Das mit den Kindern und diese dazugehörigen Erfahrungen kann ich bestätigen. Erst letztens hatten wir eine große Diskussion deswegen in der Familie.
Seit dem Schlaganfall meiner Mutter im letzten November, sind wir Kinder ja nun für unsere Eltern verantwortlich. Meine Mutter hat eine starke Wesensveränderung seit dem muss behandelt werden, wie ein kleines Kind. Meinen Vater hat das so stark mitgenommen, dass auch er an die Hand genommen werden muss (sind beide über 70 Jahre)
Nun haben wir festgestellt, dass die Geschwister, die eigene Kinder haben, anders mit meiner Mutter umgehen, als die Geschwister, die keine Kinder haben. Wir mit Kinder, sind bestimmt, aber trotzdem rücksichtsvoll und drücken auch mal ein Auge zu, weil man ja weiß - zu viel auf "Kinder" einreden macht sie nur bockig!
Mein Bruder ist immer sehr direkt, zu ehrlich und zu hartnäckig.
Beispiel:
Meine Mutter isst seit dem nichts mehr und hat jetzt in den knapp 6 Monaten bereits 25 Kilo abgenommen.
WIR (mit Kinder) reden mit ihr, versuchen ihr klar zu machen, dass sie ohne Essen keine Muskeln aufbauen kann und somit es NIE schaffen wird, wieder alleine laufen zu können. Wir machen ihr das Essen besonders schmackhaft zurecht und gehen notfalls 3 mal in die Küche, um es ihr noch schöner zu machen. Wir essen auch mit, damit sie nicht alleine essen muss und sich so beobachtet vorkommt....
ER (Bruder ohne Kind) stellt ihr das Essen hin und redet die ganze Zeit auf sie ein: "Jetzt musst du aber was essen, sonst liegst du Weihnachten wieder im Krankenhaus!"
Einem Kind droht man nicht mit etwas Notwendigem!
"Zur Strafe gehst du jetzt ins Bett!!" (oder ins Krankenhaus)
Daran ist ganz deutlich zu merken, dass wir durch unsere Kinder doch ein ganz anderes Miteinander erfahren haben und ich bin froh, dass ich das von und mit meinen Kindern lernen konnte.