Wilde Gorillas erstmals beim Einsatz von Werkzeugen fotografiert
Ein Forscherteam unter Leipziger Leitung hat erstmals Gorillas in der Wildnis beim gezielten Einsatz von Werkzeugen fotografiert. Das Gorillaweibchen Leah in der Republik Kongo sei aufgefallen, als es einen Stock benutzte, um die Tiefe eines Sees am Ufer zu testen.
So heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht im Fachjournal «PLoS Biology» (DOI: 10.1371/journal.pbio.0030380). Ein anderes Tier habe sich auf einem Stock abgestützt, um mit der anderen Hand Kräuter zu pflücken. Bisher hatten Wissenschaftler nur Schimpansen und Orang-Utans in der Wildnis bei solchen Tätigkeiten beobachtet, bei Gorillas war dies lediglich in Zoos gelungen.
«Es ist eine wirklich verblüffende Entdeckung», sagte der Leiter der Forschungsgruppe, Thomas Breuer vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. «Dass wilde Affen Werkzeuge benutzen, wird uns zu neuen Erkenntnissen über die Entwicklung des Menschen verhelfen.» Die an der Untersuchung beteiligte amerikanische Gesellschaft für den Schutz von Wildtieren (WCS) erforscht seit den 1980er Jahren das Verhalten von Gorillas in Kongo. 1993 gründete die dortige Regierung mit Hilfe der Organisation den Nationalpark Nouabalé-Ndoki, um Langzeitstudien bei Gorillas zu ermöglichen.
Aus dem einsamen Schützen Newsletter
Finde es toll, dass wir Evolution hautnah miterleben können. Würde mich interessieren, ob sie mal so werden wie wir, den gleichen Weg gehen, oder auf einer bestimmten Ebene stehen bleiben.
Oder rotten wir uns irgend wann mal aus und werden von ihnen abgelöst?