Prometheus94
T(r)ollhaus
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Seid gegrüsst Zeitgenossen, (ich ändere meine Anreden Anmerk.)
Ein weiteres Mysterium der Vergangenheit bleibt ungelöst.
Die Gründung der ersten Staaten.
3000 v. Chr. enstehen in Sumer und Ägypten zeitglich die ersten Hochkulturen, die ersten Staaten. Gegen Ende des 3. Jt. in China ein archaisches Königstum.
2000 v. Chr. entwickelt sich auch im Industal ein Staat, sogar in Peru, in Ameria.
Bis heute streitet bzw. spekuliert man darüber, wie es dazu kam. Als Vergleich einige Informationen um zu verstehen wo das Problem liegt.
Jägergesellschaften waren akephal, kognatisch und egalitär. Segmentäre Gesellschaften, also die nächste Stufe nach der neolithischen Revolution bzw. nach der Sesshaftigkeit, waren akephal, agnatisch und egalitär.
Die Gesellschaft in der dritten Stufe, zivilisierte Gesellschaften bzw. Protostaaten, waren dagegen kephal, wieder kognatisch und hierarchisch. Das nennt man urbane Revolution.
Vorerst einige Definitionen:
Kognatisch bedeutet, dass man mit der Familie beider Eltern verwandt ist.
Agnatisch bedeutet, dass man nur mit einer Familie eines Elternteils verwandt ist, weshalb es zu lineages kam, die entweder matriliniear ode patrilinear waren, einer der Faktoren für Matriarchat und Patriarchat.
Kephal bedeutet zentralisert sein, also es gibt einen Anführer der Befehle erteilt, akephal ist halt das Gegenteil, ohne einen Anführer leben, der Dorfsälteste bzw. Häuptling ist nicht mit einen Anführer zu verwechseln, weil er keine Befehlsgewalt inne hatte. Man lebte also in einer Anarchie, die egalitär war.
Egalität bedeut, dass alle gleich waren, also Frauen wurden nicht unterdrückt, niemand stand über einen anderen etc. es gab also keine Klassdngesellschaften.
Dies ist bei einer Hierarchie nicht der Fall, die Priester, Beamten und Regenten standen über die Bürger, Frauen wurden unterdrückt, es gab Sklaven usw. Nicht jeder hatte also Rechte.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Lineage
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Akephalie
Und genau das ist verwirrend.
1. Wieso gaben die segmentären Gesellschaften die Egalität auf und liessen sich rumkomandieren? Liessen zu dass einige oder sie selbst versklavt wurden? Dass Frauen unterdrückt wurden? Ein passiver Verlauf oder aktiver? Wenns aktiv war, warum gibt es kaum überlieferte Widerstände aus der Zeit? Widerstandslos sich unterwerfen?
2. Warum wurde die kognatische Verwandschaft wieder eingeführt, wenn Stäme sich etabliert hatten?
Dazu gibt es viele Theorien.
Einer der bekanntesten ist die von Friedrich Engels.
Er glaubte, dass Privateigentum die Ursache für die Aufhebung der Egalität war. Menschen mit mehr Eigentum "konnten sich mehr erlauben" der reichste wurde irgendwann König. Besitzlose wurden irgendwann zu Sklaven.
Dies kann aber nicht stimmen, denn es gab die sogenannte asiatische Produktiobsweise in den Protostaaten, d.h. das Land und die Ernte gehörten dem Staat, den Tempeln, den Regenten etc. wie man es bis zum Mittelalter beobachten konnte. Dass also Person A eine Akkumulation an Waren hatte und es später dem Staat, Tempel usw. übergeben sollte ist paradox, denn gerade wenn Privateigentum die Ursache sei, hätte man rebelliert.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Asiatische_Produktionsweise
Warum Engels als Freund von Marx das nicht überdacht hat, ist fraglich.
Eine andere Theorie, die sehr interessant ist, ist vom Araber Ibn Chaldun:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ibn_Chaldūn
Er glaubte, dass Hirtenvölker die Ackerbauern unterwarfen. Diese Theorie lässt sich belegen, sogar religiös, man denke an Kain und Abel in der Bibel, Kain...ein Ackerbauer erschlug Abel, den Hirten...quasi als Ansatz dafür dass es zwischen beiden "Berufen" Zoff gab.
Anthropologen haben deshalb folgendes vorgeschlagen.
Komparativ der Sache sich anzunehmen.
Indem man die Bildungen von Königreichen, deren Ursachen man belegen kann, untersucht, könnte man Schlüsse für die Protostaaten in Sumer, Ägypten, China usw. ziehen.
Als Beispiel sei das Königreich in Angola zu erwähnen.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Königreich_Ndongo
Die Bantu, Viehzüchter, haben tatsächlich die Ackerbauer unterworfen. Als ständig Widerstand seitens der Ackerbauer kam, entschied man sich für einen König und Behörden, womit man den Ackerbauern entgegentrat.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Angolas
Also eine ökonomische Ursache. Dennoch ist diese Ursache für Ägypten und Sumer nicht belegt und daher Spekulation.
Eine weitere Theorie ist hydraulisch:
Damit eine Städtebewässerung bzw. Kanalisation geleitet, gesteuert und gebaut werden kann, benötige man eine zentrale Instanz, der alles leitet. Man denke in der Neuzeit an Bau- und Kontrollvorhaben.
Tatsächlich gab es in Sumer die ersten Bewässerungsanlagen und die erste Kanalisation.
Die Theorie erklärt aber nicht den Prozess. Wie wurde diess zentrale Instanz gewählt? Denn in Sumer und Ägypten sowie in China wird die Regentschaft durch göttliche Einsetzung legitimiert.
Eine weitere Theorie geht vom demographischen Druck aus:
Weil die Bevölkerung wuchs, war der Staat eine Notwendigkeit, um Straftaten übersichtlicher zu sanktionieren, Rechte besser durchzusetzen etc.
Diese Theorie hat jedich 2 Kritikpunkte:
1. Die heutigen Nuer in Sudan zählen 300.000 Nuer. Kein Staat vorhanden, die Nuer sind immer noch eine segmentäre Gesellschaft.
2. Ein Staat sorgt doch gerade dafüf, dass die Bevölkerung noch mehr wächst.
Das Wachstum der Bevölkerung ist also eigentlich eine Wirkung des Staates gewesen und keine Ursache derselben.
Desweiteren wären Rousseu und Hobbes zu erwähnen, die vom Gesellschaftsvertrag sprechen:
Rousseu glaubte, unsere Urahnen hätten sich gemeinsam für ein zivilisiertes Leben in einem Staat entschieden. Nur kannte Rousseu die Kritikpunkte nicht, die hier am Anfang erwähnt wurden. Warum nicht mehr egalitär leben wollen?
Hobbes glaubte, dass der Mensch des Menschen Wolf sei, man also im Naturzustand kriegerisch war. Damit Frieden käme, habe man sich für einen absoluten Herrscher entschieden, der über alle wacht und richtet.
Nur erklärt Hobbes nicht plenibel, wie dieser Gesellschaftsvertrag zustande kam.
Gruppe A und Gruppe B treffen sich und schliessen einen solchen Vertrag? Wie entschied man sich für den Herrscher? Aus welcher Familie hatte er zu sein?
Viele Fragen bleiben also weiterhin ungeklärt.
Vielleicht hat jemand weitere Ansätze oder Argumente für eine der genannten bekanntesten Theorien.
Ein weiteres Mysterium der Vergangenheit bleibt ungelöst.
Die Gründung der ersten Staaten.
3000 v. Chr. enstehen in Sumer und Ägypten zeitglich die ersten Hochkulturen, die ersten Staaten. Gegen Ende des 3. Jt. in China ein archaisches Königstum.
2000 v. Chr. entwickelt sich auch im Industal ein Staat, sogar in Peru, in Ameria.
Bis heute streitet bzw. spekuliert man darüber, wie es dazu kam. Als Vergleich einige Informationen um zu verstehen wo das Problem liegt.
Jägergesellschaften waren akephal, kognatisch und egalitär. Segmentäre Gesellschaften, also die nächste Stufe nach der neolithischen Revolution bzw. nach der Sesshaftigkeit, waren akephal, agnatisch und egalitär.
Die Gesellschaft in der dritten Stufe, zivilisierte Gesellschaften bzw. Protostaaten, waren dagegen kephal, wieder kognatisch und hierarchisch. Das nennt man urbane Revolution.
Vorerst einige Definitionen:
Kognatisch bedeutet, dass man mit der Familie beider Eltern verwandt ist.
Agnatisch bedeutet, dass man nur mit einer Familie eines Elternteils verwandt ist, weshalb es zu lineages kam, die entweder matriliniear ode patrilinear waren, einer der Faktoren für Matriarchat und Patriarchat.
Kephal bedeutet zentralisert sein, also es gibt einen Anführer der Befehle erteilt, akephal ist halt das Gegenteil, ohne einen Anführer leben, der Dorfsälteste bzw. Häuptling ist nicht mit einen Anführer zu verwechseln, weil er keine Befehlsgewalt inne hatte. Man lebte also in einer Anarchie, die egalitär war.
Egalität bedeut, dass alle gleich waren, also Frauen wurden nicht unterdrückt, niemand stand über einen anderen etc. es gab also keine Klassdngesellschaften.
Dies ist bei einer Hierarchie nicht der Fall, die Priester, Beamten und Regenten standen über die Bürger, Frauen wurden unterdrückt, es gab Sklaven usw. Nicht jeder hatte also Rechte.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Lineage
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Akephalie
Und genau das ist verwirrend.
1. Wieso gaben die segmentären Gesellschaften die Egalität auf und liessen sich rumkomandieren? Liessen zu dass einige oder sie selbst versklavt wurden? Dass Frauen unterdrückt wurden? Ein passiver Verlauf oder aktiver? Wenns aktiv war, warum gibt es kaum überlieferte Widerstände aus der Zeit? Widerstandslos sich unterwerfen?
2. Warum wurde die kognatische Verwandschaft wieder eingeführt, wenn Stäme sich etabliert hatten?
Dazu gibt es viele Theorien.
Einer der bekanntesten ist die von Friedrich Engels.
Er glaubte, dass Privateigentum die Ursache für die Aufhebung der Egalität war. Menschen mit mehr Eigentum "konnten sich mehr erlauben" der reichste wurde irgendwann König. Besitzlose wurden irgendwann zu Sklaven.
Dies kann aber nicht stimmen, denn es gab die sogenannte asiatische Produktiobsweise in den Protostaaten, d.h. das Land und die Ernte gehörten dem Staat, den Tempeln, den Regenten etc. wie man es bis zum Mittelalter beobachten konnte. Dass also Person A eine Akkumulation an Waren hatte und es später dem Staat, Tempel usw. übergeben sollte ist paradox, denn gerade wenn Privateigentum die Ursache sei, hätte man rebelliert.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Asiatische_Produktionsweise
Warum Engels als Freund von Marx das nicht überdacht hat, ist fraglich.
Eine andere Theorie, die sehr interessant ist, ist vom Araber Ibn Chaldun:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ibn_Chaldūn
Er glaubte, dass Hirtenvölker die Ackerbauern unterwarfen. Diese Theorie lässt sich belegen, sogar religiös, man denke an Kain und Abel in der Bibel, Kain...ein Ackerbauer erschlug Abel, den Hirten...quasi als Ansatz dafür dass es zwischen beiden "Berufen" Zoff gab.
Anthropologen haben deshalb folgendes vorgeschlagen.
Komparativ der Sache sich anzunehmen.
Indem man die Bildungen von Königreichen, deren Ursachen man belegen kann, untersucht, könnte man Schlüsse für die Protostaaten in Sumer, Ägypten, China usw. ziehen.
Als Beispiel sei das Königreich in Angola zu erwähnen.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Königreich_Ndongo
Die Bantu, Viehzüchter, haben tatsächlich die Ackerbauer unterworfen. Als ständig Widerstand seitens der Ackerbauer kam, entschied man sich für einen König und Behörden, womit man den Ackerbauern entgegentrat.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Angolas
Also eine ökonomische Ursache. Dennoch ist diese Ursache für Ägypten und Sumer nicht belegt und daher Spekulation.
Eine weitere Theorie ist hydraulisch:
Damit eine Städtebewässerung bzw. Kanalisation geleitet, gesteuert und gebaut werden kann, benötige man eine zentrale Instanz, der alles leitet. Man denke in der Neuzeit an Bau- und Kontrollvorhaben.
Tatsächlich gab es in Sumer die ersten Bewässerungsanlagen und die erste Kanalisation.
Die Theorie erklärt aber nicht den Prozess. Wie wurde diess zentrale Instanz gewählt? Denn in Sumer und Ägypten sowie in China wird die Regentschaft durch göttliche Einsetzung legitimiert.
Eine weitere Theorie geht vom demographischen Druck aus:
Weil die Bevölkerung wuchs, war der Staat eine Notwendigkeit, um Straftaten übersichtlicher zu sanktionieren, Rechte besser durchzusetzen etc.
Diese Theorie hat jedich 2 Kritikpunkte:
1. Die heutigen Nuer in Sudan zählen 300.000 Nuer. Kein Staat vorhanden, die Nuer sind immer noch eine segmentäre Gesellschaft.
2. Ein Staat sorgt doch gerade dafüf, dass die Bevölkerung noch mehr wächst.
Das Wachstum der Bevölkerung ist also eigentlich eine Wirkung des Staates gewesen und keine Ursache derselben.
Desweiteren wären Rousseu und Hobbes zu erwähnen, die vom Gesellschaftsvertrag sprechen:
Rousseu glaubte, unsere Urahnen hätten sich gemeinsam für ein zivilisiertes Leben in einem Staat entschieden. Nur kannte Rousseu die Kritikpunkte nicht, die hier am Anfang erwähnt wurden. Warum nicht mehr egalitär leben wollen?
Hobbes glaubte, dass der Mensch des Menschen Wolf sei, man also im Naturzustand kriegerisch war. Damit Frieden käme, habe man sich für einen absoluten Herrscher entschieden, der über alle wacht und richtet.
Nur erklärt Hobbes nicht plenibel, wie dieser Gesellschaftsvertrag zustande kam.
Gruppe A und Gruppe B treffen sich und schliessen einen solchen Vertrag? Wie entschied man sich für den Herrscher? Aus welcher Familie hatte er zu sein?
Viele Fragen bleiben also weiterhin ungeklärt.
Vielleicht hat jemand weitere Ansätze oder Argumente für eine der genannten bekanntesten Theorien.
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