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Evolutionärer Sinn von Altruismus?

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Lange Zeit war es ein Evolutionspuzzle, wieso selbstloses Handeln dem Nächsten gegenüber existierte, obwohl es doch scheinbar der Theorie "nur der Stärkste überlebt" widerspricht. Bis dato waren Menschen die Einzigen, von weldhen man dieses Verhalten kannte.

Aber eine neue Studie des Magazins "Science" behauptet, dass sowohl menschliche als auch Schimpansenkinder Tendenzen zeigen selbstlos zu handeln. Im Experiment halfen sowohl menschliche als auch Affenkinder dem Forscher bestimmte Gegenstände aufzheben und zu geben (Wäscheklammern), an die er nur sehr schwer heran kam, ohne dafür eine Belohnung zu verlangen oder ohne dass eine Belohnung angeboten wurde.

Deswegen scheint grundlegen Hilfe dem Nächsten gegenüber eine Sache zu sein, die der Mensch erlernt hat, bevor er sich von den Affen abgespaltet hat.

Daher scheint sich die Meinung durchzusetzen, dass manche Tierarten durchaus in der Lage sind, sich in andere Wesen hineinzuversetzen, die Motivation bei selbstlosem handeln. Nun fängt unsere eingebildete einzigartige Stellung wir wären die einzigen sozial-intelligenten Wesen auf der Erde an zu bröckeln.

Und wieso zeigen Tiere dieses Verhalten ? Wohl weil es effektiver ist!
Dinge gehen meistens einfach in Zusammenarbeit mit einem Partner, als alleine. So rekruitieren Schimpansen andere Schimpansen um ihnen zu helfen an Essen ranzukommen.

Und auf Kinder übertragen, 18 Monate alte Kinder halfen dem Forscher sofort bei seinen Schwierigkeiten. Die Affenkinder halfen auch, aber nur bei den Aufgaben, in denen sie Gegenstände aufheben sollte. Die anderen, wie einen Löffel aus einer Schachtel holen, erwiesen sich als zu schwierig...

Wissenschaftler entgegen dem, dass Menschen und Affen eine genetisch bedingte Belohnung bekommen, um das Zusammenleben in der Gruppe zu verbessern.

Und trotzdem ist es bemerksenswert.

Englische Quelle.

http://www.boston.com/news/globe/he...monkey_see_monkey_help_is_it_altruism/?page=1
 
Kuki Gallmann beschreibt in einem ihrer Bücher einen Vorfall, der sich in ihrer kenianischen Wahlheimat in Afrika einst abgespielt haben soll.

Frei aus dem Gedächtnis zitiert war das ungefähr so:

Ein Forscher hatte sich zu nahe an eine Elefantenherde an einem Wasserloch herangewagt und war von einem Jungtier daraufhin dermaßen heftig "getreten" worden (tatsächlich!), dass er sich einen komplizierten Beinbruch zugezogen hatte und sich gerade noch in eine sichere Entfernung hinter einen Felsen zurück robben konnte.

An den Rückmarsch ins Camp war nicht zu denken, seine Schmerzen ließen dies nicht zu, allerdings würde er nach Einbruch der Dunkelheut ganz sicher ein Opfer irgendwelcher jagenden Raubtiere werden. Löwen hatten ihn bereits erspäht und hielten sich (noch) in respektvollem Abstand. Was sich wohl bei Dunkelheit ändern würde?!

Dann geschah etwas seltsames, die Elefantengruppe kam auf ihn zu und stellte sich kreismäßig um ihn herum auf.

Und in dieser eigenartigen Struktur stand die Gruppe die ganze Nacht und schützte ihn auf solche Weise vor einem Angriff der Löwen oder irgendwelcher Hyänen.
Angeblich berührten sie ihn von Zeit zu Zeit sogar mit ihren Rüsseln, als wenn sie ihn "trösten" oder beruhigen wollten.

Am nächsten Morgen zogen die Elefanten weiter und der Forscher hatte sich mittlerweile so sehr im Griff, dass er es schaffte, in Richtung Lager zu humpeln und wurde kurz darauf von einem Suchtrupp aufgefunden.

Die Frage, die sich nun stellt:

Hielten die Elefanten den Menschen für einen "kranken Elefanten"?
Oder waren sie sich der Tatsache bewusst, dass der Zweifüßer eigentlich gar keiner von ihnen, aber ziemlich hilflos und angreifbar war?

Immerhin hatte sie ihn sogar "berührt", hätten ja eigentlich realisieren müssen, dass er kein Elefant war?!

Handelten die Tiere aus "Mitleid" oder "Altruismus" heraus?

Was unterscheidet den Menschen vom Tier, wenn dies eine aus einem solchen Gefühl heraus getägtige Handlung war?
 
Es gibt ja auch die Berichte oder Vorstellungen von Delphinen die Ertrinkenden helfen da sie selbst wissen wie es ist ohne Sauerstoff zu sein, wirkliche Tatsachenberichte habe ich jetzt nicht finden können...

Grundsätzlich finde ich aber das Selbstloses Handeln natürlich und normal werden sollte, wer hat denn noch Lust auf diese Ego-Ellbogen-der stärkere gewinnt-Gesellschaft? So wie wir es als Kinder beigebracht bekamen, die Betonung liegt auf beigebracht, denn meistens sehe ich das Kinder ihre Nahrung oder ihr Spielzeug unaufgefordert mit anderen Kindern teilen.

Es ist doch erst die Gesellschaft die uns lehrt uns durchstetzen zu müssen weil wir sonst untergehen (im Job oder im Schlußverkauf) wir sind gierig weil wir wissen das wir nichts bekommen wenn wir nicht so handeln.
Und der selbstlos Handelnde wird auch sehr oft ausgenutzt, ich glaube aber nicht das das so im Menschen veranlagt ist sondern ein Verfall des moralisch-ethischen Konsumdenkens ist. Siehe die Gastfreundschaft in den dünnbesiedelten Gebieten der Erde, jeder wünscht sich so eine Lebenshaltung... nur diese wieder in die heutige Zivilisation zu reintegrieren wird wohl schwer werden.

Kann mich noch gut an eine Situation an einer Supermarktkasse erinnern, wer kennt es nicht, man steht Schlange und es wird eine neue Kasse eröffnet. Wer zuerst rennt hat gewonnen- ist doch dämlich- der vor mir hat doch schon viel länger gewartet- als ich diesen Vortritt ließ, brach der Mann fast in Tränen auf, das war schon fast peinlich... dabei sollte doch so etwas normal sein, also anfangen...
(und wenn ich noch so oft deswegen ausgelacht werde oder als Weichei, Idealist, Träumer oder Besserwisser verurteilt werde, ich weigere mich diesen Ellbogentrend mitzumachen.)
 
Also das Elefanten den Unterschied zwischen ihrer und anderen Rassen erkennen, ist klar. So viel Intelligenz besitzen sie.

Mir gefällt die Vorstellung, dass wir nich das Nonplusultra sind. Wer weis, wenn wir nicht wissen auf was wir Prioriäten setzen müssen damit unsere Art erhalten bleibt : Es gibt immer noch Bewohner auf dem Planeten die uns ersetzen könnten nach einiger Evolutionsarbeit.
 
Für die Geschichte mit den Delfinen gibt es eine relativ einfache Erklärung.

Wenn ein Junges (untere Wasser) geboren wird, muss die Mutter dafür sorgen, dass es schnell an die Wasseroberfläche kommt, um zu atmen.

Deshalb schubst die das Junge vorsichtig nach oben.
Und da Delfine (Schei..rechtschreibreform) - Delphine soziale Tiere sind, handeln die anderen Rudelmitglieder ebenso.

Ein ertrinkender Mensch löst möglicherweise diesen Reflex aus?!

Und ja, Ollii, wenn man heute eine Frau vor sich selbst in die U-Bahn lässt, kann es durchaus schonmal geschehen, dass irgendein Spinner, der auch mit rein will, furchtbar angenervt reagiert, weil genau diese Frau ihm ja den letzten freien Sitzplatz weg schnappen könnte?!

Und der Kampf um die Pool-Position an einer neu öffnenden Kasse hat ja fast schon was klassisches. :olol:

<span style="color:eek:range"> [Auf Wunsch Satz ergänzt. - celtiCMoon] </span>
 
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