• *****
    Achtung Derzeit ist die Registrierfunktion deaktiviert. Wer einen Account möchte: Mail an wahrexakten @ gmx.net mit Nickwunsch. Geduld, es kann etwas dauern, bis Ihr eine Antwort bekommt.
    Wir danken für Euer Verständnis!
    *****

Definition Gut & Böse

Das Gute und das Böse

Im Unterforum über die Weltreligionen habe ich in einigen Threads gelesen, das die Begriffe des Guten und des Bösen ins Feld geführt wurden. Böses Verhalten sei zu vermeiden, heißt es da, und gutes Verhalten anzustreben.
Ich denke, dass wir, sofern wir die Begriffe "gut" und "böse" in unserer Argumentation benutzen wollen, uns zunächst ein paar grundlegende Gedanken darüber machen sollten, welche Inhalte mit diesen Begriffen verbunden sind. Kurzum: Wir benötigen eine klare Definition.
Im christlichen Mittelalter wäre diese Aufgabe schnell geklärt. Mit Gott existierte damals ein Wesen, welches das Gute in seiner reinsten Form verkörperte; das Böse hingegen hatte seinen Vertreter im Teufel. Damit war es möglich, alle Dinge in der Welt einem der beiden Pole zuzuweisen und somit klar als gut oder böse zu charakterisieren.
Mit Anbeginn der Aufklärung und des damit verbundenen Primaten der Vernunft fand dann ein ethischer Paradigmenwechsel statt: Jetzt sollte es die allmächtige Vernunft sein, mittels deren reiner Begriffe eine allgemeine Definition vom Guten und Bösen zu erlangen sei.
Doch auch die Metaphysik fand - spätestens nach Hegel - ein Ende und wurde ersetzt durch eine übermächtige Empirie, die ihre Vormachtstellung bis in die heutige Gegenwart hat bewahren können. Auch heute noch gilt als wahr genau das und nur das, was sich beobachten lässt.
Ärgerlich nur, dass weder das Gute noch das Böse der sinnlichen Wahrnehmung zugänglich sind. Unsere moderne, wissenschaftliche Weltsicht hat also die Grundlagen von gut und böse zerschmettert, ohne zu diesen eine brauchbare Alternative zu liefern. Was einzig und alleine übrig bleibt, ist der einzelne Mensch in seiner Subjektivität. Theoretisch gibt es also heute so viele verschiedenen Arten von gut und böse, wie es Menschen auf der Welt gibt; keine dieser Arten ist in irgendeiner Form höchwertiger als eine andere und ihre Inhalte sind völlig willkürlich.
Meine Frage ist nun, ob es unter diesen Bedingungen überhaupt noch Sinn macht, von gut und böse zu reden. Ich beantworte diese frage mit "nein", denn dasselbe Verhalten, dass einer als gut charakterisiert, kann ein anderer böse nennen, ohne dass einer von beiden damit die Unwahrheit sagen würde.

Ich bin gespannt auf eure Ansichten zu diesem Thema und insbesondere auch drauf, ob wohl jemand von euch eine überzeugende Ehrenrettung von gut und böse zu leisten im Stande sein wird.
 
Hallo GordonOverkill, das Thema haben wir schon. Hab deinen Beitrag mal hierher verschoben. Lies dir mal die Antworten darüber durch :owink:
 
@ Zwirni:

Dankeschön! Ich vergess leider immer wieder, nach alten Threads zu einem Thema zu suchen :oredface:

@ Obisun & Stern:

Fuer Viele ist ein Mensch "boese", wenn er bei seiner Handlung subjektiv das Wertesystem kennt und diesem bewusst zuwider handelt. Bewusst ist in diesem Fall mit dem freien Willen gleichzusetzen, er hatte Moeglichkeiten fuer eine andere Handlung.

Auf dieser Basis wäre jeder Rebell, jeder Querdenker, jeder Individualist als böse zu bezeichnen.

Ein Tier das toetet und dann noch mit der Beute spielt, wird nie als "boese" eingestuft werden, da es ja nicht bewusst handelt, bzw. es in seiner Natur liegt, aber was ist mit dem Menschen?

Die Frage ist berechtigt: Liegen das Töten und das Grausame vielleicht tatsächlich in der Natur des Menschen? Zumindest wäre das die einfachste Erklärung für die blutige Spur, die sich durch die ganze Menschheitsgeschichte zieht. Eine Aussage über das Böse lässt sich auf diesem Weg, denke ich, aber nicht erreichen.

Menschen handeln selten oder auch nie aufgrund allgemeiner moralischer Lehrsaetze und Prinzipien sondern auf der Grundlage ihrer Interessen, moege das jetzt gut oder schlecht sein ^^

Noch vor einer solchen These wäre zu klären, ob so etwas wie ein allgemeiner moralischer Lehrsatz überhaupt möglich ist und welchen Kriterien er genügen müsste.

Gut und boese, sind Begriffe, die sich von Volk zu Volk und im Wandel der Zeit immer widersprechen und manchmal sogar komplett gegensaetzlich dastehen.

Dem würde ich voll und ganz zustimmen.

Wir muessen uns immer zwischen Gut und Boese entscheiden, obwohl wir eigentlich gar nicht genau wissen was dies eigentlich ist. Doch wir entscheiden uns, wir muessen uns entscheiden und dies tun wir mit Hilfe von ethischen Grundsaetzen - eine Moral, die aufgrund unserer Gesellschaft geschaffen wird.

Dem würde ich so nicht zustimmen. Entscheiden müssen wir uns sicherlich, aber nicht zwangsläufig zwischen gut und böse. Alternativen wären beispielsweise gut und schlecht, richtig und falsch, nützlich und schädlich, schön und hässlich oder einfach ganz wertneutral A und B...
Im Anschluss wird von ethischen Grundsätzen gesprochen. Ich behaupte, dass es so etwas wie einen ethischen Grundsatz seit dem Ende der Metaphysik nicht mehr gibt. Denn es fehlt heute, wie ich weiter oben beschrieben habe, an einem soliden Fundament für eine verbindliche Ethik.

Der Grund, warum wir uns entscheiden, ist auf falschen anthropologischen Unterstellungen von Willensfreiheit begruendet. Menschen entscheiden aber nicht frei, sondern auf der Basis unbewusster Verhaltensroutinen des Gehirns.
Diese Verhaltensroutinen werden durch Vererbung und Erfahrung, also durch das im Organismus vorhandene Arsenal von verhaltenssteuernden Genen und Memen geprägt.

Du redest davon, als ob es sich dabei um eine Selbstverständlichkeit handeln würde. Ich würde mir ein paar stichhaltige Belege für eine solch vernichtende These wünschen.

Zwar koennen wir das Verhalten von Menschen und Menschengruppen ethisch be- oder gar verurteilen.

Auch das ist in meinen Augen durchaus fraglich. Grundlage eines ethischen Urteils ist notwendigerweise eine Ethik; und diese wiederum bedarf eines soliden Fundamentes, von dem ich wie gesagt nicht weiß, wo wir danach suchen sollten.

In diesem Fall aber ist es nicht so, dass hier frei sich entscheidende moralische Subjekte ueber andere frei sich entscheidende Subjekte urteilen. Vielmehr handelt es sich um einen Konflikt einander widersprechender, unbewusst gesteuerter Verhaltensroutinen.
Da identische Ursachen (oberhalb der Quantenebene) notwendigerweise identische Folgen haben, kann man keinem Menschen vorwerfen, dass er sich unter spezifischen Bedingungen so und nicht anders verhalten hat.

Wie erwähnt bedarf diese These eines stichhaltigen Beweises, um mehr als ein bloßes Dogma zu sein.

Moralisierende Begriffe wie Schuld und Suehne, Suende und Busse verlieren in einer Welt, in der Gut und Boese derart entzaubert wurden, ihre Existenzberechtigung.

Würd ich so unterschreiben.

Man kann dem Boesen an sich nicht mit einer These beikommen, es ist kein Begriff sondern vermutlich alles was fuer den Menschen bedrohlich erscheint und zu dem er selbst faehig ist, aber wer oder was ist das Boese?

Was ist das böse? Mit deinen eigenen Worten doch vermutlich alles, was dem Menschen bedrohlich erscheint und zu dem er selbst fähig ist. Ich selber würde solche Dinge eher als "bedrohlich und menschenmöglich" bezeichnen. Dadurch stehen sie, denke ich, nicht zwangsläufig in Opposition zum Guten.

Wenn es einen "Suendenfall" gegeben hat, ist das Boese auch das Verbotene, Reizvolle, Grenzueberschreitende?

Das Reizvolle und Grenzüberschreitende würd ich streichen. Der Sündenfall ist im christlichen System nicht deshalb böse, weil er Grenzen überschreitet und reizvoll ist, sondern einzig deshalb, weil er verboten ist.

Ganz gewagt, kann man das Boese sogar mit Freiheit vergleichen, weil man an nichts gebunden ist, es ist eine Risiko-Option der menschlichen Freiheit.

Ist das so? Es besteht doch ganz klar eine Einschränkung darin, dass man, um Böses zu tun, nichts tun darf, was gut ist.

Aber woher kommt das Boese, liegt es in der menschlichen Natur und ist nur bei den verschiedenen Menschen, verschieden ausgepraegt? Ich denke, der Boesewicht wird durch die Mehrheit gemacht.

Ich denke, dass derjenige, den die Mehrheit für den Bösewicht hält, durch die Mehrheit gemacht wird. Ob es sich dabei tatsächlich um den Bösewicht handelt, bleibt offen. In der heutigen Gegenwart steht allerdings der Einzelne wie die Mehrheit vor der Schwierigkeit, zunächst eine klare Definition von gut und böse finden zu müssen.

Ein kleines Beispiel:

* wenn zehn Menschen in einem Raum sind und neun glauben du waerst boese, kannst du noch so unschuldig und gut sein, du wirst boese sein.

Wenn zehn Menschen in einem Raum sind, von denen dich neun für böse halten, dann bist du dadurch nicht böse, sondern wirst ledigleich für böse gehalten. Über dein tatsächliches Wesen ist damit nichts gesagt.

Wir sind zwar Individiuen und haben unser eigenes Denken und unser eigenes Bild von uns, aber letztendlich macht uns die Gesellschaft zu dem was wir sind.

Auch diese These müsste bewiesen oder zumindest belegt werden.

@ Death-Virus:

ich bin auch der meinung, das gut und bösse nicht so wirklich einfach definierbar ist. erstens kommt es auf dem persönlichen standpunkt an und noch viel wichtiger ist der standpunkt der gesellschaft. den am ende schreibt die gesellschaft vor was gut und was böße ist.

Was macht das Gute in den augen der Vielen besser als das Gute in den Augen der Wenigen?

@ Baddi:

also ich denk mal auch wenn einer einem anderen Schadet bzw daran beteiligt ist heist es nicht böse zu sein....
Bonnheofer zb er war auch am "Attentat" auf Hitler dabei und war ein geistlicher und normal wird im verboten so etwas zu tun aber...

lieber böses tun als böse zu sein und das böse zu hindern sich weiter auszubreiten...


ich mein unsere Gesellschaft sorgt ja eh immer dafür das die Reichen noch reicher werden und die Armen noch ärmer, dann denk ich macht es nichts aus einem Reichen der sowieso genug hat was zu klauen z.b. halt wenn man es braucht

In der Tradition von Immanuel Kant widersprech ich dir hier einfach mal konsequent. Eine böse Handlung bleibt eine böse Handlung, ganz unabhängig davon, ob sie vielleicht eine andere böse Handlung verhindert oder ob das Opfer die Handlung locker verschmerzen kann.

@ Borg:

Ich denke, daß jeder für sich selbst entscheiden muss welche Dinge gut und welche böse sind. Es kommt immer auf die eigene Sichtweise an.

Das ist vollkommen meine Ansicht. Die Betonung liegt dabei auf dem "muss", da eine allgemeinere Grundlage für eine Ethik in unserer Gegenwart einfach nicht gegeben ist.

@ Manity:

BÖSE sind für mich menschen die nur an sich selbst und ihre eigenen interessen denken. also quasi egoisten.
[...]ich denke der egoismus ist die grundlage für alle bösen taten.
auch religiöse fanatiker sind egoisten, weil sie ihre religion für die einzig richtige halten.
[...]GUTE menschen sind die, die sich für andere einsetzen, auch wenn es ihnen selbst gar nichts bringt.

Egoismus ist ein Thema für sich, dass man besser an gesonderter Stelle diskutieren sollte. Kurz gesagt bin ich der Ansicht, dass es keinen Menschen gibt, der irgendeine Handlung völlig ohne Egoismus ausführt; denn es ist immer und in jedem Fall ein gewisses Wohlgefühl vorhanden, dass der handelnde Mensch mit seiner Tat anstrebt, mag diese auch oberflächlich betrachtet noch so altruistisch scheinen.

@ Pixel_Army:

Ich glaube alles was jemand anderem zu schaden kommt ist böse.

Etwas, das jemand anderem zu Schaden kommt, ist schädlich. Dadurch steht es nicht zwangsläufig in Opposition zu Guten; insbesondere wenn man bedenkt, dass des Einen Schaden gleichzeitig des Anderen Nutzen sein kann.

@ Steven Inferno:

Wie im Taoismus durch das Yin/Yang begründet und von zahlreichen Philosophien übernommen (darunter auch der rationalistische Satanismus und moderne Luziferismus), resultieren die Begriffe "Gut" und "Böse" lediglich aus einer subjektiven Deutung des jeweiligen Menschen. "Gut" ist, was einem persönlich nützt, "schlecht" ist, was einem nicht nützt, bzw. behindert.

Du machst hier den Fehler, das Gegensatzpaar gut/böse mit dem Gegensatzpaar gut/schlecht zu vermischen. Tatsächlich handelt es sich dabei keineswegs um Synonyme.

Ein objektives "Gut" existiert - wenn überhaupt - nur innerhalb einer Interessengemeinschaft, die dadurch definiert was für "alle gut" ist. In der Natur und im Universum existiert kein "Gut" und kein "Böse".

Diese Aussage stimmt vom heutigen, empirischen Standpunkt aus und ist falsch vom christlichen oder metaphysischen Standpunkt aus.

Der kleine Punkt in der jeweils entgegengesetzten Kraft deutet an, dass nichts in sich nur "dunkel" oder "hell", heiß oder kalt, gut oder böse ist, sondern dass in jedem Teil auch ein wenig von dem anderen steckt.

Diesen Ansatz find ich sehr interessant! Tatsächlich kann man gut und böse auch so begreifen, dass die beiden Begriffe nur verschiedene Graduierungen auf derselben Skala bezeichnen. Gut wäre also dasjenige, das sich durch ein geringes Maß an Bösem auszeichnet, und böse dasjenige, das sich durch ein geringes Maß an Gutem auszeichnet.
 
@ Steven Inferno:

"Gut" ist, was einem persönlich nützt, "schlecht" ist, was einem nicht nützt, bzw. behindert.

"Gut" ist, was einem persönlich nützt, "böse" ist, was einem nicht nützt, bzw. behindert.

Findest du nicht, dass zwischen den beiden Versionen ein gewisser Unterschied besteht und das jene irgendwie überzeugender klingt als diese?
 
Meinst du wirklich, dass alles als böse bezeichnen sollte, was einem nicht nutzt? Beispielsweise wäre ein Tampon für mich schlecht, weil er mir nicht nützlich ist. Ich würd aber nicht auf die Idee kommen, ihn als böse zu bezeichnen. Auch meine persönliche Verpeiltheit ist eine schlechte Sache, weil sie mich immer wieder bei verschiedensten Dingen behindert. Trotzdem ist sie ganz sicher nicht böse.
 
Man "sollte" nicht alles als "böse" bezeichnen, was einem nicht nützt... Es geht darum, dass "Böse" relativ ist und es immer eine subjektive Deutung desjenigen ist, der irgendetwas als "böse" bezeichnet. Es geht darum, dass es "das Böse" nicht gibt.
 
Dem würde ich unter den oben genannten Prämissen so zustimmen. "Böse" ist deshalb relativ, weil die absoluten Grundlagen als überwunden gelten.
Was ich herauszustellen versuche, ist, dass bei konsequentem Weiterdenken nicht nur die absoluten Grundlagen von gut und böse der Vergangenheit angehören, sondern dass die Begriffe in ihrer Gänze als überwunden gelten müssten. Wenn nämlich von ihnen nichts weiter bleibt als ein Name, als ein paar bloße Buchstaben oder Laute, denen nichts zwangsläufig zugeordnet ist, alles zugeordnet sein kann, dann zeigen sie sich als so trübe und verschwommen, als so inhaltsleer, dass sie keinem Gespräch und keinem Gedanken mehr nützlich sind. Warum also, frage ich, sie nicht konsequent streichen? Warum an leeren Hüllen festhalten und so tun, als hätten sie noch immer zumindest einen Teil ihrer vergangenen Bedeutung inne?
 
Ich habe für Gut und Böse auch keine eindeutige Definition. Ich sehe es ebenfalls so, es liegt immer im Auge des Betrachters. Was ich selbst für Böse halte, das ist vielleicht für jemand anderen völlig normal.

Als Beispiel ein Mensch, der krank ist. Der nicht unterscheiden kann, ob er jemandem weh tut oder nicht. Es gibt ja genügend Krankheiten, die solche Symptome hervorrufen. Ich kann mir sonst nicht vorstellen, warum einige Menschen in der Lage sind zu töten, zu vergewaltigen und ähnliches. Ich glaube, dass sie das anders bewerten als z.B. ich. Weil da möglicherweise im Kopf etwas nicht stimmt.

Was das Töten angeht.. selbst da könnte / müsste man unterscheiden. Z.B., wenn irgendjemand meiner kleinen Tochter etwas antun würde.. ich würde alles dafür tun um den zu bestrafen.. ob es nun Sinn macht oder nicht. In meinen Augen wäre ich dann nicht böse, sondern gerecht. Da wäre wohl Selbstjustiz keine Frage für mich..
 
Böse ist derjenige, der Bewusst böses tut. Das heisst, der selbst weiss, dass was er tut unrecht und böse ist, und dieses trotzdem aus freiem Willen ausführt.
meine persönliche Definition...
Ich mache auch viele böse dinge :otwisted: (aus der Sicht einer 80 jährigen)aber für mich sind diese Dinge total in ordung. Ich mache nichts, was ich selbst nicht als "gut" ansehe. Es sei denn, ich muss das aus beruflichen Gründen machen. (Arbeit mit dementen (lügen), evtl. zwangsernährung, leute aus Zeitgründen abwimmeln etc... )
Ich persönlich sehe mich als gut an, da ich versuche, immer mit reinem Gewissen durch die welt zu gehen.

Und ansonsten kann man beim papst ja die seele reinkaufen :otwisted::oconfused:
 
ich bin auch der meinung, das gut und bösse nicht so wirklich einfach definierbar ist. erstens kommt es auf dem persönlichen standpunkt an und noch viel wichtiger ist der standpunkt der gesellschaft. den am ende schreibt die gesellschaft vor was gut und was böße ist.

also wenn ich das lese kommt mir was hoch.. entschuldige aber das ist mit der größte blödsinn den ich je gelesen habe.

so wie sich das anhört, wenn ich das mal plump beschreiben darf - die gesellschaft sagt eine lange hose mit bügelfalte ist schlecht. schon ziehst du sie nicht mehr an?
die gesellschaft sagt, die marke xyz baut schlechte autos. dann kaufst du das nicht?
in meinen augen bist du eins der größten opfer die es auf erden gibt. am besten wanderst du nach amerika aus, da fällst du zumindest nicht auf.
leute wie du haben keine eigene meinung und richten die nach der allgemeinheit.
wo bleibst du dabei? wo bleibt deine meinung? bei dir hätte "unser führer" damals leichtes spiel gehabt.


sorry, ich wollte dich persönlich nicht angreifen, das bleibt mir fern, ich kenne dich nicht, aber deine aussage, da bitte ich dich doch nochmal drüber nachzudenken. vielleicht habe ich deine aussage auch völlig falsch verstanden, dann korregiere mich aber bitte.
 
Böse ist derjenige, der Bewusst böses tut. Das heisst, der selbst weiss, dass was er tut unrecht und böse ist, und dieses trotzdem aus freiem Willen ausführt.
meine persönliche Definition...
Ich mache auch viele böse dinge :otwisted: (aus der Sicht einer 80 jährigen)aber für mich sind diese Dinge total in ordung. Ich mache nichts, was ich selbst nicht als "gut" ansehe. Es sei denn, ich muss das aus beruflichen Gründen machen. (Arbeit mit dementen (lügen), evtl. zwangsernährung, leute aus Zeitgründen abwimmeln etc... ) Ich persönlich sehe mich als gut an, da ich versuche, immer mit reinem Gewissen durch die welt zu gehen.

Und ansonsten kann man beim papst ja die seele reinkaufen :otwisted::oconfused:

also es wird immer besser..
deine seele beim papst reinwaschen. das ist heuchelei im höchsten grade.
zum einen, wenn du buße tust, musst du deinen fehler einsehen und um vergebung bitten, um vergebung zu erlangen, musst aber auch du deinen schudigern vergeben. tust du das auch? oder ist dir das egal?

vor deiner arbeit habe ich großen respekt, kann nicht jeder. aber wenn ein mensch sei es auch beruflich nur durch lügen weiterkommt ist das schwach in meinen augen.

"ähm meister, ich hab heut keine zeit in die werkstatt zu kommen, da ich unbedingt an see muss und ein paar fische dem leben befreien muss"
so hört sich das für mich an und das kann man sich nicht leisten finde ich.
 
also das mit dem Papst habe ich derbst ironisch gemeint. Ich glaube, das ist der grösste schwachsinn, den es gibt :orolleyes:

Also, versetz dich mal in folgende Situation:
Eine demente Frau sitzt am tisch. Vor ihr die Medikamente, welche dafür sorgen, dass sie 1. keine schmerzen hat, 2. nicht total durchdreht und noch welche gegen diverse krankheiten. D.h. diese Tabletten erlauben es ihr, einen einigermassen angenehmen Tag zu haben. Diese Frau ist aber absolut überzeugt davon, dass wir sie vergiften wollen. "Nein, ich nehme diese Tabletten bestimmt nicht! Ihr wollt mich umbringen!"
Wie würdest du reagieren? Einerseits sind die Tabletten ja gut für sie, sie braucht sie, damit sie nicht noch mehr leiden muss. Andererseits will sie sie ja nicht, man müsste sie also irgendwie überzeugen, dass sie sie nimmt. - Was ohne sie anzulügen sehr schwer werden könnte.
Also würdest du die Frau lieber Anlügen, was die Tabletten betrifft, oder würdest du die Frau lieber den ganzen Tag leiden lassen?
 
die gesellschaft sagt eine lange hose mit bügelfalte ist schlecht. schon ziehst du sie nicht mehr an?
die gesellschaft sagt, die marke xyz baut schlechte autos. dann kaufst du das nicht?

Bingo. Im Prinzip ist es doch so. Wenn die sogenannte Hose mit Bügelfalte nicht modern ist, so werden die meisten, die sich dafür interessieren, was andere von ihnen denken, es tunlichst vermeiden diese Hosen anzuziehen. Ebenso mit den Autos. Wenn irgendein Hersteller suggeriert, dass seine Autos besser sind, weil eben sicherer, dann wird man diese Autos bevorzugt kaufen. So ist eben unsere Gesellschaft.

Und die Gesellschaft schreibt zum Teil vor, was gut und was böse sein soll. Der draufgängerische Mann z.B., der eine Frau nach der anderen hat, ist durchaus beliebt und "halt ein Draufgänger"->Gut, während eine Frau, die das selbe tut, bloß ein Flittchen ist und sich schämen sollte->Böse

Ebenso ist es mit unseren anerzogenen christlichen Werten. Oder, wie Adorres schonmal erwähnte: Der 80-jährige Opa wird über die Angewohnheiten der "heutigen Jugend" total empört sein. Piercings, Heavy Metal Musik...Alles abgrundtief böse - in seinen Augen.

Gut und Böse sind nunmal relative Angaben. Es gibt kein schwarz und weiß, nur verschiedene Grautöne - meiner Ansicht nach.

MfG,
Lilith

By the way, hier wird niemand als "Opfer" oder ähnliches bezeichnet.
 
Leute das ist ja das was ich meine.
Warum richtet Ihr euch nicht nach euren Bedürfnissen?
Blöde gesagt - wenn die Gesellschaft die ihr so hochlobt und nach der ihr euch richtet anfängt Menschen zu töten, macht ihr das auch?

Grade jetzt in einer Krise werden es die Leute sein die sich gegen diese Gesellschaft richten die uns da reingebracht hat, die einen wieder aus dem Dilemma holen.

Also tut was dafür damit wir alle was davon haben!
 
Ich glaube hier wirst du wenige finden, die sich absolut nach den Standards der Gesellschaft richten. Sonst müsste man ja nicht über so einen "Unfug" diskutieren :owink:

wenn die Gesellschaft die ihr so hochlobt und nach der ihr euch richtet anfängt Menschen zu töten, macht ihr das auch?

Erstens, wird die Gesellschaft, soweit ich das sehe hier nirgends hochgelobt, sondern eher im Gegenteil noch kritisiert. Und ich glaube, es bedarf auch keiner näheren Erläuterung, dass so etwas in der Vergangenheit schon genügend vorgekommen ist.

MfG,
Lilith
 
Zurück
Oben