Der Wellenlängenbereich des elektromagnetischen Spektrums zwischen dem Sichtbaren Licht (> ~ 380 nm) und der Röntgenstrahlung (< 10 nm) bezeichnet man als UV-Bereich, der wiederum ist für die "normale" Verwendung in drei Bereiche unterteilt, die sich an der Transmission der Atmosphäre orientieren. Der UV-A-Bereich zwischen 315 und 380 nm durchdringt die Atmosphäre ziemlich gut, dringend tief in die Haut ein, haben aber nur eine geringe Energie. Sie können Hautreizungen und Hautkrebs erzeugen, verursachen aber keinen Sonnenbrand und keine Bräunung. Zwischen 280 und 315 nm liegt der UV-B-Bereich, der dringt weniger tief ein, hat aber deutlich mehr Energie, kann ebenfalls Hautkrebs erzeugen und ist für Bräunung und Sonnenbrand verantwortlich, zudem regt er die Vitamin-D-Produktion an. Der Großteil der UV-B-Strahlung wird durch das Ozon der Atmosphäre absorbiert, deswegen ist die Ozonschicht so wichtig und war das Ozonloch so gefährlich. Deshalb kriegen wir im Winter auch seltener Sonnenbrand als im Sommer, durch den niedrigeren Sonnenstand sinkt die generelle Strahlungsenergie und es steigt die Filterwirkung durch die Atmosphäre. Zwischen 100 und 280 nm liegt der UV-C-Bereich, der wird von der Atmosphäre komplett gefiltert und kann auf der Erde nur künstlich erzeugt werden. Die Eindringtiefe ist sehr gering bis gar nicht vorhanden, die Energiedichte allerdings sehr hoch, sie wirkt zunehmend ionisierend und kann Molekülketten sprengen und Moleküle zerstören, womit sie für organische Verbindungen durchaus extrem schädigend sein kann. Dies ermöglicht den Einsatz als Desinfektions- bzw. Sterilisationsmittel (bspw. für medizinische Instrumente). Da die Wirkung je nach Wellenlänge unterschiedlich ist, kann man sich das natürlich auch gezielt zu nutze machen. Bei etwa 250 nm werden beispielsweise besonders Nukleinsäuren stark geschädigt bzw. zerstört, so kann gezielt antiviral bestrahlt werden. Der untere UV-C-Bereich ist übrigens selbst im Labor nur schwer nutzbar, weil die Strahlung den Sauerstoff ionisiert und dabei Ozon bildet, dass wiederum eine absorbierende Wirkung entfaltet. Soll heißen, unterhalb von 200 nm muss man im Labor mit speziellen UV-Vakuums arbeiten. Deswegen hört die klassische Einteilung auch bei 100 nm auf, obwohl der UV-Bereich bis hinunter nach 10 nm reicht.
Generell ist also an den desinfizierenden Wirkung von UV-Licht durchaus etwas dran, neben Anwendungen im Labor- oder Medizinumfeld wird auch an praktischen Anwendungen gearbeitet. Schon vor einiger Zeit etwa habe ich von Autoherstellern bzw. Zulieferern gehört, die mit fest integrierten UV-C-Anlagen in Fahrzeugen diese bei
Nichtbenutzung desinfizieren wollen, was wohl nicht nur für Car-Sharing-Dienste interessant ist sondern gerade in Asien generell sehr gut ankommt. Dort gibt es meines Wissens auch bereits Toiletten mit fest installierten UV-C-Anlagen (ich finde allerdings den Link dazu gerade nicht mehr).
Wie das allerdings im menschlichen Körper eingesetzt werden soll ist mir schleierhaft. Klar gibt es bereits Bestrahlungstherapien, aber nicht ohne Grund nur sehr punktuell, mit anderen Wellenlängenbereichen und einer ziemlichen Schädigung auch von gesundem Geweben. Wie da praktisch eine UV-C-Therapie aussehen sollte kann ich mir nicht vorstellen, allerdings ist Medizin auch nicht mein Fachgebiet.