Einiges über die Ich-Forschung:
Quelle:
http://www.gehirnundgeist.de/blatt/det_gg_manifest
Die Wissenschaftler zur Hirnforschung und der Ergründung des Ichs.
Zur Zeit läßt sich nur Messen in welchen Hirnarealen aktivitäten nachzuweisen sind, welches aber keinen Aufschluß darüber
gibt welche Aspekte wirklich zusammenwirken.
Im Endeffekt könnte sich eine Situation wie in der Physik ergeben: Die klassische Mechanik hat deskriptive Begriffe für die Makrowelt eingeführt, aber erst mit den aus der Quantenphysik abgeleiteten Begriffen ergab sich die Möglichkeit einer einheitlichen Beschreibung. Auf lange Sicht werden wir entsprechend eine "Theorie des Gehirns" aufstellen, und die Sprache dieser Theorie wird vermutlich eine andere sein als jene, die wir heute in der Neurowissenschaft kennen. Sie wird auf dem Verständnis der Arbeitsweise von großen Neuronenverbänden beruhen, den Vorgängen auf der mittleren Ebene. Dann lassen sich auch die schweren Fragen der Erkenntnistheorie angehen: nach dem Bewusstsein, der Ich-Erfahrung und dem Verhältnis von erkennendem und zu erkennenden Objekt. Denn in diesem zukünftigen Moment schickt sich unser Gehirn ernsthaft an, sich selbst zu erkennen.
Dann werden die Ergebnisse der Hirnforschung, in dem Maße, in dem sie einer breiteren Bevölkerung bewusst werden, auch zu einer Veränderung unseres Menschenbildes führen. Sie werden dualistische Erklärungsmodelle - die Trennung von Körper und Geist - zunehmend verwischen. Ein weiteres Beispiel: das Verhältnis von angeborenem und erworbenem Wissen. In unserer momentanen Denkweise sind dies zwei unterschiedliche Informationsquellen, die unserem Wahrnehmen, Handeln und Denken zu Grunde liegen. Die Neurowissenschaft der nächsten Jahrzehnte wird aber ihre innige Verflechtung aufzeigen und herausarbeiten, dass auf der mittleren Ebene der Nervennetze eine solche Unterscheidung gar keinen Sinn macht. Was unser Bild von uns Selbst betrifft, stehen uns also in sehr absehbarer Zeit beträchtliche Erschütterungen ins Haus. Geisteswissenschaften und Neurowissenschaften werden in einen intensiven Dialog treten müssen, um gemeinsam ein neues Menschenbild zu entwerfen.
Hier ein Bericht über die Rellativität unserer Erinnerungen:
Quelle:
http://www.zeit.de/zeit-wissen/2005/05/Autobiographisches_Gedaechtnis.xml
»Eines sollten wir uns klarmachen«, sagt Loftus, »unser Gedächtnis wird jeden Tag neu geboren.«
Es ist eine irritierende These, schließlich bestimmen unsere Erinnerungen unsere Identität: Man ist zu einem großen Teil derjenige, der man glaubt, gewesen zu sein. Oft wird das Menschengehirn mit einer Festplatte verglichen, die dumpf-digital die Daten des Lebens speichert. Dieser Vergleich, das wird immer deutlicher, hinkt. Das Hirn ist ein höchst aktives Organ, das Erinnerungen filtert, redigiert, manchmal sogar erfindet und - das lehren die Loftus-Experimente - sich leicht manipulieren lässt.
Unser Gedächtnis gleicht einem Haus, in dem mäßig beaufsichtigte Bauarbeiter ständig Wände einreißen und Erker anbauen, Tapeten wechseln und neue Bilder aufhängen - und gelegentlich etwas unter den Teppich kehren. Deshalb werden Urlaubstage mit jedem Diaabend schöner, erscheinen selbst fragwürdige Lebensentscheidungen im Rückblick sinnvoll und ist Zeugen vor Gericht nur bedingt zu trauen.
und noch etwas eigenes, eine diskutierbare Gedankenkette:
Ich bin der Körper, sprach der Körper mein höchstes Wesen sind die Gefühle.
Ich bin das Gefühl, sprach das Gefühl, mein höchstes Wesen ist das Denken.
Ich bin das Denken, sprach das Denken, mein höchstes Wesen ist der Geist.
Ich bin der Geist, raunt der Geist, mein höchstes Wesen ist die Seele.
Ich bin die Seele, glaubt die Seele, mein höchstes Wesen ist Gott.
Ich bin Gott, ich bin alles und daher nichts, so braucht es eine Form.
Ich bin die Form, gib mir Strucktur so das ich mich erkennen kann.
So war der Köper, er schaute an sich herunter und fagte sich: Wer bin ich?