no liberty
neugierig
Babas Meinung teile ich.
Bis vor fünf/sechs Jahren besaß ich selber einen Organspenderausweis und trug ich schon ab dem 16. Lebensjahr mit mir herum in der Hoffnung kurz vor eines möglichen Sterbens noch etwas Gutes tun zu können.
Irgendwann schnappt man aufgrund von Dokumentationen oder Debatten dies und das auf, welches für mich das für und wider in eine andere Relation rückt.
Wie schon erwähnt ist es natürlich eine noble Geste mit seiner "Hülle" zu helfen, da man sie nicht mehr benötigt.
Ich wünsche absolut niemanden jemals in diese Situation zu kommen darauf warten und "hoffen" zu müssen, dass irgendwo im Land jemand erst sterben muss, damit man selbst eine Chance bekommt würdevoll zu leben.
Und da fängt es für mich leider an:
Angenommen ich bin Herzkrank und muss darauf hoffen (und das tut man wohl Tag u. Nacht), dass ICH ein neues Herz bekomme. Die andere Person ist mir egal, hauptsache sie stirbt endlich, und stellt mir ihr Organ zur Verfügung. Dankbar kann ich ihr später immer noch sein. Ich bin ja egoistisch und wünsche jedem geeigneten Spender, egal ob frisch gebackener Familienvater, Häuslebauer oder Ehemann den Tod.
Irgendwann passiert es dann: Auf einer Intensivstation liegend mein potenzieller Lebensbringer. Nach Feststellung des Hirntods durch zwei voneinander unabhängigen Ärzten wird er für mich weiter künstlich beatmet, ein Transplantationskoordinator bittet zum Gespräch mit seinen Angehörigen.
Umgehend wird die nächst gelegene
Organisationszentrale der Deutschen
Stiftung Organtransplantation (DSO)
informiert, während schon die erforderlichen Laboruntersuchungen des Spenderblutes durchgeführt & somit Blutgruppe als auch die Gewebemerkmale bestimmt werden.
Nach langer Zeit wird sein lust- u. lebloser Körper in den OP geschoben. Ein Anästhesist spritzt ihn noch die übliche Dosis Narkotika, da sich selbst die agierenden Ärzte nicht hundertprozentig sicher sind, ob der Spender keine Schmerzen mehr empfindet.
Chirurgen werden bei der Entnahme nicht zimperlich sein. Wollen sie doch nur an des Spenders bestes.. das Filetstück - sein Herz.
Mit dem Einsatz der Säge wird nicht gegeizt. Nach mutigster Holzfällermanier wird der Brustkorb am funktionierenden Körper samt Kreislauf zurechtgestutzt, umgepflügt und entstellt. Blut spritzt und der Kreislauf kollabiert. Da lacht das Chirurgenherz. "Kann man später wieder alles zunähen."
Mir sollte es eigentlich egal sein und kümmern muss es mich nicht, wie sehr ein für mich am Leben gehaltener Organismus leidet oder eben auch nicht leidet. Letztendlich kann niemand genau sagen, ob ein Hirntoter grad noch träumt, bevor er im OP daraus unschön herausgerissen wird, oder eben nicht. Ich hab sein Herz und mache mir keine Gedanken, was er eventuell wegen mir durchmachte. Als dankeschön an den Spender rauche und saufe ich vielleicht etwas weniger, oder auch nicht.
Ich kann Babas Unmut verstehen. Auch seine Kritik, v. a. an die Pharmakonzerne.
Es ist doch bekannt, dass man an einem gesunden Menschen kein Geld verdient. Drum hält man sie krank. Lieber teure Therapien, Medikamente vom Vertragsarzt/ Vertragskrankenhaus bekommen, obwohl die vielleicht vom Konkurrenten besser anschlagen/wirken würden.
Aber das ist doch ein anderes Thema.. wo ist das Topic?
Mein Organspenderausweis ist im Müll. Mit Nächstenliebe hat das nämlich nichts zu tun.. außer es wäre für meine Familie..speziell Neffen. Für sie würde ich freiwillig sterben ohne ein künstlich eingeredetes schlechtes Gewissen von Organsucherunternehmen.
LG
Bis vor fünf/sechs Jahren besaß ich selber einen Organspenderausweis und trug ich schon ab dem 16. Lebensjahr mit mir herum in der Hoffnung kurz vor eines möglichen Sterbens noch etwas Gutes tun zu können.
Irgendwann schnappt man aufgrund von Dokumentationen oder Debatten dies und das auf, welches für mich das für und wider in eine andere Relation rückt.
Wie schon erwähnt ist es natürlich eine noble Geste mit seiner "Hülle" zu helfen, da man sie nicht mehr benötigt.
Ich wünsche absolut niemanden jemals in diese Situation zu kommen darauf warten und "hoffen" zu müssen, dass irgendwo im Land jemand erst sterben muss, damit man selbst eine Chance bekommt würdevoll zu leben.
Und da fängt es für mich leider an:
Angenommen ich bin Herzkrank und muss darauf hoffen (und das tut man wohl Tag u. Nacht), dass ICH ein neues Herz bekomme. Die andere Person ist mir egal, hauptsache sie stirbt endlich, und stellt mir ihr Organ zur Verfügung. Dankbar kann ich ihr später immer noch sein. Ich bin ja egoistisch und wünsche jedem geeigneten Spender, egal ob frisch gebackener Familienvater, Häuslebauer oder Ehemann den Tod.
Irgendwann passiert es dann: Auf einer Intensivstation liegend mein potenzieller Lebensbringer. Nach Feststellung des Hirntods durch zwei voneinander unabhängigen Ärzten wird er für mich weiter künstlich beatmet, ein Transplantationskoordinator bittet zum Gespräch mit seinen Angehörigen.
Umgehend wird die nächst gelegene
Organisationszentrale der Deutschen
Stiftung Organtransplantation (DSO)
informiert, während schon die erforderlichen Laboruntersuchungen des Spenderblutes durchgeführt & somit Blutgruppe als auch die Gewebemerkmale bestimmt werden.
Nach langer Zeit wird sein lust- u. lebloser Körper in den OP geschoben. Ein Anästhesist spritzt ihn noch die übliche Dosis Narkotika, da sich selbst die agierenden Ärzte nicht hundertprozentig sicher sind, ob der Spender keine Schmerzen mehr empfindet.
Chirurgen werden bei der Entnahme nicht zimperlich sein. Wollen sie doch nur an des Spenders bestes.. das Filetstück - sein Herz.
Mit dem Einsatz der Säge wird nicht gegeizt. Nach mutigster Holzfällermanier wird der Brustkorb am funktionierenden Körper samt Kreislauf zurechtgestutzt, umgepflügt und entstellt. Blut spritzt und der Kreislauf kollabiert. Da lacht das Chirurgenherz. "Kann man später wieder alles zunähen."
Mir sollte es eigentlich egal sein und kümmern muss es mich nicht, wie sehr ein für mich am Leben gehaltener Organismus leidet oder eben auch nicht leidet. Letztendlich kann niemand genau sagen, ob ein Hirntoter grad noch träumt, bevor er im OP daraus unschön herausgerissen wird, oder eben nicht. Ich hab sein Herz und mache mir keine Gedanken, was er eventuell wegen mir durchmachte. Als dankeschön an den Spender rauche und saufe ich vielleicht etwas weniger, oder auch nicht.
Ich kann Babas Unmut verstehen. Auch seine Kritik, v. a. an die Pharmakonzerne.
Es ist doch bekannt, dass man an einem gesunden Menschen kein Geld verdient. Drum hält man sie krank. Lieber teure Therapien, Medikamente vom Vertragsarzt/ Vertragskrankenhaus bekommen, obwohl die vielleicht vom Konkurrenten besser anschlagen/wirken würden.
Aber das ist doch ein anderes Thema.. wo ist das Topic?
Mein Organspenderausweis ist im Müll. Mit Nächstenliebe hat das nämlich nichts zu tun.. außer es wäre für meine Familie..speziell Neffen. Für sie würde ich freiwillig sterben ohne ein künstlich eingeredetes schlechtes Gewissen von Organsucherunternehmen.
LG