@smoke
Also du meinst, du kriegst die Krätze, wenn sie dir jemand an den Hals wünscht? Also so darfst du dir das nun auch wieder nicht vorstellen.
Stell dir den Gedanken wie ein Virus vor. Die Viren bewegen sich ja so lange durch den Körper, bis sie die entsprechende Stelle gefunden haben, wo sie "andocken" können. Es muss also eine gewisse "Bereitschaft" bestehen, dieses Virus aufzunehmen. Wiederum gibt es aber andere Bestandteile des Immunsystems, die das Virus zerstören können, sozusagen im Kleinsten der Kampf Gut gegen Böse.
Voraussetzung ist, dass der Feind erkannt wird und die Bereitschaft und Stärke da ist, ihn zu bekämpfen.
Genauso ist es mit Gedanken. Sie docken da an, wo sie eine Bereitschaft finden, aufgenommen zu werden. Sie werden zunächst einmal als Feind gar nicht erkannt (der Betreffende denkt, es wären seine eigenen Gedanken). Wenn er den Feind aber erkennt, kann er ihn auch bekämpfen.
Dass es so sein muss, ist nur logisch. Es gibt genügend Beispiele dafür, dass sich gewisse Vorgänge in der Natur an vielen Stellen wiederholen, im Großen wie im Kleinen. Und haben wir nicht selbst schon oft genug gemerkt, wie die Gedanken anderer uns beeinflusst haben? Nicht umsonst gab es, ob nun in der Literatur, Musik oder Kunst, einzelne Epochen, die klar einzuordnende Charakteristika aufwiesen. Und es haben sich bestimmt nicht alle Künstler untereinander abgesprochen.
Daraus folgt, dass für einen geschehenden Mord oder eine andere grausame Tat nie der Täter alleine verantwortlich ist, denn zur Tat konnte es nur kommen dadurch, dass die, freilich bei ihm bereits vorhandenen, Gedanken Unterstützung bekamen. Er ist zwar der Hauptverantwortliche, weil er die Tat ausführte, aber nicht der alleinige Verantwortungsträger.
Und, um zu deiner Frage zurückzukommen, daraus folgt auch, dass du wohl kaum die Krätze bekommen wirst, nur, weil sie dir jemand an den Hals wünscht. Das würde ja bedeuten, dass wir unseren Mitmenschen hilflos ausgeliefert sind. Doch welche Gedanken wir anziehen und in uns wirken lassen, das bestimmen immer noch wir selbst durch unsere eigenen Gedanken.