Die Chachapoyas wurden von den Inkas als "große, hellhäutige Krieger mit hellem Haar" beschrieben, was von einigen Forschern und vielen Laien als "blond und weißhäutig" interpretiert und dann als Beweis für eine europäische Herkunft herangezogen wurde. Tatsächlich ist aber in den Berichten der spanischen Eroberer, die sich mit den Chachapoyas im Kampf gegen die Inkas verbündeten, nie von "blonden Indianern" die Rede. Diese Interpretation der Quellen tauchte erst später auf, als die Chachapoyas bereits als ausgestorben galten. Wahrscheinlicher ist, daß sie sich in ihrem Äußeren nur soweit von den übrigen Andenvölkern dieser Gegend unterschieden, daß die Inkas das als Unterscheidungsmerkmal heranzogen. Ähnliches kann man auch in Europa selbst beobachten, wo die von der arabischen Halbinsel stammenden islamischen Eroberer Spaniens, die Mauren, allgemein als dunkelhäutig bezeichnet wurden. Heute bezeichnet der davon abgeleitete begriff "Mohr" einen Schwarzafrikaner, obwohl das die Mauren mitnichten waren.