, das man nicht versteht was gerade abläuft, das ein trauma entsteht.
Zb mit kind zum arzt, es weiß nicht wieso u warum u bekommt eine schmerzhafte behandlung (die notwenidig ist bzw für einen erwachsenen erklärbar u nachvollziehbar). Das kind bekommt aber zb angst vor spritzen.

Bei dem? Weiß ich nicht.. macht wird schon eine große rolle gespielt haben.

@jzf

Manche sind sogar resistent für behandlungen.
 
oft weiß man, dass es falsch ist, aber genau deswegen tut man es trotzdem...

das darfst du auch nicht vergessen.

ein psychiatrisches gutachten von den massenvergewaltigungs-indern würd ich gern mal lesen.

@ infosammler

trauma(ta?) können heimtükisch sein (im sinne von, man weiß gar nicht das sie existieren weil sie so tief im unterbewusstsein verankert sind) das will ich gar nicht kleinreden.
 
@gorgo

Wäre sicher interessant. Und dann sollte man sich auch die frsge stellen, wer will täter am liebsten gleich töten und wer will ihnen wenigstens versuchen zu helfen und drauf kommen, warum alles passiert ist?
Die meisten wollen wahrscheinlich (wenn man da die selbstjustiz meinungen anhört) täter gleicht töten, schön grausam und so. Schlimm, wenn man dann doch herausfindet die täter waren auch mal opfer... da steht man dann vor einer entscheidung.
Bestraft werden muss es keine frage.
Mal vorsichtig ausgedrückt gehe ich schon davon aus, das täter auch opfer sind, nur ist das etwas das so schwer zu durchbrechen ist. Deshalb sollte auf beide gleich eingegsngen werden, einfach aus dem grund, das man lernt.
 
Die meisten wollen wahrscheinlich (wenn man da die selbstjustiz meinungen anhört) täter gleicht töten

wenn du angehöriger eins opfers bist... nachvollziehbar. ich hab da auch eher die charles bronson-einstellung: bring einen meiner liebsten um und ich bring dich um.

muss ich ehrlich zugeben. denn ich leb nach dem motto "so wie du bist zu mir..." wenn mir einer was böses will muss er damit rechnen dass es auf ihn zurückfällt.
 
ich beziehe mich jetzt auf das selbe zitat wie gorgo über mir:

es ist ja dann auch die frage inwieweit ich (als angehöriger) dann nicht auch ein trauma (psychische störung) bekomme wenn jemand einen meiner engen freunde / familie leid zufügt

einer meiner besten freunde wurde weihnachten 2004 überfahren - nagen tut es an mir bis heute - würde ich dem täter gegenüberstehen könnte ich echt nicht sagen/garantieren was ich tun würde (verzwickte geschichte - und mein bester freund würde auch noch leben wäre diese kreatur stehengeblieben - aber er war betrunken und ist abgedampft...)

oder eben mein freund (lebensgefährte) er arbeitet in einem betreuten wohnhaus unter anderem mit psychisch kranken menschen - ich weiß das sie ihre taten nicht komplett abschätzen können - aber wenn er mir manchmal ws von seinem arbeitstag erzählt (z.b. streit zwischen bewohner schlichten) und dann das ihm gewalt angedroht wurde könnte ich durchdrehen vor angst
(geht manchmal soweit das ich am liebsten am nächsten tag mit ihm in seine arbeit gehen möchte - als er mir z.b. erzählte wie einer schon die hand gegen ihn erhoben hatte)
"ps: und was ich mitbekomme haben viele der leute dort eine sehr sehr tragische geschichte hinter sich ... (sind aber alle nicht kirminell - gut 1 - 2 drogendealer gibt es)

edit: da fällt mir noch eine begebenheit dazu ein -> seerock 2013 -> wir waren nach dem kozert noch auf einem radler in dieser "partyhalle" ein betrunkener (großer, stämmiger) mann wankt auf ihm zu und "tätschelt" ihm den kopf - ohne nachzudenken hab ich mich sofort vor meinen freund gestellt und dem andren gesagt er soll leine ziehen (im nachhinen betrachtet - war das dumm und unüberlegt und betrunken war ich nicht - alkoholische getränke war bei mir genau der 1 radler)

wirkt schön langsam wie teufelskreis
 
Zuletzt bearbeitet:
@gorgo

Ja kann sein, dass ich mich dann genauso verhalte. Schwer zu sagen, aber ich glaube das ich es nicht so machen würde. Ja kenn jmd bei dem ist das ein standart spruch, wie du zu mir bist bin ich zu dir. Ich denk mir dann immer, gut dann kann ich ja nie ich sein bzw bin ich ja nur eine verhaltenskopie von meinen gegenübern. Irgendwie auch seltsam. Oder wie bei der arbeit, wenn die anderen es nicht machen, ist es kein grund für mich es auch nicht zu machen. Selbst wenn ich anderen damit etwas gutes tue und sie mir nie mir etwas gutes tun würden.

Abgesehen davon, dass es dann nur rache auf legaller basis wäre, das aug um aug.
Mit konsequenzen müssen wir alle leben, man kann nur hoffen dass sie tragbar sind und man sich nicht irgendwann selbst noch im spiegel betrachten kann.

Für mich fällt es halt schwer das getrennt zu sehen. Wie eine münze, die eine seite ist geprägt mit offensichtlichen schäden (der tumor zb) und die andere seite mit nicht offensichtlichen schäden (schlechte kindheit zb). Die münze ist aber irgendwie gleich viel wert, egal welche seite man jetzt betrachten mag.
 
@yzf

es ist eine verzwickte situation, mild ausgedrückt. tut mir leid das dir sowas passieren musste.

@ info

Ich denk mir dann immer, gut dann kann ich ja nie ich sein bzw bin ich ja nur eine verhaltenskopie von meinen gegenübern.

eigentlich völlig richtig. ich weiß nicht, vielleicht ist das "rache-gen" (nennen wir es mal so) bei mir etwas stärker ausgeprägt. ich meine wirkliche extremfälle (die eh nie passieren) das dir einer wirklich nach "dem leben trachtet" aber wann passiert denn das schon lol. es ist situationsbedingt wie ich mich verhalte. zuerst immer ruhig, bis halt ein gewisser punkt erreicht ist.

wenn ein fremder stirbt - eher egal.
wenn ein freund stirbt - sinn ich auf rache.

das ist doch nicht so verkehrt, oder... ich bin doch auch nur ein mensch, mit fehlern und knacksern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben