... Auch müsste es doch Anhaltspunkte dafür geben das vor 3600 Jahren eine enorme Katastrophe die Erde heimgesucht hat!!?...
Tja, nicht nur vor 3.600 Jahren müßte es Anzeichen geben, denkt man diese Geschichte konsequent weiter.
Der Autor Zecharia Sitchin, von dem dieser ganze Nibiru-Unfug sozusagen unter mehr oder weniger starker Vergewaltigung altmesopotamischer Texte zusammengebraut wurde, behauptet, die erstaunlich langlebigen Anunnaki
(benannt nach dem nominell höchsten sumerisch-akkadischen Himmels- und Herrschergott An bzw. Anu [="Himmel, Stern, Gott", Bildzeichen gelesen als "Dingir" bzw. "Ilu"], ähnlich wie die Elohim benannt sind nach dem syro-phönikischen El ["Mächtiger, Oberhaupt, Gott"], dem ) seien vor 445.000 Jahren bis mindestens 2023 v.u.Z. in Wellen auf die Erde gekommen, nämlich jedesmal wenn ihr Planet gerade mal wieder - nämlich alle 3.600 Jahre - zwischen Mars und Jupiter eingetrudelt sei.
In seiner Zeittafel schreibt er interessanterweise für die Zeit vor 13.000 Jahren, daß einem der Götter, nämlich dem faktisch mächtigsten sumerisch-akkadischen Wind- und Ackerbaugott
Enlil bzw.
Ellil (="Herr [des] Wind[es]", dem syro-phönikischen Dagan ähnlich) klar geworden sei, "... daß das Vorbeiziehen in Erdennähe eine ungeheure Flutwelle auf der Erde auslösen wird. Er läßt die Anunnaki schwören, die drohende Katastrophe vor den Menschen geheimzuhalten."
Und vor 11.000 Jahren war es dann laut Sitchin so weit: "Enki wird wortbrüchig und weist Ziusudra (Noah) an, ein Unterwasserschiff zu bauen. Die Sintflut überschwemmt die Erde; die Anunnaki sehen die vollständige Zerstörung von ihren kreisenden Satelliten aus mit an. ..."
Aber eigentlich dürfte Enlil, der laut Sitchin vor 416.000 Jahren hier eingeschwirrt war, das ganze kaum überrascht haben, müßte er gleiches doch bei jeder periodischen Annäherung Nibirus an die Erde - Asteroidengürtel und Erdennähe ist eigentlich was anderes - innerhalb seiner bis dahin 405.000 Jahre währenden Anwesenheit auf Erden bereits ganze 112 mal von seiner "Captain's Yacht" aus gesehen haben, das ist weit mehr als der normalsterbliche Durchschnittslulu (
Lu.Lu. = sumerisch "Mensch") den Geburtstag seines Schwiegermonsters ertragen muß. Zeit genug also, um sich daran zu gewöhnen, wobei sich allerdings die Frage stellt, wie die Anunnaki überhaupt auf der Erde landen und nach Gold buddeln konnten, wenn jedesmal erstmal alles unter Wasser steht.
Übrigens, trotzdem der Grundwasser- und Handwerksgott
Enki bzw.
Ea (sumerisch "Herr [der] Erde" bzw. "[Dessen] Haus [das Grund-] Wasser [ist]", dem dem syro-phönikischen Kotar gleichgesetzt) schließlich wortbrüchig wurde, habe ich noch nie jemanden kennengelernt, der so loyal ist wie dieser Typ, denn immerhin hat er ganze 3.000 Jahre lang seine Klappe gehalten. Nicht gerade eine klassische Klatschtante. Wenn doch manch ein heutiger Zeitgenossen es ebenso hielte...
Gruß und \\//_
Doktor Zoidberg
Literatur: Zecharia Sitchin.
Die Kriege der Menschen und Götter. Wie die Anunnaki von einem anderen Stern kamen, um Gold zu suchen, und den Menschen schufen. Übersetzung Ursula von Wiese. Deutsche Erstausgabe. München, 1991. 417, 422.
P.S.
Zum Thema "2012", das in der Esoterik-Szene neuerdings immer wieder im Zusammenhang mit dem obigen Nibiru-Murks erwähnt wird, möchte ich hinzufügen:
Meiner Meinung nach werden der Maya-Kalender und sein nahes Ende im Jahre 2012 überschätzt.
Und bevor wir nun in Panik verfallen und uns alle ob eines möglichen nahen Endes gegenseitig auffressen oder aus lauter Verzweiflung gemeinsam "Sturm der Liebe" bzw. die aufgezeichneten Neujahrsansprachen unserer Lehnsherren in der Endlosschleife anschauen, sollten wir erstmal abwarten und ruhig Blut walten lassen.
Vielleicht kommt 2012 ja auch einfach nur der neue Maya-Kalender raus...