• *****
    Achtung Derzeit ist die Registrierfunktion deaktiviert. Wer einen Account möchte: Mail an wahrexakten @ gmx.net mit Nickwunsch. Geduld, es kann etwas dauern, bis Ihr eine Antwort bekommt.
    Wir danken für Euer Verständnis!
    *****

Definition Gut & Böse

Twyla

Inventar
Registriert
16. November 2003
Beiträge
78
Punkte Reaktionen
0
Ort
NRW
Hallo!
Habe über die Suchfunktion noch nichts zu diesem Thema gefunden. Sollte ich den Thread übersehen haben bitte diesen hier closen :obiggrin:

Bei einer Onlinegame Community in der ich Mitglied bin wird gerade heftig über die Definition von "Gut und Böse" diskutiert. Ist jemand böse der böses tut? Oder ist jemand gut weil er mit allen mitteln gegen das Böse angeht. Wer definiert gut und böse? Was ist gut und böse?
Wie seht ihr das? Mir fällt es sehr schwer eine eindeutige Definition oder Erklärung abzugeben.
Ich denke das man das ganze nur subjektiv beurteilen kann. Uns werden Werte und Normen vermittelt die uns zeigen was böse und was gut ist. Aber jeder bekommt andere Werte und Normen vermittelt und hat daher andere Sichtweisen.
Was meint ihr? Kann man eine eindeutige Definition geben, mit der jeder sich vereinbaren kann?
 
ich glaube gut und böse sind subjektive begriffe...
für jeden menschen sind andere dinge gut und böse.

eigentlich finde ich ja, dass es nur das neutrale gibt, und wir nur hier in der dualen welt in gut und böse unterscheiden, weil wir es nicht anders begreifen können.
aber eigentlich ist alles wert-frei bzw gleich

denn gut kann ohne böse nicht sein und umgekehrt
und licht kann ohne dunkel nicht sein und umgekehrt
 
Servus Leute,

Quote:
--------------------------------------------------------------------------------
Die Herrlichkeit der Welt ist immer adäquat der Herrlichkeit des Geistes, der sie betrachtet. - Der Gute findet hier sein Paradies - der Schlechte genießt schon hier seine Hölle.
--------------------------------------------------------------------------------

Quelle: Heinrich Heine


Der Meg
icon_smile.gif
 
<span style="color:eek:live"> Wann ist ein Mensch boese? </span>

Was spezifiziert einen Boesewicht, ab wann ist ein Mensch ueberhaupt ein Boesewicht?

Fuer Viele ist ein Mensch "boese", wenn er bei seiner Handlung subjektiv das Wertesystem kennt und diesem bewusst zuwider handelt. Bewusst ist in diesem Fall mit dem freien Willen gleichzusetzen, er hatte Moeglichkeiten fuer eine andere Handlung.

Ein Tier das toetet und dann noch mit der Beute spielt, wird nie als "boese" eingestuft werden, da es ja nicht bewusst handelt, bzw. es in seiner Natur liegt, aber was ist mit dem Menschen?

Menschen handeln selten oder auch nie aufgrund allgemeiner moralischer Lehrsaetze und Prinzipien sondern auf der Grundlage ihrer Interessen, moege das jetzt gut oder schlecht sein ^^

Gut und boese, sind Begriffe, die sich von Volk zu Volk und im Wandel der Zeit immer widersprechen und manchmal sogar komplett gegensaetzlich dastehen.

Wir muessen uns immer zwischen Gut und Boese entscheiden, obwohl wir eigentlich gar nicht genau wissen was dies eigentlich ist. Doch wir entscheiden uns, wir muessen uns entscheiden und dies tun wir mit Hilfe von ethischen Grundsaetzen - eine Moral, die aufgrund unserer Gesellschaft geschaffen wird.

Der Grund, warum wir uns entscheiden, ist auf falschen anthropologischen Unterstellungen von Willensfreiheit begruendet. Menschen entscheiden aber nicht frei, sondern auf der Basis unbewusster Verhaltensroutinen des Gehirns.

Diese Verhaltensroutinen werden durch Vererbung und Erfahrung, also durch das im Organismus vorhandene Arsenal von verhaltenssteuernden Genen und Memen geprägt.

Zwar koennen wir das Verhalten von Menschen und Menschengruppen ethisch be- oder gar verurteilen. In diesem Fall aber ist es nicht so, dass hier frei sich entscheidende moralische Subjekte ueber andere frei sich entscheidende Subjekte urteilen. Vielmehr handelt es sich um einen Konflikt einander widersprechender, unbewusst gesteuerter Verhaltensroutinen.

Da identische Ursachen (oberhalb der Quantenebene) notwendigerweise identische Folgen haben, kann man keinem Menschen vorwerfen, dass er sich unter spezifischen Bedingungen so und nicht anders verhalten hat.

Moralisierende Begriffe wie Schuld und Suehne, Suende und Busse verlieren in einer Welt, in der Gut und Boese derart entzaubert wurden, ihre Existenzberechtigung.

Man kann dem Boesen an sich nicht mit einer These beikommen, es ist kein Begriff sondern vermutlich alles was fuer den Menschen bedrohlich erscheint und zu dem er selbst faehig ist, aber wer oder was ist das Boese?

Wenn es einen "Suendenfall" gegeben hat, ist das Boese auch das Verbotene, Reizvolle, Grenzueberschreitende?

Ganz gewagt, kann man das Boese sogar mit Freiheit vergleichen, weil man an nichts gebunden ist, es ist eine Risiko-Option der menschlichen Freiheit.

Aber woher kommt das Boese, liegt es in der menschlichen Natur und ist nur bei den verschiedenen Menschen, verschieden ausgepraegt? Ich denke, der Boesewicht wird durch die Mehrheit gemacht.

Ein kleines Beispiel:

  • wenn zehn Menschen in einem Raum sind und neun glauben du waerst boese, kannst du noch so unschuldig und gut sein, du wirst boese sein.
Wir sind zwar Individiuen und haben unser eigenes Denken und unser eigenes Bild von uns, aber letztendlich macht uns die Gesellschaft zu dem was wir sind.

David Riesmans hat das nett ausgedrueckt:

  • What a million of Americans believe in cannot be wrong. Beautiful world, or?

<span style="color:eek:live">

Hallo Obisun!
Ich fand deine Ausführung sehr gut und habe mir erlaubt, den Text ein wenig zu lockern, damit es lesbarer wird.

Gruss, l.Stern

</span>
 
@Obisun : Ich denke die Beschreibung trifft es auf den Punkt, obwohl sich "gut und böse" schwierig definieren lassen.
 
ich bin auch der meinung, das gut und bösse nicht so wirklich einfach definierbar ist. erstens kommt es auf dem persönlichen standpunkt an und noch viel wichtiger ist der standpunkt der gesellschaft. den am ende schreibt die gesellschaft vor was gut und was böße ist.
 
Nur ist die Frage ob man sich das von der Gesellschaft vorschreiben lassen sollte. Ich denke so lange man keinem anderen Menschen schadet sollte man es sich nicht vorschreiben lassen.
 
also ich denk mal auch wenn einer einem anderen Schadet bzw daran beteiligt ist heist es nicht böse zu sein....
Bonnheofer zb er war auch am "Attentat" auf Hitler dabei und war ein geistlicher und normal wird im verboten so etwas zu tun aber...

lieber böses tun als böse zu sein und das böse zu hindern sich weiter auszubreiten...
er hat sich auch mit dieser Gewissensfrage auseinandergesetzt und wollte nich mitmachen, aber hat sich dann doch entschlossen mitzuhelfen...
so seh ich das :orolleyes:
 
Ich denke, daß jeder für sich selbst entscheiden muss welche Dinge gut und welche böse sind. Es kommt immer auf die eigene Sichtweise an.
Was ist wenn ich etwas "BÖSES" machen muss, um etwas GUTES zu erreichen (z.B. stehlen um jemanden zu ernähren). Bin ich dann ein schlechter Mensch? Ich weiß es nicht...
icon_rolleyes.gif
 
Ich würde sagen wenn du es jemandem klaust der selber hunger leiden müsste schon, aber sonst nicht, aber ich denke ich hab da zu eine pauschale Meinung.
 
ich mein unsere Gesellschaft sorgt ja eh immer dafür das die Reichen noch reicher werden und die Armen noch ärmer, dann denk ich macht es nichts aus einem Reichen der sowieso genug hat was zu klauen z.b. halt wenn man es braucht
kennt ihr James Nachtwey? macht interessante fotos auch n film über ihn gibts "The War-Fotographer" also wenn man die Bilder sieht wie z.b eine 4 Köpfige Familie die zwischen 2 Gleisen wohnt und der Vater nur noch 1 bein und einen Arm hat dann frag ich mich ob wir oder der Staat böse ist?!
und oder alles vom Staat ausgeht ?! der uns zwingt Böse zu sein durch sein Handeln und Denken

MfG

LUki
 
Also ich habe für mich schon eine eindeutige definition für gut und böse.

BÖSE sind für mich menschen die nur an sich selbst und ihre eigenen interessen denken. also quasi egoisten.

ob das ein staatsoberhaupt ist, der seinen machtbereich ausdehnen will, ein geschäftsmann, der andere betrügt um mehr profit zu machen oder ein dieb, der sich auf kosten anderer bereichern will.

ich denke der egoismus ist die grundlage für alle bösen taten.
auch religiöse fanatiker sind egoisten, weil sie ihre religion für die einzig richtige halten.


GUTE menschen sind die, die sich für andere einsetzen, auch wenn es ihnen selbst gar nichts bringt.
 
Zu der Frage was Gut und was Böse ist gibt es ein nettes Gedicht:

Wolf Biermann
"Zeichnung von Penck"

[...]

Seht den Bösen ! Seht den Guten:
ja, er nennt den Bösen böse
und das macht den Bösen böse
seht: der Gute ist im Grunde
böse ; denn er macht den Bösen böse.

...


schwieriges Thema
 
Ich hatte im ersten Moment einen anderen Ansatzpunkt und dachte böse ist destruktives Handeln, gutes ist konstruktives Handeln wobei mir sofort klar wurde wie schwer definierbar das eigentlich ist, denn manchmal muß ein z.B. ein Gebäude abgerissen werden damit ein Neues gebaut werden kann.
Ebenso ist es auch in der menschlichen Psyche, im ersten Moment wirkt etwas böse weil es innere Strukturen (im Denken und Handeln) angreift, was aber sein muß denn sonst würde es nie Veränderungen- eine Evolution geben.

Vielleicht könnte man von diesem Aspekt her sagen das das Böse ein notwengiger Bestandteil in der materiellen Welt ist, wenn nicht sogar der Aspekt der sie in Bewegung hält.
 
also ich denke das liegt im auge des betrchters, und mehr ist dahinter auch nicht. ob etwas böse oder gut hängt zum großen teil fest mit unserer erfahrung beisammen. es also demnach kein "gut" oder "böse", es hängt nur von der person und ihrer definition ab.
 
Wie im Taoismus durch das Yin/Yang begründet und von zahlreichen Philosophien übernommen (darunter auch der rationalistische Satanismus und moderne Luziferismus), resultieren die Begriffe "Gut" und "Böse" lediglich aus einer subjektiven Deutung des jeweiligen Menschen. "Gut" ist, was einem persönlich nützt, "schlecht" ist, was einem nicht nützt, bzw. behindert.
Ein objektives "Gut" existiert - wenn überhaupt - nur innerhalb einer Interessengemeinschaft, die dadurch definiert was für "alle gut" ist. In der Natur und im Universum existiert kein "Gut" und kein "Böse".

yinyang2vi1.jpg


Der kleine Punkt in der jeweils entgegengesetzten Kraft deutet an, dass nichts in sich nur "dunkel" oder "hell", heiß oder kalt, gut oder böse ist, sondern dass in jedem Teil auch ein wenig von dem anderen steckt. Etwas was von einem niederen Standpunkt aus hoch ist, ist von einem höheren Standort aus gesehen niedrig. In jedem Wirbelsturm gibt es ein Auge, wo es absolut Windstill ist. In Jeder Wüste eine Oase, in jeder Dunkelheit ein Quäntchen Licht... usw.

Das Yin/Yang steht nicht still; es routiert:
yinyang3bu9.jpg

Es heißt, auf seiner Vollendung wird Yin zu Yang und umgekehrt. Wenn das Licht so hell wird, dass es blendet ist es finster wie die Dunkelheit. Wenn jemand für die Gesellschaft "böse" ist, so ist er in seiner Vollendung "böse" für sich selbst und vernichtet sich selbst, was wiederum "gut" für die Gesellschaft ist.

Das Yin/Yang symbolisiert lediglich die Subjektivität jeder Sache und macht noch etwas deutlich: Ohne Yin gäbe es kein Yang und umgekehrt. Ohne "böse" gäbe es kein "Gut", ohne Licht keinen Schatten, ohne Hass keine Liebe.. etc.
 
Pixel_Army schrieb am 06.04.2007 18:08
Ich glaube alles was jemand anderem zu schaden kommt ist böse.
Das ist eine beschränkte und nicht durchdachte Sicht... denk mal über die Problematik nach, wenn das Leid eines einzelnen das Leid vieler verhindern könnte. Wäre es dann gut oder böse, dem einzelnem eben jenes Leid zuzufügen?
 
Zurück
Oben