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Aufbruch zu neuen Welten I
Der Traum von einer besseren Zukunft – Teil 1
Auch nach dem Columbia-Unglück im Februar 2003 denken Amerikaner, Russen und Europäer weiter ernsthaft daran, unserem Nachbarplaneten Mars einen Besuch abzustatten. Und diese Mission soll nur der Anfang sein für viel größere Projekte: Reisen zu fernen Sternen. Die Reiseziele stehen zwar noch nicht fest, aber die Hoffnungen wachsen schon jetzt buchstäblich in den Himmel: Vielleicht entdecken wir fremdes Leben – und wenn es nur Bakterien sind und keine schlitzäugigen Aliens.
Aber werden wir die Gefahren im Weltall und auf fremden Planeten bestehen können? Solche Überlegungen haben die Bewohner der Pazifikküste Südamerikas vor 2000 Jahren allerdings auch nicht davon abgehalten, Tausende von Meilen in primitiven Booten übers Meer zu segeln und die polynesischen Inseln zu besiedeln – von anderen Abenteurern wie den Phöniziern, Wikingern und Portugiesen ganz zu schweigen. Irgendwie scheint der Mensch von Natur aus ein Abenteurer und Eroberer zu sein. Das gilt zwar auch für die Stubenfliege, die gemeine Küchenschabe und die Wanderratte – doch im Unterschied zu diesen Lebensformen hat der Mensch Techniken entwickelt, mit deren Hilfe er in einer absolut lebensfeindlichen Umgebung wie dem Weltraum überleben kann. Und mit denen er Gegenden erreicht, die allen anderen höheren Lebensformen verschlossen bleiben – zum Beispiel fremde Himmelskörper. Im Gegensatz zu den meisten anderen Lebewesen sucht der Mensch das Abenteuer aber auch um des Abenteuers willen – siehe die Antwort des Mount-Everest-Bezwingers Sir Edmund Hillary auf die Frage, warum er den höchsten Berg der Welt bestiegen habe: »Weil er da ist.«
Der Weltraum ist auch »da« – bereit, erkundet zu werden. Pläne der NASA zur Eroberung des Alls klingen zwar oft wie Sciencefiction (und manche Ideen stammen auch von SF-Autoren), doch die amerikanische Weltraumbehörde forscht ernsthaft daran und gibt ihr Geld nur für realisierbare Projekte aus.
Einige davon beschäftigen sich mit der Frage des geeigneten Antriebs. An Ideen dazu mangelt es nicht. Die Spannbreite reicht von der überdimensionalen Taschenlampe, deren Strahlen als Treibstoff dienen (»Photonenantrieb«), über die Verschmelzung von Materie und Antimaterie – bis hin zu fantastischen Konzepten wie der »asymmetrischen Verzerrung des Raum-Zeit-Gefüges«, besser bekannt als »Warp Drive« (siehe Kasten »Die Power für die Mars-Mission«). Für Reisen zum Mars genügt vermutlich konventioneller, also chemischer Treibstoff. Für Reisen zu den Sternen aber mussten sich die Techniker Neues überlegen. Derzeit als realistisch favorisiert: der Ionen-Antrieb in Verbindung mit einem Kernreaktor. Dabei wird Gas durch die bei der Kernspaltung frei werdende Hitze elekt-risch geladen (ionisiert), und die Ionen werden dann mithilfe hoher elektrischer Spannungen beschleunigt.
Der Start zu fernen Sternen – am unproblematischsten von der Weltraumstation aus – sollte also nicht das größte Problem sein. Erst unterwegs treten eine Reihe von Komplikationen auf, denn der Mensch ist für das Weltall nicht geschaffen. Beispielsweise beginnt unser Körper in der Schwerelosigkeit zu degenerieren: Die Knochen werden brüchig, die Muskeln schwinden, das Herz verkümmert. Dagegen hilft eine simple Methode, die auch auf der Erde (wenn auch aus anderen Gründen) angewandt wird: Fitness-Training, etwa auf dem Laufband. Zwei Stunden pro Tag genügen – aber das ist auf Dauer langweilig. Also haben sich NASA-Forscher einen Trick ausgedacht, um das geisttötende Training in ein Abenteuer zu verwandeln. Das Stichwort lautet: künstliche Wirklichkeit. Die Mediziner Susan D’Andrea von der Cleveland Clinic Foundation und Jay Horowitz vom Glenn Re-search Center haben ein Gerät mit zwei Laufbändern entwickelt: Diese können unterschiedlich angetrieben werden und vermitteln dem Astronauten so das Gefühl, auch Kurven zu gehen, Hügel zu erklimmen und Hindernisse zu übersteigen. Die Illusion wird durch eine Brille perfekt, in die sich eine irdische Umgebung digital einspiegeln lässt. Das Gerät ermöglicht intensivere Übungen und kann deshalb die Trainingszeit verkürzen; außerdem wird der Körper natürlicher trainiert – und Spaß macht’s auch.
Der Traum von einer besseren Zukunft – Teil 1
Auch nach dem Columbia-Unglück im Februar 2003 denken Amerikaner, Russen und Europäer weiter ernsthaft daran, unserem Nachbarplaneten Mars einen Besuch abzustatten. Und diese Mission soll nur der Anfang sein für viel größere Projekte: Reisen zu fernen Sternen. Die Reiseziele stehen zwar noch nicht fest, aber die Hoffnungen wachsen schon jetzt buchstäblich in den Himmel: Vielleicht entdecken wir fremdes Leben – und wenn es nur Bakterien sind und keine schlitzäugigen Aliens.
Aber werden wir die Gefahren im Weltall und auf fremden Planeten bestehen können? Solche Überlegungen haben die Bewohner der Pazifikküste Südamerikas vor 2000 Jahren allerdings auch nicht davon abgehalten, Tausende von Meilen in primitiven Booten übers Meer zu segeln und die polynesischen Inseln zu besiedeln – von anderen Abenteurern wie den Phöniziern, Wikingern und Portugiesen ganz zu schweigen. Irgendwie scheint der Mensch von Natur aus ein Abenteurer und Eroberer zu sein. Das gilt zwar auch für die Stubenfliege, die gemeine Küchenschabe und die Wanderratte – doch im Unterschied zu diesen Lebensformen hat der Mensch Techniken entwickelt, mit deren Hilfe er in einer absolut lebensfeindlichen Umgebung wie dem Weltraum überleben kann. Und mit denen er Gegenden erreicht, die allen anderen höheren Lebensformen verschlossen bleiben – zum Beispiel fremde Himmelskörper. Im Gegensatz zu den meisten anderen Lebewesen sucht der Mensch das Abenteuer aber auch um des Abenteuers willen – siehe die Antwort des Mount-Everest-Bezwingers Sir Edmund Hillary auf die Frage, warum er den höchsten Berg der Welt bestiegen habe: »Weil er da ist.«
Der Weltraum ist auch »da« – bereit, erkundet zu werden. Pläne der NASA zur Eroberung des Alls klingen zwar oft wie Sciencefiction (und manche Ideen stammen auch von SF-Autoren), doch die amerikanische Weltraumbehörde forscht ernsthaft daran und gibt ihr Geld nur für realisierbare Projekte aus.
Einige davon beschäftigen sich mit der Frage des geeigneten Antriebs. An Ideen dazu mangelt es nicht. Die Spannbreite reicht von der überdimensionalen Taschenlampe, deren Strahlen als Treibstoff dienen (»Photonenantrieb«), über die Verschmelzung von Materie und Antimaterie – bis hin zu fantastischen Konzepten wie der »asymmetrischen Verzerrung des Raum-Zeit-Gefüges«, besser bekannt als »Warp Drive« (siehe Kasten »Die Power für die Mars-Mission«). Für Reisen zum Mars genügt vermutlich konventioneller, also chemischer Treibstoff. Für Reisen zu den Sternen aber mussten sich die Techniker Neues überlegen. Derzeit als realistisch favorisiert: der Ionen-Antrieb in Verbindung mit einem Kernreaktor. Dabei wird Gas durch die bei der Kernspaltung frei werdende Hitze elekt-risch geladen (ionisiert), und die Ionen werden dann mithilfe hoher elektrischer Spannungen beschleunigt.
Der Start zu fernen Sternen – am unproblematischsten von der Weltraumstation aus – sollte also nicht das größte Problem sein. Erst unterwegs treten eine Reihe von Komplikationen auf, denn der Mensch ist für das Weltall nicht geschaffen. Beispielsweise beginnt unser Körper in der Schwerelosigkeit zu degenerieren: Die Knochen werden brüchig, die Muskeln schwinden, das Herz verkümmert. Dagegen hilft eine simple Methode, die auch auf der Erde (wenn auch aus anderen Gründen) angewandt wird: Fitness-Training, etwa auf dem Laufband. Zwei Stunden pro Tag genügen – aber das ist auf Dauer langweilig. Also haben sich NASA-Forscher einen Trick ausgedacht, um das geisttötende Training in ein Abenteuer zu verwandeln. Das Stichwort lautet: künstliche Wirklichkeit. Die Mediziner Susan D’Andrea von der Cleveland Clinic Foundation und Jay Horowitz vom Glenn Re-search Center haben ein Gerät mit zwei Laufbändern entwickelt: Diese können unterschiedlich angetrieben werden und vermitteln dem Astronauten so das Gefühl, auch Kurven zu gehen, Hügel zu erklimmen und Hindernisse zu übersteigen. Die Illusion wird durch eine Brille perfekt, in die sich eine irdische Umgebung digital einspiegeln lässt. Das Gerät ermöglicht intensivere Übungen und kann deshalb die Trainingszeit verkürzen; außerdem wird der Körper natürlicher trainiert – und Spaß macht’s auch.