Beispiel:
Schaut man auf ein Schiff auf dem Meer, wirkt es, dass er irgendwann nach unten schwimmt, wegen der Vollkugelerde...
PROBLEM:
Nimmt man ein starkes Teleskop...dann sieht man das SCHIFF WIEDER!!! Das GEHT doch gar nicht, wenn die Erde eine Vollkugel sei???
Das hat mich richtig verwirrt...und ich bin jetzt durcheinander...
Das passiert so aber nicht. Wenn unter guten Sichtbedingungen ein Teil des Schiffes mit bloßem Auge unter der Horizontlinie verschwindet, dann ist es mit einem Teleskop gleichermaßen verschwunden. Es mag sein, dass man mit dem Teleskop noch Teile des Schiffes über dem Horizont sieht, die man mit dem Auge nicht mehr erkennen kann - das liegt aber nicht an irgendeiner Krümmung, sondern nur am Auflösungsvermögen.
Warum erwähne ich die "guten Sichtbedingungen"? Weil es noch die terrestrische Refraktion gibt, die durch unterschiedliche Lichtbrechung in der Atmosphäre dafür sorgt, dass man sogar "hinter den Horizont" gucken kann. Da diese sowohl großflächig stabil wie auch kleinflächig dynamisch Auswirkungen zeigt kann sie natürlich unter schlechten Bedingungen die Ergebnisse beeinflussen (so wie beispielsweise Nebel), am zuvor erwähnten Grundsatz ändert das aber nichts.
Die Theorie wird auch nicht wissenschaftlich verneint, sondern ist Gegenstand einer Diskussion. Man redet aber nicht gerne öffentlich darüber, weil sich das kopernische Weltbild durchgesetzt hat und eine andere Sicht schon "Ketzerei" wäre.
https://de.wikipedia.org/wiki/Innenweltkosmos
"Rein mathematisch steht die Theorie mit keiner klassischen physikalischen Theorie im Widerspruch, da jedes Koordinatensystem entsprechend umgerechnet werden kann."
Du wirfst da zwei Aspekte durcheinander und garnierst die Mischung mit deiner Meinung zur Wissenschaft, letzteres ist nicht nur unnötig, sondern auch unseriös, weil es schlicht unzutreffend ist.
Der erste Aspekt ist das Konzept von kleinmaßstäblichen axiomatischen Systemen, mit denen in Formalwissenschaften (bspw. der Mathematik oder der theoretischen Physik) gearbeitet wird, um Gedankenmodelle aufzustellen und Erklärungsansätze zu liefern, die dann durch empirische Forschung (bspw. Experimentalphysik) bestätigt oder widerlegt werden können (vereinfacht ausgedrückt).
Die für die Hohlwelttheorie (im Sinne des Innenweltkosmos) notwendigen Axiome werden in dem Artikel ebenfalls erwähnt. Nimmt man diese als gegeben an, dann widerspricht die Theorie nicht der klassischen Physik und wäre in deren Rahmen möglich; das ist korrekt. Nun wäre der nächste Schritt, die Richtigkeit der Axiome nachzuweisen. Dabei gibt es aber ein Problem, denn sie ist nicht kompatibel mit den empirischen Erkenntnissen, die in der modernen Physik zur Prüfung von Theorie wie der allgemeinen Relativitätstheorie ermittelt wurden. Zur Prüfung der Axiome müssen also immer weitere Axiome aufgestellt werden, die ihrerseits zu prüfen sind. Aus diesem Grund hat die Theorie wissenschaftlich einen schweren Stand, es gibt schlicht keine zufriedenstellenden Indizen im Bereich der Realwissenschaft, die Bestätigungsansätze liefern.
Der zweite Aspekt sind die Versuche von Anhängern der Theorie, diese mit empirischen Methoden im Bereich der klassischen Physik zu bestätigen. Dies folgt dem immer gleichen Muster, experimentell vermeintliche Widersprüche zur bestehenden wissenschaftlichen Ansicht bei einem Sachverhalt auf zu decken, um diese dann zur Unterstützung der eigenen Theorie zu verwenden. Das bereits zuvor erwähnte und von dir ins Spiel gebrachte Teleskop-Experiment ist dafür ein gutes Beispiel.
Das Problem dabei ist: beide Punkte schließen sich aus. Im formalwissenschaftlichen ersten Aspekt geht es ja gerade darum, mit einem Modell jene empirischen Daten zu erklären, die im realwissenschaftlichen zweiten Aspekt widerlegt werden sollen.
Ich erläutere das anhand des Teleskop-Experiments: um auch nur einfachste empirische Daten zu bestätigen (bspw. die Existenz von Tag und Nacht), wurden für die Hohlwelttheorie die Axiome aufgestellt, dass die Lichtgeschwindigkeit keine Konstante ist und dass Licht sich nur durch den Mittelpunkt der Hohlwelt in einer geraden Linie bewegt, ansonsten zum Mittelpunkt hin abgelenkt wird. Dies ist etwa bei Beobachtungen auf langen Entfernungen der Fall, bei denen das Licht stärker als die Erdkrümmung abgelenkt wird und für uns als Beobachter der Eindruck entsteht, es gäbe einen Horizont. Wenn dies korrekt ist, dann ist das genannte Experiment fehlerhaft.
Wenn hingegen das Experiment korrekt ist, dann bedeutet dies, dass das Licht nicht oder nicht in ausreichendem Maße abgelenkt wird. Damit verliert sich aber die Grundlage, auf der die Hohlwelttheorie aufbaut, da so die erwähnten einfachsten empirischen Daten nicht mehr erklärbar sind.
Was bedeutet das nun?
Als die Idee des Innenweltkosmos aufkam war das mathematische Modell plausibel und mit wenigen Axiomen mit dem damaligen empirischen Wissensstand in Einklang zu bringen. Seitdem hat sich unsere Datenbasis aber deutlich erweitert, und je weiter wir empirisch vordringen, desto problematischer wird das Modell. Das ist "normal" im Bereich der Wissenschaft. Die Versuche, mit einfachsten Experimenten die Hohlwelttheorie zu bestätigen, zeigen letztlich nur, dass derjenige das Modell gar nicht verstanden hat. Und das wiederum ist im Internet ja nun auch nichts neues.
Die Wissenschaft sollte also ihren Stolz mal beiseite lassen und sagen was sie nicht wirklich weiß...und nicht immer so tun, als hätten sie die Antwort...
Wissenschaftler sind auch nur Menschen, und wie anderswo gibt es immer welche, die stolz, eitel, naiv, ruhmsüchtig, überheblich usw. sind. Nur sind diese nicht repräsentativ für alle Wissenschaftler, und schon gar nicht für die Wissenschaft. Denn die steckt voller Demut.
Die Behauptung, sie würde so tun, als hätte sie die Antwort, ist schlicht falsch. Schon der Gedanke widerspricht dem wissenschaftlichen Prinzip. Es ist allerdings klar, dass die Behauptung gern aufgestellt wird - man kann so alles rechtfertigen.
Es gibt einen ganz einfachen Beweis dafür, dass alles außer der (ungefähr) kugelförmgen Erde Schwachsinn ist: Brücken.
Stell dich mal mit einer Totalstation auf die beiden Pfeiler der Golden Gate Bridge. Einmal auf die Spitze und einml auf den Sockel. Du wirst merken, dass die Spitzen ca 6mm weiter von einander entfernt sind als die Sockel. Woran das wohl liegt?
Und ja: Für einen Vermessungsingenieur ist 6mm viel und kann nicht auf Messungenauigkeiten zurückgeführt werden.
Den Beweis kannst du allerdings nur theoretisch erbringen, weil die äußeren Einflüsse in der Realität deutlich stärker auf den Abstand wirken als die Erdkrümmung. Ich behaupte, selbst gemittelt kommst du nicht auf eine Messgenauigkeit von unter 6 mm (was für einen Vermesser nicht viel ist, und, weitere Behauptung, auch für einen Bauingenieur auf den Distanzen nicht).
Davon abgesehen bringt der Beweis, selbst wenn er so messbar wäre, nicht viel, da er als Teil der klassischen Physik mit den Axiomen der Hohlwelttheorie erklärt werden kann. Die Beweise gegen die Hohlwelttheorie lassen sich im Bereich der modernen Physik finden.