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Die gruseligsten Geistergeschichten

Stimmt! Die zweite Seite kenn ich sogar :D Da hab ich früher immer gelesen :D Daher hab ich die dann wohl :/ Ich guck mal, ob die anderen Geschichten auf meinem Rechner auch im Netz zu finden sind^^
 
Während ich jetzt diese ''Grusel Geschichte'' aufschreibe grusel ich mich selber weg....aber ich muss es einfach tun....LESEN LOHNT SICH!GRUSEL!!!!


Als ich noch ein Kind war waren gerade die Bürgerkriege wieder los getreten, wir mussten fast immer zuhause bleiben und warten bis die Lage sich wieder beruhigte. Um 18 Uhr lief dann zu der Zeit immer eine TV Sendung die ich meist gucken musste, sie hieß: ''Was Böse kinder machen''. Eine Sendung, die immer von einem Sprecher moderiert wurde, den man aber nie gesehen hatte, immer nur gehört. Es wurde dann immer sowas gesagt wie ''Böse kinder schlafen mit den Händen unter der Decke'' oder ''Böse kinder klauen''. Zu ende jeder Sendung wurde dann eine mit Ketten und Schlössern versehende Rostige alte Tür gezeigt, danach kam dann immer ein Text in Arabisch eingeblendet der da hieß ''Hier kommen Böse Kinder hin''.

Die Sendung existierte nach den Bürgerkriegen allerdings nicht mehr, aber mich kümmerte es nie, da ich sie sowieso hasste und angst vor ihr hatte, denn ich hätte schwören können immer Hintergrund hätten Kinder geweint, aber meine Eltern wollten mir einfach nicht glauben. Als ich dann alt genug war wurde ich Journalist, 1-2 Jahre arbeitete ich für ein großes Magazin. Aber diese TV-Show ließ mich einfach nicht los!Da ich als Journalist im recherchieren unterwandert war konnte ich ihn kurzer Zeit herausfinden das die Produzenten und alle die etwas mit der Sendung zutun hatten nach der Unruhen auswanderten. Diese konnte ich natürlich nicht befragen...Aber ich fand allerdings die Adresse heraus wo die Sendung ''gedreht'' oder eher aufgezeichnet wurde.

Sobald ich diese Info hatte machte ich mich auch sofort auf den Weg dorthin. Es war ein sehr großes, abgetakeltes Haus, was keinen weiteren Stock als das Erdgeschoss hatte.Als ich durch das Fenster dort hineingelangte sah ich ganz normale Kameras, Technik, Computer. Das war damals eigentlich recht ungewöhnlich für solche kleine Sendungen, aber ich ging noch weiter in das Gebäude hinein.Nachdem ich eine alte Rostige Tür samt Ketten aufbrach stand ich plötzlich in einem sehr dunklen Raum, ich sah nix aber es roch sehr sehr übel.Als ich meine Taschenlampe herausnahm sah ich es!Viele Knochen und schädel herumliegen und sehr, sehr viel getrocknetes Blut. Aber das was mich am meisten erschrak und mich nie wieder an diesen Ort zurückkehren ließ, war das Mikrofon was in der mitte des Raumes von der Decke hing....


Habe es frei aus meiner errinerung niedergeschrieben^^
 
Ehrlich gesagt versteh ich die Geschichte nicht. Sie haben Kinder da eingesperrt und eine Sendung gemacht. Und wozu das Mikrofon? Und was soll das ganze?
 
okay, anscheinend hab ich das schlecht erzählt, auf youtube kams glaub ich dann was besser rüber ^^ Dann erklär ich mal die ''pointe''

die haben ja damals dann immer diese Rostige alte Tür gezeigt, und gesagt das dort die bösen kinder hinkommen. Außerdem bestand ja die sendung daraus das jemand am mikrofon erzählt hat was kinder nicht machen dürfern, weil sie sonst böse sind ^^

Diesen jemand hat man aber am tv nie gesehen.

jetzt ist dieser junge mann dann an den aufzeichnungsort der sendung gegangen, und hat eben jene tür aufgeschlossen, die in der damaligen Serie als die Tür zu dem Ort betitelte, wo die bösen kinder herkommen, ergo: Haben die produzenten während sie über das Mikro Gesagt haben was kinder nicht machen dürfen, was dann in einer kindersendung ausgestrahlt haben, in diesem Raum Kinder die das verbotende gemacht haben abgeschlachtet...

Wer immernoch was nicht versteht bitte genau die stelle zitieren bei der er/sie nicht mitkommt ^^
 
Frei erfunden, zumindest kenn ich nichts dergleichen ^^


Kevin, Tom und Katie sind Geisterjäger und versuchen Paranormale Phänomene auf Video aufzunehmen. Irgendwann hörten sie von einer alten Villa in einem großen Wald die verflucht sein soll.

Natürlich wollen sie sich dort umsehen und machen sich sofort auf dem weg.
Dort angekommen fingen sie sofort an ihre Ausrüstung aufzubauen und machten sich bereit zur Erkundigung des alten Gemäuers.
Da es ein doch relativ großes Gebäude war beschlossen sie sich aufzuteilen da sie nur eine Nacht dort verbringen wollten. So ging Kevin nach links, Katie nach rechts und Tom sah sich im unteren bereich um.

Alle drei machten viele Fotos und Filmten jede Ecke. Katie wurde es langsam etwas mulmig je weiter sie den langen Gang entlang lief. Plötzlich hörte sie ein wimmern und beschloss der Sache nachzugehen da das Wimmern immer lauter wurde je weiter sie ging.
Schließlich ist sie am ende des Ganges angekommen und sah eine Tür, die einzige in diesem Flur. Das Wimmern schien aus dem Raum hinter der Tür zu kommen, aber die Tür war fest verschlossen.
Sie beschloss die anderen zu suchen und es gemeinsam zu versuchen die Tür zu öffnen, so ging sie den langen Flur zurück aber das Wimmern hörte sich nicht mehr.

Kevin war mit seinem kleinem Rundgang auf der linken Seite des Gebäudes fertig und ging zurück zur Eingangshalle wo er Katie sah die schon wartete. Sie erzählte ihm von Ihrem Fund und die beiden warteten auf Tom.
Als die beiden warteten bemerkten sie das alle Fenster mit Brettern vernagelt waren, was ihnen von draußen gar nicht aufgefallen war.

Da es ihnen zu lange dauerte bis Tom wiederkam, beschlossen sie ihn zu suchen und so gingen sie ebenfalls in den Keller.
Sie gingen die Treppe runter und merkten das es immer dunkler wurde. Kevin zückte eine Taschenlampe und leuchtete die Treppe runter...und beiden blieb der Atem weg.


Beide standen da und starrten die Mauer an die den Eingang zum Keller verschloss.
Katie fing an zu weinen und fragte immer wieder :"Was ist das? Wo ist Tom?".
Kevin ging runter und stellte fest das die Mauer absolut echt ist.
Und so wie die Mauer aussah war sie sehr alt, sie war morsch und fing an zu bröckeln.

Beide gingen wieder hoch und dachten das Tom sie vielleicht sucht weil er nicht in den Keller konnte.
Als sie wieder oben ankamen hörten sie klopfen an der Eingangstür und wollten sie öffnen.
Kevin wollte sie öffnen aber sie ging nich auf, so versuchte er es mit Schwung... nochmal...und nochmal

Dann brach sie auf mit einem Knall der durch die ganze Villa hallte....

....beide standen da wie gelähmt und starrten in einen leeren und langem Flur wo eigentlich der Ausgang hätte sein müssen.

Plötzlich hörten sie einen langen und schmerzerfüllten Schrei der aus Richtung des Flures zu kommen schien. Völlig verstört schlichen die beiden in den "neuen" Flur .
Katie ging etwas schneller als Kevin, weil sie weiter vorn etwas gesehen hat. Sie ging hin und rannte gleich wieder zurück und flüsterte Kevin hysterisch zu "da liegt ein Arm...und Toms Armband"
Sie trauten sich nicht weiter und so gingen beide wieder zurück, aber weit kamen sie nicht...wieder eine Mauer.. obwohl sie aus der Richtung gekommen waren, war da eine Mauer.

So blieb Ihnen nichts anderes übrig als den Flur weiter zu folgen.
Sie liefen dicht an der rechten Wand um dem Arm so weit es geht fern zu bleiben aber er lag nicht mehr dort.
Kevin lief weiter vor um zu sehen was am Ende des Flures ist. Er flüsterte " Ich kann da gar nichts sehen, es ist so dunkel....Katie? Katie??"
Als er sich umdrehte war sie weg... jetz stand er alleine in diesem Flur der anscheinend keinen Eingang und keinen Ausgang hat.

Er ging weiter und weiter... Der Flur schien kein Ende zu nehmen.
So lief er immer weiter, gefühlte Stunden vergingen.
Er lief und lief als er weiter vorn ein funkeln bemerkte, er ging schneller und erkannte das dass Funkeln von einem Türknauf kam. Er ging zur Tür und schaute erst vorsichtig durch das Schlüsselloch... es war nichts zu erkennen. Er versuchte sie zu öffnen, doch bevor er noch die Hand am Türknauf hatte, sprang die Tür auf und öffnete sich mich einem lauten und langem knarren und quietschen das Kevin Gänsehaut bekam.

Es war ein großer und leerer Raum, keine Möbel...nichts
Die Tür krachte hinter ihm zu sodass er sich heftig erschrak. Ängstlich schaute er sich um, um irgendwas zu finden aber da war gar nichts.

Plötzlich ging die Taschenlampe aus. Er klopfte drauf, in der Hoffnung das sie wieder anging, aber nichts passierte.

Jetzt stand er da, absolute Finsternis...

Er meint ein wimmern zu hören, redet sich aber ein das er sich das einbildet.
Als das Wimmern aber lauter und näher zu kommen scheint, fängt er an panisch nach der Tür zu suchen zu der er rein gekommen war.... als ihn plötzlich etwas packt und ihn gegen die Wand schleudert wurde ihm klar das passiert wirklich.

Er hatte sehr zu kämpfen wieder auf die Beine zu kommen da er einen sehr starken und heftigen Schmerz in der Brust spürte. Als er die Hand auf die schmerzende Stelle legte, merkte er das etwas in seinem Körper steckt....eine Art Metallstange .
Er rappelte sich hoch und taumelte nach vorn

Er spürte das etwas hinter ihm stand und drehte sich um, konnte aber nichts sehen... da packt es ihm am Fuß und am Kopf und knickte ihn zusammen wie ein Buch.




Ja ist vlt. ned besonders grußlig aber kommt schon gut finde ich ^^
 
Hab grad mal nach Grave Encounters gegoogelt und muss sagen das du recht hast

Dafür erstmal sorry aber bevor du den Film erwähnt hast, kannte ich ihn garnicht

Naja Sorry für die ähnlichkeit ^^
 
Der große Schreiber bist du zwar nicht aber recht unterhaltsam war die Geschichte schon :)
 
Das EndLose Haus

Ok, ich weiss, die Geschichte ist ziemlich lang. Ich habe sie im Internet gefunden und, da ich keine deutsche Version finden konnte, aus dem Englischen übersetzt. Es ist eine Creepypasta, was bedeutet, es stammt aus der gleichen Kategorie wie die Geschichte um Candle Cove (diese müsste schon im Forum sein) und ist mit dieser eine der Besten, die ich bisher gefunden habe. Der Originaltitel lautet "The NoEnd House". Es existieren auch Fortsetzungen, diese habe ich aber noch nicht übersetzt (diese Übersetzung habe ich vor etwa einer Stunde fertiggestellt). Wenn euch die Geschichte gefällt, stelle ich gerne auch den Rest ins Forum, es wird aber ein paar Tage dauern. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

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Das EndLose Haus
Zum Anfang möchte ich gleich einmal klar stellen, dass Peter Terry vom Heroin abhängig war.

Wir hatten uns am College angefreundet und sind Freunde geblieben, nachdem ich meinen Abschluss geschafft hatte. Ja, ich sagte „ich“. Er hat das College nach zwei Jahren geschmissen. Nachdem ich aus dem Wohnheim in eine eigene kleine Wohnung umgezogen war, hatte ich Peter nicht besonders oft getroffen. Wir hielten aber online Kontakt und sprachen hier und da miteinander (über AIM, das war noch vor Facebook). Einmal war er ganze fünf Wochen am Stück nicht online. Ich machte mir keine großen Sorgen. Er war schon immer ziemlich flatterhaft und außerdem ein Heroinjunkie, also nahm ich an, dass er ihm einfach egal war. Eines Nachts sah ich, dass er sich wieder eingeloggt hatte. Bevor ich irgendetwas schreiben konnte, hatte mich eine Nachricht von Peter erreicht.

„David, Alter, wir müssen reden.“

Dann hat er mir vom EndLosen Haus erzählt. Es hat den Namen, weil es noch niemand geschafft hat, den Ausgang des Hauses zu erreichen. Die Regeln sind ziemlich einfach, eigentlich schon klischeehaft: erreiche den Ausgang und Du gewinnst 500 Dollar. Insgesamt sind es neun Räume. Das Haus befindet sich etwas abseits der Stadt, kaum vier Meilen von meiner Wohnung entfernt. Peter hatte es wohl versucht und ist dabei gescheitert. Er war abhängig von Heroin und keine-Ahnung-wovon-sonst-noch-alles, also nahm ich an, die Drogen hätten die Überhand gewonnen und er wäre wegen eines Papiergeistes ausgeflippt. Er sagte, es wäre für jeden zu viel, es wäre unnatürlich.

Natürlich habe ich ihm nicht geglaubt! Ich sagte ihm, ich würde es in der nächsten Nacht auch mal ausprobieren. Er riet mir, es sein zu lassen. Seine Versuche, mich davon abzuhalten, konnten mich in Anbetracht des Preisgeldes von 500 Dollar einfach nicht überzeugen, der Gedanke daran war zu verführerisch. Ich musste es tun. Am nächsten Abend fuhr ich hin.

Als ich ankam, fiel mir sofort etwas Merkwürdiges am Gebäude auf. Hast Du schon mal etwas gesehen oder gelesen, was eigentlich nicht beunruhigend war, dir aber aus irgendeinem Grund einen kalten Schauer, der deinen Rücken hinunterglitt, und eine Gänsehaut verpasste? Ich verdrängte diesen Gedanken und ging auf das Gebäude zu. Das Gefühl des Unbehagens überwältigte mich, als ich die Eingangstür öffnete.

Mein Herzschlag normalisierte sich und mir entfuhr ein Seufzer der Erleichterung, als ich hineintrat. Der Raum sah aus wie eine normale Lobby in einem Hotel, dekoriert mit Halloween-Artikeln. Statt eines Mitarbeiters wurde ein Schild aufgehängt. Darauf stand:

„Hier lang zum Zimmer 1. Acht weitere Zimmer folgen.
Erreiche das Ende und Du hast gewonnen!”​

Ich kicherte in mich hinein und machte mich auf den Weg zum ersten Stock.

Das erste Zimmer war ja fast lächerlich. Die Deko erinnerte mich stark an das Halloween-Sortiment aus dem K-Mart, komplett mit den Papiergeistern und beweglichen Zombies, welche ein monotones Brummen von sich geben, wenn jemand an ihnen vorbeigeht. Auf der anderen Seite des Raumes befand sich der Ausgang; es war die einzige Tür, außer der, durch die ich den Raum betreten hatte. Ich schob die künstlichen Spinnennetze beiseite und ging zum zweiten Zimmer.

Nebel begrüßte mich, als ich die Tür zum Zimmer Nr. 2 öffnete. Technisch gesehen war dieser Raum dem Ersten weit überlegen. Nicht nur, dass er eine Nebelmaschine hatte, eine Fledermaus hing von der Decke und zog ihre Kreise. Beängstigend. Es schien, als hätten die eine CD mit Halloween-Geräuschen, welche man in einem 99 Cent-Laden kaufen kann, aufgelegt. Ich konnte zwar keine Musikanlage sehen, aber ich nahm an, sie hätten ein PA-System. Ich stieg über ein paar Stofftier-Ratten, welche am Boden rumlagen und ging mit geschwollener Brust zum nächsten Raum.

Ich griff nach der Türklinke und mein Herz rutschte mir bis zu den Knien. Ich wollte diese Tür nicht öffnen. Die Furcht hatte mich so plötzlich überwältigt, dass ich kaum denken konnte. Nach ein paar Sekunden des Schreckens übernahm die Logik wieder das Ruder, daher öffnete ich die Tür und betrat das nächste Zimmer.

Das Zimmer Nummer 3 war der Übergang in eine andere Realität.

Auf den ersten Blick sah es aus wie ein normales Zimmer. In der Mitte des Raumes stand ein Sessel auf dem Parkettboden. Eine einzelne Lampe in der Ecke, die es kaum schaffte, den Bereich komplett auszuleuchten, verursachte Schatten auf dem Boden und den Wänden. DIE Schatten. Plural.

Der Sessel warf einen Schatten, aber da waren noch Andere. Ich hatte kaum das Zimmer betreten, als ich von Angst gelähmt wurde. In diesem Moment wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Ich dachte nicht einmal nach, als ich automatisch versuchte, die Tür hinter mir wieder aufzumachen. Sie war von der anderen Seite abgesperrt.

Das machte mich fertig. Sperrte jemand hinter mir die Türen ab, wenn ich die Räume verließ? Auf gar keinen Fall. Das hätte ich gehört. War es ein mechanisches Schloss, das automatisch absperrte? Möglich. Aber ich war viel zu ängstlich, um richtig nachzudenken. Ich drehte mich wieder zum Zimmer um und die Schatten waren verschwunden. Der Schatten des Sessels war noch da, aber die anderen waren weg. Ich bewegte mich langsam. Als Kind hatte ich manchmal Halluzinationen, also schrieb ich die Schatten als Folge meiner Vorstellungskraft ab. Mittlerweile hatte ich den halben Weg durch das Zimmer hinter mir und ich fing an, mich besser zu fühlen. Als ich dann nach unten sah habe ich es gesehen.

Oder ich habe es nicht gesehen.

Mein Schatten war nicht da. Ich hatte keine Zeit zum Schreien. Ich rannte so schnell ich konnte und warf mich ohne nachzudenken in das Zimmer hinter der nächsten Tür.

Das vierte Zimmer war wahrscheinlich das verstörendste. Als ich die Tür hinter mir schloss schien es, als würde das ganze Licht in das vorige Zimmer durch die Tür rausgesaugt. Ich stand da, umzingelt von der Dunkelheit, unfähig mich zu bewegen. Ich habe keine Angst vor der Dunkelheit, hatte ich noch nie, aber jetzt war ich starr vor Angst. Ich war blind. Ich hielt mir die Hand vor das Gesicht und wenn ich nicht gewusst hätte, was ich da mache, hätte ich es einfach nicht sagen können. „Dunkelheit“ reicht nicht, um es zu beschreiben. Ich konnte nichts hören. Es war Totenstille. Wenn man in einem schalldichten Raum ist, kann man sich noch immer atmen hören. Man kann hören, dass man noch am Leben ist.

Ich konnte es nicht.

Ein paar Sekunden später fing ich an, nach vorne zu stolpern. Mein rasendes Herz war das Einzige, was ich fühlen konnte. Keine Tür in Sicht. War nicht mal sicher, dass es überhaupt eine Tür gab. Dann wurde die Stille von einem tiefen Brummen unterbrochen.

Etwas war hinter mir. Ich drehte mich schnell um, konnte aber nicht einmal die eigene Nase sehen. Trotzdem wusste ich, dass es da war. Ganz egal, wie dunkel es war, ich wusste, es war da. Das Brummen wurde lauter. Näher. Es schien, mich zu umzingeln, aber ich wusste, was auch immer es war, es war vor mir und es kam immer näher. Ich schritt zurück; noch nie hatte ich solche Angst verspürt. Ich kann diese Angst nicht beschreiben. Es war nicht die Angst vor dem Sterben, es war die Angst vor der Alternative. Vor dem, was dieses Ding mit mir vorhatte. Dann blitzten die Lichter kurz auf und ich konnte es sehen.

Nichts. Ich sah nichts und ich weiß, dass ich nichts gesehen habe. Der Raum wurde dann wieder in die Dunkelheit getaucht und aus dem Brummen wurde wildes Gekreische. Ich schrie zurück, aus Protest. Ich konnte mir dieses Geräusch keine weitere Minute mehr anhören. Rückwärts lief ich von diesem Geräusch davon und fummelte panisch nach der Türklinke. Ich bekam sie zu fassen und drehte mich um. Dann fiel ich in das Zimmer Nummer 5.



Bevor ich das Zimmer Nummer 5 beschreibe, möchte ich, dass du eine Sache weißt. Ich nehme keine Drogen. Ich hatte noch nie Drogen genommen und hatte auch keine psychischen Probleme, außer der Halluzinationen in der Kindheit, welche ich vorher erwähnt habe, und die hatte ich nur wenn ich richtig müde war oder sofort nach dem Aufwachen. Ich betrat das EndLose Haus mit einem klaren Kopf.

Angsterfüllt stolperte ich in das nächste Zimmer, fiel hin und landete auf meinem Rücken. Die Decke war das erste, was ich zu Gesicht bekam. Was ich sah jagte mir keine Angst ein; es hat mich ganz einfach überrascht. Bäume wuchsen im Zimmer und ragten hoch über meinem Kopf empor. In diesem Raum war die Decke deutlich höher, als in den bisherigen Zimmern, was mich glauben machte, dies sei das Zentrum des Hauses. Ich stand auf, klopfte mir den Staub aus den Klamotten und sah mich um. Es war definitiv der Größte Raum von allem. Von meinem Standpunkt aus konnte ich nicht einmal die Tür erkennen; diverse Bäume und das Dickicht müssen die Sicht auf den Ausgang blockiert haben.

Bis zu diesem Zeitpunkt nahm ich eigentlich an, dass die Räume vom Zimmer zum Zimmer immer angsteinflößender werden würden, aber im Vergleich mit dem letzten Raum war die Nummer 5 ein Paradies. Außerdem nahm ich auch an, dass das, was im Zimmer Nummer 4 lauerte, dort bleiben würde. Was für ein schrecklicher Irrtum.

Als ich mich tiefer in den Raum begab fing ich an Geräusche wahrzunehmen, welche für einen Wald typisch waren; zirpende Insekten und das gelegentliche Flügelflattern von Vögeln schienen meine einzige Gesellschaft in diesem Raum zu sein. Das hat mich wohl am Meisten gestört. Ich hörte die Insekten und andere Tiere, aber ich konnte kein einziges davon ausmachen. Es erstaunte mich, wie groß das Haus war. Von außen, als ich mich dem Gebäude näherte, sah es aus wie ein normales Haus. Es war zwar eines von der größeren Sorte, aber in diesem Zimmer befand sich fast ein kompletter Wald. Die Baumkronen nahmen mir die Sicht auf die Decke, trotzdem nahm ich an, dass sie vorhanden sein musste, egal wie hoch der Raum war. Die einzige Gemeinsamkeit mit den anderen Räumen und der Hinweis, dass ich mich nach wie vor im Haus befand, war der dunkle Parkettboden.

Ich ging weiter, hoffte, hinter dem nächsten Baum würde die Tür auftauchen. Ich fühlte einen Mosquito auf meinem Arm landen, schüttelte ihn ab und ging weiter. Eine Sekunde später fühlte ich ungefähr zehn weitere Mosquitos an verschiedenen Stellen meines Körpers landen. Ich spürte, wie sie langsam meine Arme und Beine rauf- und runterkrabbelten. Einige von ihnen spazierten sogar über mein Gesicht. Ich ruderte wild mit meinen Armen und schüttelte mich um sie los zu werden, aber sie krabbelten einfach weiter. Ich sah nach unten und ließ einen gedämmten Schrei – eher ein Wimmern, um ehrlich zu sein – entweichen. Kein einziger Mosquito war zu sehen. Nicht ein einziges Insekt befand sich auf meinem Körper, doch ich fühlte trotzdem, wir sie herumkrabbelten. Ich konnte hören, wie sie an meinem Gesicht vorbeiflogen und fühlte ihre Stiche, konnte sie aber nicht sehen. Ich ließ mich fallen und rollte mich wild auf dem Boden herum. Ich war verzweifelt. Ich hasste Insekten, ganz besonders diejenigen, welche ich nicht sehen oder anfassen konnte. Aber diese hier konnten MICH anfassen und sie waren überall.

Ich begann zu kriechen. Ich hatte keine Ahnung, in welche Richtung ich mich bewegte; der Eingang war nirgendwo in Sicht und den Ausgang hatte ich auch noch nicht gesehen. Also kroch ich weiter, während meine Haut mit der Existenz dieser Phantomkäfer kämpfte. Nach einer Zeitspanne, die sich wie Stunden anfühlte, fand ich endlich die Tür. Ich griff nach dem nächsten Baum und zog mich hoch, während ich gedankenlos und ohne Erfolg mit meinen Händen versuchte, die Insekten auf den Armen und Beinen zu erschlagen. Ich versuchte zu rennen, schaffte es aber nicht; mein Körper war nach dem Kriechen und dem Auskommen mit dem, was auch immer auf mir rumkroch, total erschöpft. Ich machte ein paar zittrige Schritte auf die Tür zu, griff dabei nach jedem Baum auf dem Weg, um mich auf den Beinen zu halten.

Es war nur ein paar Schritte entfernt, als ich es hörte. Das tiefe Brummen aus dem letzten Raum. Es kam aus dem nächsten Zimmer und es war tiefer. Ich konnte es fast in meinem Körper spüren, wie wenn man bei einem Konzert neben dem Verstärker steht. Die Empfindung von Insekten auf meiner Haut nahm ab und das Brummen wurde lauter. Als ich meine Finger um die Türklinke legte waren die Insekten komplett verschwunden, aber ich konnte mich nicht dazu bringen, die Tür aufzumachen. Ließ ich los, das wusste ich, würden die Insekten wieder zurückkehren und ich hätte es unmöglich wieder zurück zum Zimmer Nummer 4 geschafft. Ich stand da, den Kopf an die Tür gelehnt, welche mit einer „6“ markiert war, meine Hand umklammerte geizig die Türklinke. Das Brummen war so laut, dass ich mich kaum denken hören konnte. Ich konnte nichts Anderes tun, außer weiterzugehen. Zimmer 6 was als Nächstes dran und Zimmer 6 war die Hölle.

Ich schloss die Tür hinter mir, die Augen fest geschlossen, während es in den Ohren klingelte. Das Brummen war überall. Als die Tür ins Schloss fiel, hörte das Brummen schlagartig auf. Vor Überraschung machte ich meine Augen auf und musste feststellen, dass die Tür, die ich soeben geschlossen hatte, verschwunden war. Vor mir war nur eine Wand. Schockiert sah ich mich um. Das Zimmer war mit dem Raum 3 komplett identisch – derselbe Sessel und die Lampe – diesmal aber mit der korrekten Anzahl an Schatten. Der einzige Unterschied bestand darin, dass keine Ausgangstür vorhanden war und der Eingang war auch verschwunden. Wie ich schon vorher gesagt hatte, hatte ich keine Probleme mit meinem geistigen Zustand, aber, wie ich jetzt weiß, wurde ich in diesem Augenblick verrückt. Ich schrie nicht. Ich machte kein Geräusch.

Zuerst kratzte ich ganz sachte. Die Wand war hart, aber ich wusste, dass die Tür irgendwo da sein müsste. Ich wusste einfach, dass sie da war. Ich kratzte an der Stelle, wo die Türklinke war. Ich kratzte verzweifelt mit beiden Händen, meine Nägel wurden von der Wand bis zu der Haut abgewetzt. Leise fiel ich auf meine Knie, das einzige Geräusch im Zimmer war das stetige Kratzen an der Wand. Ich wusste, dass sie hier war. Die Tür war hier, ich wusste, dass sie hier war. Ich wusste, wenn ich es nur durch diese Wand -

„Geht es dir gut?“

Augenblicklich sprang ich hoch und drehte mich gleichzeitig um. Ich drückte mich gegen die Wand und sah, was da zu mir gesprochen hatte; ich bereue es bis heute, mich umgedreht zu haben.

Da war ein kleines Mädchen. Sie trug ein leichtes, weißes Kleid, das ihr bis zu den Knöcheln reichte. Ihr langes Haar fiel ihr bis zur Hälfte des Rückens, sie hatte weiße Haut und blaue Augen. Sie war das Angsteinflösendste, dass ich je zu Gesicht bekommen hatte und ich weiß, dass nichts auf der Welt mich je wieder so aus der Fassung bringen könnte wie ihr Anblick. Während ich das Mädchen anstarrte, nahm ich noch etwas Anderes wahr. Wo sie stand konnte ich etwas sehen, was wie der Körper eines Mannes aussah, nur war es größer als es sein dürfte und mit Haaren bedeckt. Das Ding war vom Scheitel bis zur Zehenspitze nackt, aber dessen Kopf war nicht der eines Menschen und seine Zehen waren Klauen. Es war nicht der Teufel, aber in diesem Augenblick hätte es genauso gut der Leibhaftige sein können. Es hatte den Kopf eines Bocks und die Schnauze eines Wolfes.

Es war schrecklich und es war gleichbedeutend mit dem Mädchen. Ich weiß nicht, wie ich es sonst erklären soll. Sie waren Eins. Es fällt mir schwer, die Situation zu beschreiben, aber ich konnte sie gleichzeitig sehen. Sie teilten sich den gleichen Platz im Raum, aber es fühlte sich an, als würde man gleichzeitig in zwei verschiedene Dimensionen blicken. Wenn ich das Mädchen anschaute, sah ich diese Form, und wenn ich die Form anschaute, sah ich das Mädchen. Ich brachte kein Wort heraus. Ich konnte kaum was sehen. Mein Verstand rebellierte gegen das, was es zu verarbeiten versuchte. Ich hatte schon früher Angst und ich war noch nie ängstlicher als während der kurzen Gefangenschaft im Zimmer 4, aber das war alles vor dem Zimmer Nummer 6. Ich stand einfach nur da, starrte auf was auch immer das war, dass zu mir gesprochen hatte. Es gab kein Entkommen. Ich war mit diesem Ding gefangen. Dann sprach es wieder.

„David, du hättest den Rat befolgen sollen.“

Als es sprach, hörte ich die Worte des kleinen Mädchens, aber diese andere Form sprach durch meinen Verstand in einer Stimme, die ich nicht zu beschreiben versuchen will. Kein weiteres Geräusch. Die Stimme wiederholte diesen Satz immer und immer wieder in meinem Kopf und ich stimmte zu. Ich wusste nicht, was ich tun soll. Langsam glitt ich in den Wahnsinn, trotzdem konnte ich den Blick nicht von dem, was vor mir stand, abwenden. Ich fiel auf den Boden. Für kurze Zeit dachte ich, ich wäre gestorben, aber das Zimmer hätte das nicht zugelassen. Ich wollte einfach nur, dass es aufhört. Ich lag auf der Seite, meine Augen weit aufgerissen und dieses Ding starrte mich an. Über den Boden wuselte vor mir eine der batteriebetriebenen Ratten aus dem Zimmer Nummer 2.

Das Haus spielte mit mir. Doch, aus irgendeinem Grund, war es ausgerechnet der Anblick dieser Ratte, der meinen Verstand aus den unbekannten Tiefen, die es ansteuerte, zurückholte und ich sah mich im Zimmer um. Ich würde hier rauskommen. Es war meine Bestimmung, aus diesem Haus rauszukommen und zu leben und nie wieder auch nur einen Gedanken an diesen Ort zu verschwenden. Ich wusste, dass dieser Raum die Hölle war und ich war nicht bereit, hier einzuziehen. Zuerst bewegten sich nur meine Augen. Ich suchte die Wände nach einer Öffnung ab. Es war kein sehr großes Zimmer, also dauerte es nicht lange, bis ich den kompletten Grundriss aufgenommen hatte. Der Dämon verspottete mich weiter, seine Stimme wurde lauter, aber die Form stand noch immer wie angewurzelt an derselben Stelle. Ich legte meine Hand auf den Boden, schob mich auf alle Viere hoch und drehte mich um, um die Wand hinter mir zu untersuchen.

Dann sah ich etwas, was ich nicht glauben konnte. Die Form war jetzt direkt hinter mir, flüsterte in meinem Verstand, ich hätte nicht hierher kommen sollen. Ich fühlte dessen Atem in meinem Genick, weigerte mich aber, mich umzudrehen. In die Wand war ein großes Viereck eingeritzt, mit einer kleinen Vertiefung in der Mitte. Direkt vor meinen Augen sah ich die große 7, welche ich geistesabwesend in die Wand eingekratzt hatte. Ich wusste, was es war. Das Zimmer Nummer 7 war direkt hinter dieser Wand, wo sich noch vor ein paar Minuten das Zimmer Nummer 5 befunden hatte.

Ich weiß nicht mehr, wie ich es angestellt hatte – vielleicht lag es an meinem Geisteszustand – aber ich hatte diese Tür erschaffen. Ich wusste, dass es so war. In meinem Wahnsinn hatte ich genau das in die Wand eingeritzt, was ich am Meisten brauchte; den Ausgang in das nächste Zimmer. Es war nah, das Zimmer Nummer 7. Ich wusste, dass sich der Dämon direkt hinter mir befand, aber aus irgendeinem Grund konnte er mich nicht anfassen. Ich schloss meine Augen und legte beide Hände auf die riesige 7 vor mir. Dann fing ich an zu schieben. Ich drückte so fest wie ich konnte gegen die Wand. Der Dämon schrie jetzt in mein Ohr. Er sagte mir, ich würde diesen Ort nie verlassen. Er sagte mir, dass dies das Ende wäre, aber ich würde nicht sterben, sondern für immer mit ihm im Zimmer 6 leben. Es war nicht das Ende. Ich drückte und schob und schrie aus vollen Lungen. Eventuell würde ich sogar die Wand durchbrechen. Ich drückte meine Augen zu und schrie, bis der Dämon verschwand. Plötzlich wurde es still. Langsam drehte ich mich um und ich fand das Zimmer so vor, wie es bei meiner Ankunft gewesen ist. Nur eine Lampe und ein Sessel. Ich konnte es nicht glauben, aber ich hatte keine Zeit zum Ausruhen. Ich drehte mich wieder zur 7 um und sprang sofort einen Schritt zurück. Was ich sah war eine echte Tür mit einer großen 7 drauf. Ich zitterte am ganzen Körper. Es dauerte eine Weile, bis ich mich entschlossen hatte, die Türklinke nach unten zu drücken. Ich stand einfach nur da und starrte die Tür an. Im Zimmer 6 konnte ich nicht bleiben, das stand nicht zur Diskussion, aber wenn das hier Zimmer Nummer 6 war, konnte ich mir einfach nicht vorstellen, was das nächste Zimmer für mich bereithielt. Ich muss wohl eine Stunde vor der Tür verbracht haben, starrend auf die Nummer 7. Schließlich, mit einem tiefen Atemzug, schob ich die Tür auf.

Mental ausgelaugt und körperlich schwach stolperte ich durch die Tür. Als diese hinter mir ins Schloss fiel, realisierte ich, wo ich mich befand. Ich war draußen. Nicht so wie im Zimmer 5, sondern tatsächlich draußen. Ich traute meinen Augen nicht und mir war nach Weinen zumute. Ich war endlich raus aus der Hölle. Ich verlor keinen einzigen Gedanken an das versprochene Preisgeld. Als ich mich umdrehte sah ich, dass die Tür, welche ich gerade durchgeschritten hatte, die Eingangstür war. Ich ging zu meinem Auto, fuhr nach Hause und freute mich auf eine wohltuende Dusche.

Als ich in meine Einfahrt abbog, fühlte ich mich unbehaglich. Die Freude über das Verlasen des EndLosen Hauses hatte nachgelassen und Furcht weitete sich in meiner Magengrube aus. Ich schüttelte es als einen Nachklang des Erlebten ab und machte mich auf den Weg zur Eingangstür. Ich schlüpfte herein und machte mich auf dem schnellsten Weg zu meinem Zimmer. Auf meinem Bett lag mein Kater Baskerwille. Er war das erste Lebewesen, das ich in dieser Nacht gesehen hatte und ich streckte meine Hand aus, um ihn zu streicheln. Er fauchte mich an und schlug mit der Kralle nach mir. Ich schreckte schockiert zurück, da er sich noch nie so verhalten hatte. „Was soll’s, er ist halt ein alter Kater“, dachte ich, sprang anschließend unter die Dusche und bereitete mich, meinen Erlebnissen entsprechend, auf eine schlaflose Nacht vor.

Nach der Dusche ging ich in die Küche, um mir was zu essen zu machen. Ich ging die Treppe runter und bog in das Wohnzimmer; was ich da sah, hat sich für immer in meine Erinnerungen eingebrannt. Meine Eltern lagen auf dem Boden, nackt und bedeckt mit Blut. Sie waren beinahe bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Ihre Gliedmaßen wurden abgetrennt und lagen neben den Körpern, während ihre Köpfe auf die jeweilige Brust gestellt wurden und mich anstarrten. Am Verstörendsten waren aber die Ausdrücke in ihren Gesichtern. Sie lächelten, als wären sie glücklich, mich zu sehen. Ich übergab mich und schluchzte da wo ich stand, im Wohnzimmer. Ich wusste nicht, was geschehen war, zu diesem Zeitpunkt haben sie ja nicht einmal mit mir zusammen gewohnt. Ich war ein Wrack. Dann habe ich es gesehen; eine Tür, welche nicht hierher gehörte. Eine Tür mit einer riesigen, mit Blut geschriebenen 8.

Ich befand mich immer noch in diesem Haus. Ich stand zwar in meinem Wohnzimmer, aber ich war im Zimmer Nummer 7. Die Gesichter meiner Eltern lächelten noch breiter, als mir dies klar wurde. Sie waren nicht meine Eltern; sie konnten es nicht sein, aber sie sahen genauso aus wie meine Eltern. Die Tür zum Zimmer Nummer 8 war auf der anderen Seite des Wohnzimmers, hinter den verstümmelten Körpern, welche vor mir lagen. Ich wusste, dass ich weitergehen musste, aber in diesem Augenblick gab ich auf. Die lächelnden Gesichter zerrissen meinen Verstand, ich konnte mich nicht bewegen. Ich übergab mich erneut und verlor beinahe das Bewusstsein. Dann kehrte das Brummen zurück. Es war lauter denn je zuvor, breitete sich im ganzen Haus aus und ließ die Wände erzittern. Das Brummen war der Anstoß, der mich zum Gehen bewegte.

Ich kam nur sehr langsam vorwärts, verringerte den Abstand zu der Tür und den Leichen. Eigentlich hatte ich ja kaum genug Kraft, um aufrecht zu stehen, geschweige denn gehen, und je näher ich an meine Eltern herankam, desto verführerischer wurde der Gedanke an Selbstmord. Die Wände bebten jetzt so stark dass es aussah, als würden sie zerbröckeln, doch die Gesichter lächelten mich immer noch an. Als ich mich näherte, verfolgten sie mich mit den Augen. Ich befand mich jetzt zwischen den zwei Körpern, nur noch ein paar Schritte von der Tür entfernt. Plötzlich fingen die abgetrennten Hände an sich zu bewegen und krochen über das Parket auf mich zu, während die Gesichter nicht aufhörten, mich anzustarren. Ein neuer Schrecken fuhr mir in die Knochen und ich beschleunigte den Gang. Ich wollte sie nicht sprechen hören. Ich wollte nicht, dass ihre Stimmen mit denen meiner Eltern übereinstimmen. Sie öffneten ihre Münder, während ihre toten Hände fast meine Füße erreicht hatten. In meiner Verzweiflung stürzte ich mich auf die Tür, riss sie auf und schlug sie hinter mir zu.

Zimmer Nummer 8.

Ich war erledigt. Nach alldem was ich erlebt hatte wusste ich, dass dieses beschissene Haus nichts mehr auf dem Lager haben konnte, was mich hätte schocken können. Und wenn es das Höllenfeuer gewesen wäre, ich war auf alles vorbereitet. Unglücklicherweise hatte ich mal wieder die Fähigkeiten und die Macht des EndLosen Hauses unterschätzt.

Unglücklicherweise wurde alles noch viel verstörender, entsetzlicher und scheußlicher im Zimmer Nummer 8.

Ich frage mich immer noch, ob das, was ich in diesem Raum gesehen habe, wirklich geschehen ist. Auch dieses Zimmer war eine exakte Kopie der Zimmer 3 und 6, nur dass diesmal auf dem Sessel ein Mann saß. Ungläubig starrte ich den Mann an bis mein Verstand endlich die Tatsache akzeptierte, dass dieser Mann ich war. Nicht bloß jemand, der mir ähnlich sah; es war David Williams. Ich näherte mich dem Mann auf dem Sessel. Ich musste sein Gesicht aus der Nähe sehen, um wirklich ganz sicher zu sein. Er blickte zu mir hoch und ich erkannte, dass er Tränen in den Augen hatte.

„Bitte… bitte tue es nicht. Bitte tue mir nicht weh.“

„Was?“ fragte ich. „Wer bist Du? Ich werde Dir nicht wehtun.”

„Doch, das wirst Du…“ Er fing an zu schluchzen. “Du wirst mir wehtun und ich will nicht dass Du mir wehtust.” Er saß auf dem Sessel mit angezogenen Beinen und begann, mit dem Oberkörper vor und zurück zu wippen. Es war ein ziemlich mitleidserregender Anblick, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass er ich war, in jeder Hinsicht identisch.

„Sag mir wer Du bist“ Ich war nur noch einen Meter von meinem Doppelgänger entfernt. Es war die bizarrste Erfahrung meines Lebens, ich stand einfach da und redete mit mir selbst. Ich hatte keine Angst, aber das würde sich bald ändern. „Wieso bist du-„

“Du wirst mir wehtun du wirst mir wehtun wenn du hier rauskommen willst du wirst mir wehtun.”

„Wieso sagst du das? Bitte beruhige dich, ok? Lass uns doch versuchen, das hier-“

Und dann habe ich es gesehen. Die sitzende Version meiner selbst trug die gleichen Klamotten wie ich, abgesehen von einer kleinen roten Stelle auf seinem Shirt, die mit der Nummer 9 bestickt war.

„Du wirst mir wehtun du wirst mir wehtun bitte nicht du wirst mir wehtun…“


Meine Augen konnten sich von der kleinen Ziffer auf seiner Brust nicht abwenden. Ich wusste ganz genau, was das war. Die ersten paar Türen waren klar und einfach, aber nach einer Weile wurden sie immer verzwickter. Die 7 war mit meinen eigenen Händen in eine Wand eingeritzt. Die 8 mit Blut über den Leichen meiner Eltern geschrieben. Aber die 9 – diese Nummer war auf einer Person, einer lebenden Person. Um es noch schlimmer zu machen, war es eine Person, die exakt wie ich aussah.

„David?“ Ich musste diese Frage stellen.

„Ja… Du wirst mir wehtun du wirst mir wehtun…“ Er fuhr mit dem Schluchzen und Wippen fort. Er reagierte auf den Namen David. Er war ich, inklusive der Stimme. Aber diese 9. Ich sah mich einige Minuten im Raum um, während er auf dem Sessel saß und schluchzte. Der Raum hatte keine Tür und, gleich wie im Raum 6, war die Tür, durch die ich den Raum betreten hatte, ebenfalls verschwunden. Ich vermutete, dass mich das Einritzen der Zahl diesmal nicht weiterbringen würde. Ich studierte die Wände und den Boden um den Sessel herum und steckte sogar meinen Kopf darunter um zu sehen, ob vielleicht dort was versteckt war. Bedauerlicherweise hatte ich tatsächlich etwas gefunden. An der Unterseite des Sessels klebte ein Messer. Daran war ein Zettel befestigt, auf dem geschrieben stand:

„Für David – Vom Management“.

Ein düsteres Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus, als ich diesen Zettel las. Am liebsten hätte ich mich übergeben und das letzte, was ich tun wollte, war das Messer von der Unterseite des Sessels zu entfernen. Unbeherrscht schluchzte der andere David weiter. Mein Verstand glitt in einen mit unbeantwortbaren Fragen angefüllten Keller. Wer hat das hier hinterlassen und woher wussten sie, wie ich heiße? Die Tatsache nicht zu vergessen, dass ich auf dem kalten Holzboden kniete, während ich gleichzeitig auf diesem Sessel saß und mittels Schluchzen dagegen protestierte, von mir selbst verletzt zu werden. Es war zu viel, um es zu verarbeiten. Das Haus und das Management hatten die ganze Zeit mit mir gespielt. Aus irgendeinem Grund landeten meine Gedanken bei Peter und ich fragte mich, ob er es wohl auch bis zu diesem Zimmer geschafft hatte. Und falls ja, ob er einen Peter Terry getroffen hatte, der auf diesem Sessel saß und schluchzte, vor und zurück wippte… Ich vertrieb diese Gedanken aus meinem Kopf; sie waren nicht von Bedeutung. Ich entnahm das Messer von der Unterseite des Sessels und der andere David wurde augenblicklich still.

„David“, Sagte er in meiner Stimme, „Was genau hast Du vor?“

Ich erhob mich vom Boden und umklammerte das Messer in meiner Hand.

„Ich werde hier rauskommen.“

David saß noch immer auf dem Sessel, allerdings wirkte er plötzlich sehr ruhig. Mit einem düsteren Ausdruck blickte er zu mir hoch. Ich hätte nicht sagen können, ob er mich anlächeln oder erwürgen wollte. Langsam erhob er sich vom Sessel und stellte sich vor mir hin, sah mich an. Es war unheimlich. Seine Größe und sogar die Art, wie er da stand, waren identisch mit meinen. Ich fühlte den Kunststoffgriff des Messers in meiner Hand und umklammerte es noch fester. Ich weiß nicht, was ich mit dem Messer vorhatte, aber ich hatte das starke Gefühl, ich würde es brauchen.

„Jetzt“, seine Stimme war geringfügig tiefer als meine eigene. „werde ich dir wehtun. Ich werde dir wehtun und ich werde dich hier behalten“. Ich antwortete nicht. Ich schoss einfach nach vorne und überwältigte ihn. Ich hielt ihn am Boden fest, das Messer war gezückt und bereit, zuzustechen. Entsetzt sah er mich an. Es war, als würde ich mein Spiegelbild betrachten. Dann kehrte das Brummen zurück. Es war leise und weit entfernt, trotzdem konnte ich es in meinem Körper fühlen. David schaute hoch als ich auf ihn hinunterblickte. Das Brummen wurde lauter und ich fühlte wie etwas in mir zerbrach. Ich rammte das Messer in die kleine rote Stelle mit der eingestickten 9 und riss es nach unten. Finsternis breitete sich im Zimmer aus und ich fiel.

Diese Dunkelheit war anders als alles, was ich bis zu diesem Zeitpunkt erlebt hatte. Das Zimmer 4 war dunkel, aber es war nicht einmal annährend vergleichbar mit dem, was mich hier komplett verschlang. Nach einiger Zeit war ich mir nicht mal mehr sicher, ob ich überhaupt fiel. Ich fühlte mich schwerelos, eingehüllt in die Finsternis. Tiefe Trauer überkam mich. Ich fühlte mich verloren, deprimiert und selbstmörderisch. Der Anblick meiner Eltern kam mir wieder in den Sinn. Ich wusste, dass es nicht echt war, aber ich hatte es gesehen und mein Verstand war nicht in der Lage zu unterscheiden, was echt war und was nicht. Die Traurigkeit wurde tiefer und tiefer. Es fühlte sich an, als hätte ich mehrere Tage im Zimmer Nummer 9 verbracht. Das letzte Zimmer. Und genau das war es auch – das Ende. Das EndLose Haus hatte ein Ende und ich hatte es erreicht. In diesem Augenblick gab ich auf. Ich wusste, ich würde für immer in diesem Zwischenzustand bleiben, begleitet nur von der Dunkelheit. Nicht einmal das Brummen war da, um mich bei Verstand zu halten.

Ich verlor alle Sinne. Ich konnte mich selbst nicht fühlten. Nichts hören. Etwas zu sehen wäre hier ohnehin unmöglich. Ich versuchte, einen Geschmack in meinem Mund auszumachen und blieb erfolglos. Ich fühlte mich körperlos und absolut verloren. Ich wusste, wo ich war. Das hier war Hölle. Zimmer Nummer 9 war die Hölle. Dann passierte etwas. Ein Licht. Eines von diesen stereotypischen Lichtern am Ende des Tunnels. Unter mir fühlte ich den Boden entstehen und ich stand auf. Nach einer oder zwei Sekunden, in denen ich meine Gedanken und Sinne sammelte, ging ich langsam auf das Licht zu.

Als ich das Licht erreicht hatte, nahm es Form an. Es war ein vertikaler Schlitz auf der Seite einer unbeschrifteten Tür. Vorsichtig ging ich durch diese Tür und fand mich da, wo das alles angefangen hatte; in der Lobby des EndLosen Hauses. Es sah genau so aus, wie ich es verlassen hatte, immer noch leer, immer noch dekoriert mit albernen Halloween-Artikeln. Nach alldem, was ich in dieser Nacht erlabt hatte, war ich über den Ort meines Verbleibes misstrauisch. Ich sah mich in der Lobby um und versuchte einen Unterschied zu finden. An der Rezeption befand sich ein blütenweißes Kuvert mit meinem Namen in Handschrift drauf. Unglaublich neugierig, jedoch weiterhin vorsichtig, kratzte ich meinen Mut zusammen und öffnete den Umschlag. Darin befand sich ein handgeschriebener Brief.

Lieber David Williams!

Gratulation! Du hast es bis zum Ende des EndLosen Hauses geschafft! Bitte nimm diesen Preis als Anerkennung deines großen Erfolges an.

Hochachtungsvoll,

Das Management


Ausser dem Brief befanden sich in dem Kuvert fünf 100-Dollar-Scheine.

Ich konnte nicht aufhören zu lachen. Es fühlte sich an, als hätte ich mehrere Stunden einfach durchgelacht. Ich lachte, als ich rausspazierte und zu meinem Auto ging und ich lachte als ich nach Hause fuhr. Ich lachte, als ich in meine Einfahrt einbog. Ich lachte als ich meine Haustür öffnete und ich lachte als ich die kleine 10 gesehen hatte, die in das Holz geätzt war.

Quelle: http://creepypasta.wikia.com/wiki/NoEnd_House
 
Endlich habe ich es geschafft, den zweiten Teil zu übersetzen. Ich hoffe, ihr habt genau so viel Spaß beim Lesen wie ich! Kommentare wären nett, Verbesserungsvorschläge werden gerne entgegengenommen, falls jemand Fehler findet!

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Das EndLose Haus II - Maggie​


Ich habe nun seit drei Wochen nichts von David gehört. Wir sind nun seit sechs Monaten zusammen und in dieser Zeit kam es nur einmal vor, dass er sich drei Tage lang nicht bei mir gemeldet hatte und dieses eine Mal war nach einem heftigen Streit. Als wir das letzte Mal miteinander geredet hatten erzählte er mir nichts Ungewöhnliches, er meinte nur, dass er etwas prüfen wollte, was ein Freund ihm erzählt hatte. Doch dann bekam ich letzte Nacht eine ziemlich beunruhigende SMS. Sie war zwar von David, wurde aber nicht von seiner Nummer geschickt. Sie bestand aus nur fünf Worten:

„End Los komm nicht David“

Etwas stimmte nicht. Nachdem ich es gelesen hatte wurde mir übel, als hätte ich etwas gesehen, was ich nicht hätte sehen sollen. Ich nahm mir vor, diesen ***** namens Peter zu kontaktieren (ich hatte schon früher mit ihm zu tun). Er war zwar ein Faulpelz, aber der Einzige, der vielleicht ein paar Informationen über Davids Verbleib hatte. Ich fällte die Entscheidung, mich mit Davids AIM-Account einzuloggen, denn es würde einfacher sein, mit Peter ins Gespräch zu kommen wenn er nicht wüsste, dass ich es war. Ich loggte mich also ein und er schrieb mich sofort an:

„David? Heilige *******, ich hatte mir schon Sorgen gemacht, Du wärst zu diesem Haus gegangen.“

„Was meinst Du damit?“

“Das EndLose Haus, Alter, dieser Ort, von dem ich Dir erzählt habe ich hätte schwören können du wärst da hingegangen.“ EndLos. Dieser Kerl wusste, was los war.

„Yeah, ich konnte es irgendwie nicht finden. Vielleicht versuche ich es morgen wieder. Wo war das nochmals?“

„Keine Chance, ich hab mir deinetwegen schon genug Sorgen gemacht ****** auf das Haus ich war dort du willst da nicht hingehen.“

„Peter. Hier ist Maggie. “

“Warte, was?? Wo ist David?? “

“Ich weiß es nicht. Eigentlich dachte ich, Du könntest es mir sagen, aber anscheinend lag ich damit falsch. “

„Oh *******. Oh ***********************************.”


“Was? Ehrlich, Peter, du musst mir sagen, was hier los ist.”

„Ich glaube, er ist zu diesem Haus gegangen. Es befindet sich außerhalb der Stadt, ungefähr vier Meilen die Terrence St. runter. Rechts in die nicht ausgeschilderte Straße. ******* Mann, er ist weg.“

“Nein, ich denke nicht, dass er weg ist.”

„Was hast du jetzt vor?“

„Ich hole ihn zurück.“


Am nächsten Abend machte ich mich so gegen acht Uhr auf den Weg. Während der ganzen Fahrt sah ich kein einziges Auto auf der Straße, und als ich in die nicht ausgeschilderte Straße hineinbog, sah ich ein Schild mit folgendem Text:

EndLoses Haus hier entlang
24 Stunden offen


Seit ich losgefahren war hatte mein Herz wie verrückt geschlagen, der Anblick des Hauses verschaffte mir auch keine Erleichterung. Da sich keine weiteren Fahrzeuge vor dem Haus befanden nahm ich an, es wäre geschlossen. Eine Laterne über der Veranda erleuchtete die nähere Umgebung und durch die Fenster konnte ich erkennen, dass das Licht im Haus eingeschaltet war. Ich parkte mein Auto und machte mich auf den Weg zum Eingang.

Die Lobby wirkte ziemlich normal, aber sie war leer, wie ich es erwartet hatte. Alle Lichter waren an, aber es war niemand da. Abgesehen von der Eingangstür befand sich in der Lobby nur noch eine weitere Tür. Neben ihr befand sich ein Schild:

„Hier lang zum Zimmer 1. Acht weitere Zimmer folgen.
Erreiche das Ende und Du hast gewonnen!”

Nicht das war es, das mir den Magen umdrehte. Nicht das ließ mein Herz aussetzen. Darunter stand noch mehr, in gekritzelter, roter Handschrift:

DU KANNST IHN NICHT RETTEN

Ich muss eine Stunde in der Lobby verbracht haben. Ich fror. Ich wusste nicht, was ich als Nächstes tun soll. Soll ich durch die Tür gehen? Soll ich die Polizei rufen? Nachdem ich das Schild gelesen hatte wurde mir klar, dass ich mir möglichweise zu viel vorgenommen hatte. Ich bin ein Mädchen von normaler Größe, aber ziemlich dünn. Ich hatte nicht vor, mit Davids psychopathischen Geiselnehmern zu kämpfen. Ich kam zu dem Entschluss, dass es das Beste wäre die Polizei anzurufen, also griff ich in meine Hosenasche, holte mein Handy raus und klappte es auf. Kein Netz. Das Haus muss das Netz blockiert haben und es stand wortwörtlich mitten im nirgendwo. Ich ging zurück zur Eingangstür da ich damit gerechnet hatte, vor dem Haus Netz zu haben. Ich griff nach der Türklinke und drückte sie nach unten, und nichts geschah. Es war zugesperrt. Ich zerrte an der Tür. Nichts. Die Tür war von außen zugesperrt. Ich schlug mit meinen Händen auf die Tür ein und schrie in der Hoffnung, jemand könnte mich hören. Ich wusste, dass es nutzlos war, außer mir war ja niemand da. Dann vibrierte es in meiner Hosentasche. Ich holte mein Handy raus und schaute aufs Display. Eine neue SMS. Zuerst war ich einfach nur froh, dass ich Netz hatte, ich war gerettet. Vielleicht war die SMS von David und er wollte mir mitteilen, dass es ihm gut ginge. Die Nummer des Absenders hatte ich nicht auf meinem Handy gespeichert. Ich öffnete die Nachricht und ließ beinahe mein Handy fallen.

„Du kannst dich auch nicht retten“.

Ich zitterte am ganzen Körper, stand kurz davor, ohnmächtig zu werden. Ich war hier eingesperrt. Ein Handy ohne Netz in einem Raum ohne Ausgang. Meine Augen suchten den Raum ab und landeten bei der Tür auf der anderen Seite. An der Tür war eine goldene 1 befestigt, sie sah aus, wie eine normale Hotelzimmertür. Der Boden fühlte sich unwirklich an, als ich auf die Tür zuging. Ich stand davor, drückte mein Ohr gegen sie und lauschte. Alles, was ich hören konnte, war weit entfernte Halloween-Musik. Ganz banale, schräge Instrumentalmusik, wie sie in jedem Geisterhaus auf dem Jahrmarkt gespielt wird. Irgendwie beruhigte mich das. David war für seine Streiche bekannt. Er hatte mir schon mehrere Male von den ausgeklügelten Streichen erzählt, die er und seine Freunde für die neuen Mitglieder in ihrem Fußballteam ausgearbeitet hatten. Irgendwie fand sogar ein Lächeln den Weg zu meinem Gesicht. Von der Angst befreit, öffnete ich die Tür.

Das Betreten des ersten Zimmers entspannte mich noch mehr. Der Raum war ein normaler Versuch, ein Geisterhaus nachzubauen, wenn auch ein eher schlechter. In jeder Ecke des Raumes wurde eine Vogelscheuche aufgestellt, und die war nicht einmal gruselig. Mit dem breiten Lächeln sahen sie eher so aus wie die Modelle, die man vor den Volksschulen sehen konnte. Geister aus Paper hingen von der Decke, während ein Ventilator, der in der Ecke aufgestellt war, sie in Bewegung versetzte. Neben einer der Vogelscheuchen befand sich die zweite und letzte Tür in diesem Raum. Ähnlich wie bei der ersten Tür stand auf dieser die Nummer 2. Ich lachte auf und ließ dieses lahme Zimmer hinter mir.

Als ich die Tür öffnete, konnte ich erst einmal keine 30 Zentimeter weit sehen. Das Zimmer war voll mit grauem Nebel, der nach Gummi roch. Ich vermutete, jemand hätte hier eine Nebelmaschine abgestellt, die schon seit Stunden dieses Zeug in die Luft blies. Das Zimmer hatte keine Fenster und die Luft war einfach grauenhaft. Ich bewegte mich langsam vorwärts und kreischte, als ich einen großen Jason Vorhees-Roboter in die Arme lief. Seine Augen leuchteten Rot und das Messer in seiner Hand bewegte sich rauf und runter, als wollte er auf mich einstechen. Mein Herz raste, es wäre mir ja so unglaublich peinlich gewesen, wenn mich jemand so gesehen hätte. Ich hielt mir den Mund zu und ging am Robo-Jason vorbei, der Nebel wurde mir etwas zu viel. Langsam bekam ich Kopfschmerzen, als die Tür zum Zimmer Nummer 3 vor mir auftauchte. Ich legte die Hand auf die Türklinke und riss sie schmerzerfüllt sofort wieder zurück. Die Türklinke war glühend heiß. Vorsichtig legte ich meine Hand an die Tür und bemerkte, dass diese auch warm war. Von der anderen Seite konnte ich kein einziges Geräusch wahrnehmen, ich legte erneut mein Ohr an die Tür in der Erwartung, das Knistern des Feuers zu hören, aber da war nichts. Ich schlussfolgerte, dass die Wärme in den Raum einfach hineingepumpt wurde, so wie bei Mr. Toads Wilder Fahrt in Disneyland. Ich wickelte das untere Ende meines Shirts um die Hand, drückte die Türklinke so schnell wie ich konnte nach unten und schlüpfte in das nächste Zimmer. Da war kein Feuer. Nur Dunkelheit, und es war fürchterlich kalt. Zimmer Nummer 3 hatte keine Gemeinsamkeiten mit den ersten zwei. Es war definitiv anders.

Plötzlich wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Ich versuchte, Umrisse im Zimmer zu erkennen, aber ich konnte nicht einmal meine Hände nach der Türklinke greifen sehen, welche nicht mehr da war. Ich war in einer Falle. Ich muss mich in der Dunkelheit umgedreht haben. Obwohl ich mich, seit ich dieses Zimmer betreten hatte, nicht bewegte, muss ich mich wohl in der Dunkelheit umgedreht haben. Plötzlich blitzte ein Licht auf der Decke auf. Ein einzelner kleiner Scheinwerfer erleuchtete schwach den darunter stehenden Tisch, auf dem sich eine Taschenlampe befand. Obwohl ich überhaupt nichts sehen konnte, bewegte ich mich vorwärts, das kleine Licht reichte aus um zum Tisch zu gelangen. Als ich nach der Taschenlampe griff bemerkte ich den kleinen Zettel, der an ihr befestigt war:

Für Maggie – Vom Management

Sobald ich den Zettel gelesen hatte, ging das Licht an der Decke aus und ich befand mich wieder in totaler Finsternis. Ich fummelte eine Sekunde lang an der Taschenlampe herum bevor es mir gelang, sie einzuschalten. Ein tiefes, donnerndes Brummen, dass aus jeder Richtung zu kommen schien, umzingelte mich. Mein Herz klopfte wie verrückt und ich begann, mich auf der Stelle zu drehen und den Raum mit der Taschenlampe auszuleuchten. Im Raum befand sich nichts, doch nach einer Weile fiel mir etwas Furchtbares auf. Man könnte es auch meiner Vorstellungskraft zuschreiben, doch jedes Mal, wenn ich die Taschenlampe auf eine beliebige Stelle im Raum richtete konnte ich sehen, wie etwas in letzter Sekunde davonflitzte. Ich drehte langsam durch. Ich fing an, mich rückwärts von dem Tisch zu entfernen, ohne eine Ahnung zu haben, in welche Richtung ich überhaupt ging. Das Brummen wurde lauter. Plötzlich konnte ich die Präsenz des Wesens, das dem Licht ausweichte, spüren. Meine Hände zitterten wie wild als ich verzweifelt die Taschenlampe in alle möglichen Richtungen drehte. Es war jedes Mal da, flüchtete gerade noch in die Dunkelheit, bevor ich es richtig sehen konnte. Aber es kam näher. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich zitterte so sehr dass ich befürchtete, die Taschenlampe fallen zu lassen, als ich es endlich sah. Der Lichtstrahl fiel genau auf die Zahl 4. Sie stand auf einem kleinen Zettel, der an der Tür in der Ecke des Zimmers befestigt war. Ich rannte. Rannte so schnell ich konnte, mit der Taschenlampe in der Hand, die immer noch auf die Zahl gerichtet war. Ich konnte es hinter mir fühlen. Das Brummen wurde lauter und lauter und es kam mir vor, ich würde den Atem von diesem Ding in meinem Genick spüren. Ich sprintete. Nur noch ein paar Schritte. In einer einzigen Bewegung griff ich nach der Türklinke, drückte sie hastig nach unten, riss die Tür auf und schlug sie hinter mir zu. Ich befand mich jetzt im Zimmer Nummer 4.

Ich war draußen. Ich war nicht mehr im Haus. Das, was mich hinter der Tür zum Zimmer Nummer 4 erwartete, sah aus wie eine Höhle. Ich sah runter auf den Boden und bemerkte etwas Eigenartiges und Beunruhigendes. Der Grund war nicht aus Gras, Stein oder Erde, sondern aus Parkett. Es war der gleiche Parkettboden wie in den vorigen Zimmern. Dies hier war Zimmer Nummer 4. Irgendwie befand ich mich noch immer im Haus. An den Felswänden um mich herum waren einige Fackeln angebracht, doch das Innere der Höhle war pechschwarz. Die Fackeln sahen aus, als wären sie abnehmbar, also spazierte ich zu der nächsten und zog sie aus ihrer Halterung. Schweißgebadet machte ich mich auf den Weg in die Höhle. Das Brummen war verschwunden, hoffentlich für immer. Keine weiteren Geräusche, dafür eine sanfte Brise. Die Höhle schien kein Ende zu haben und ich glaubte, schon seit mehreren Stunden unterwegs gewesen zu sein, bis ich das blasse, blaue Licht sah. Neugierig, doch vorsichtigen Schrittes ging ich darauf zu. Das Licht war eine Öffnung, das Ende des Tunnels. Ich beschleunigte ein wenig, beengte Räume wie Höhlen und Tunnel waren mir schon immer ein Graus. Kurz darauf war der Ausgang nur noch wenige Meter entfernt und bevor ich es merkte stand ich am Ende. Und genau da befand ich mich. Am Ende. Am Ausgang der Höhle klaffte ein Abgrund und es gab keine Möglichkeit, diesen zu umgehen. Ich drehte mich zu der dunklen Höhle um. Ich wusste, dass es keine anderen Wege gab, die Höhle war ein gerader Tunnel. Ich drehte mich wieder um, ging auf alle Viere und blickte in den Abgrund. Was ich da sah verkrampfte mir den Magen. Ich sah das Meer, überall nur Wasser und nichts anderes in Sicht. Bis zum Wasserspiegel waren es mindestens 30 Meter. Aus dem Meer ragten einige Felsen heraus. Nachdem ich diese einige Sekunden lang betrachtet hatte, verkrampfte sich mein Magen stärker als ich es für möglich gehalten hätte und ich brach erneut in Schweiß aus. Die Felsen formten eine Nummer. Sie formten eine 5.

Ich stand auf und bewegte mich rückwärts vom Vorsprung weg. Ich hasste Höhen. Ich wurde von einer Wand gestoppt, die nicht da sein durfte. Als ich mich umdrehte, traf mich eine furchtbare Erkenntnis. Die Höhle war weg. Ich stand vor einer soliden, steinernen Mauer, auf einem Berg, der mir völlig unbekannt war. Ich musste immer wieder zu mir sagen, dass ich noch immer im EndLosen Haus war. Ich hatte es nie verlassen. Das hier ist eindeutig kein richtiger Berg. Doch es fühlte sich ziemlich echt an. Ich drehte mich wieder um und blickte in den Abgrund. Kein Ausweg. Das Haus war schon vorher ziemlich abgedreht, aber jetzt war ich draußen, verdammt noch mal. Jedoch war das, was es jetzt von mir erwartete, einfach zu viel. Ich wusste, was die Felsen im Wasser bedeuteten. Sie waren der Eingang ins Zimmer Nummer 5. Keine Treppe führte nach unten, kein Weg, den man benutzen könnte. Ich war wieder gefangen. Das Haus wollte mich springen sehen. Das Haus wollte, dass ich springe. Ich sank auf den Boden und rollte mich zu einem Knäuel zusammen. Ich konnte es nicht tun. Unter gar keinen Umständen würde ich von einem 30 Meter hohen Vorsprung auf aus dem Wasser ragende Felsen springen. Mein Verstand teilte sich in zwei Hälften. Ich wusste, dass ich mich noch immer im Haus befand, aber meine Umgebung schrie etwas ganz anderes in mein Ohr. Ich blieb so noch eine ganze Weile auf dem Parkettboden liegen, zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon jegliches Zeitgefühl verloren. Es fühlte sich wie Wochen an. Dann stand ich endlich auf. Langsam ging ich auf den Abgrund zu und schaute hinunter. Die riesige 5 verspottete mich. Sie wusste, dass ich nicht springen konnte und verhöhnte mich. Dann kehrte das Brummen zurück, das tiefe, entfernte Brummen. Es schien, von hinten zu kommen und den ganzen Berg in Schwingungen zu versetzen. Ich weiß nicht, was über mich gekommen war, aber dieses Geräusch entzündete etwas in mir. Ich drückte meine Augen zu und ich sprang.

Der Wind raste an mir vorbei als ich fiel und eine düstere Angst breitete sich in mir aus. Ich werde sterben. Ich werde an diesen Felsen zerschmettern und sterben. Sie werden mich zerreißen und ich werde sterben. Ich traute mich nicht, meine Augen zu öffnen, ich fiel einfach. Trotz des reißenden Windes war das Brummen jetzt ohrenbetäubend laut. Ich wollte, dass es aufhört. Ich wollte nur dass es aufhört ich wollte nur auf die Felsen schmettern und ich wollte dass es aufhört-

Und dann war es vorbei. Ich fiel nicht mehr, bin aber nicht bei den Felsen angekommen. Ich öffnete meine Augen und sah mich um. Ich stand auf dem dunklen Holzparkett des EndLosen Hauses. Das Brummen hörte auf und Stille kehrte ein. Ich hatte es geschafft. Ich war im Zimmer Nummer 5. Ich weiß nicht, wie es geschah, aber ich war im Zimmer Nummer 5. Die Angst verflüchtigte sich langsam und ich freute mich unermesslich darüber, noch immer am Leben zu sein. Nachdem ich mich wieder gesammelt hatte, sah ich mich um. Die Freude verließ mich schlagartig als ich bemerkte, dass das Zimmer komplett leer war. Die Wände sahen aus wie der Boden, die Decke sah aus wie die Wände und die Wände hatten weder Fenster noch Türen. Ich war in einer verschlossenen Schachtel. Da wurde mir klar, dass ich es nicht geschafft hatte. Ich war nicht in Sicherheit. Ich schaffte es zwar aus dem vierten in das fünfte Zimmer, aber jetzt gab es keinen Ausgang.

Ich fragte mich, ob David in diesem Zimmer gewesen ist. Ob er von der Klippe in den Abgrund gesprungen war und in diesem Zimmer landete. Falls es das getan hat bedeutete es, dass er rausgekommen ist. Er war nicht hier, ich war allein. Er schaffte es raus, also würde ich es auch tun. Der Gedanke an Davids Flucht aus diesem Zimmer gab mir neue Zuversicht und die Hoffnung hellte meine Stimmung auf. Ich würde aus diesem Zimmer entkommen, David finden und uns verdammt noch mal hier rausholen. Ich untersuchte das Zimmer, in dem ich die Wände entlangging und nach Unregelmäßigkeiten abtastete. Nichts. Die Wände waren makellos, kaum ein Kratzer, der auf einen geheimen Ausgang hätte hindeuten können, war aufzufinden. Ich fing an, zufällig ausgewählte Stellen abzuklopfen. Sie waren alle massiv. Die Zuversicht verließ mich. Genau da sprach sie mich an.

„Maggie. Du hättest nicht kommen sollen, Maggie.“

Wäre es nicht physikalisch unmöglich gewesen, aus meiner Haut herauszuspringen, hätte ich es wohl getan. Ich starrte noch immer auf die Wand und die Stimme kam aus der Mitte des Zimmers. Es war die Stimme eines kleinen Mädchens, wenigstens klang sie so. Ich drehte mich langsam um und meine Augen trafen auf das, was mich angesprochen hatte. Ich hatte Recht, ein kleines, blondes Mädchen, kaum älter als sieben, mit blauen Augen und in einem langen, weißen Kleid. Sie lächelte mich an und sprach weiter.

„Aber da du schon hier bist, lass uns ein Spiel spielen.“

Dieses Mädchen hatte etwas Angsteinflößendes an sich. Sie war nicht auf die gleiche Art unheimlich wie diese Mädchen aus den Japanischen Horrorfilmen. Sie sah komplett normal aus. Wenn ich sie auf der Straße gesehen hätte, wäre ich einfach an ihr vorbeigelaufen. Doch was ich in ihren Augen sah erschreckte mich zutiefst. Von einer Klippe zu springen war beängstigend, trotzdem würde ich jederzeit von zwanzig weiteren, doppelt so hohen Klippen springen, wenn ich dadurch eine Minute, in der ich diesem Mädchen in ihre seelenlosen Augen blickte, vergessen könnte. Ich versuchte zu sprechen.

„Was für ein Spiel? Wer bist du?” Nuschelte ich.

„Wenn du verlierst, stirbst du.”

„Und wenn ich gewinne?“

„Dann stirbt er.“

Mein Herz rutschte mir bis zu dem Boden. Ich konnte nicht glauben, was sie da von sich gab, aber ich wusste, dass es die Wahrheit war.

„Was soll es denn sein?“ Lächelte sie.

„Weder noch.“ Ich weiß nicht, woher ich mir den Mut genommen hatte, dieser Ausgeburt der Hölle so eine Antwort zu geben, aber ich war schon zu weit gekommen um jetzt zuzulassen, dass David stirbt. Und wenn ich sterben sollte war alles umsonst. Nein, ich entschied mich für weder noch. Doch dann sah ich es. Den Grund, warum mir dieses Mädchen so eine Furcht einflößte. Sie war weit mehr als bloß ein kleines Kind. Während ich sie ansah, konnte ich noch etwas sehen, was ein großer Mann zu sein schien, mit behaartem Körper und dem Kopf eines Bocks. Es war ein fürchterlicher Anblick. Ich konnte nicht den einen ansehen, ohne gleichzeitig den anderen zu sehen. Das kleine Mädchen stand direkt vor mir, doch ich kannte ihre wahre Form. Es war der schlimmste Anblick aller Zeiten.

„Zu schade“, sagte sie und verschwand. Ich war wieder allein, in einem leeren und stillen Raum. Nur dass etwas hinzugefügt wurde. Ein kleiner Tisch erschien aus dem Nichts genau an der Stelle, wo das Mädchen gestanden hatte. Etwas lag darauf, aber von meinem derzeitigen Standpunkt aus konnte ich nicht erkennen, was es war. Ich ging zum Tisch und betrachtete den kleinen Gegenstand. Es war eine Klinge, wie man sie in einem Stanleymesser finden kann. Ich streckte meine Hand nach der Klinge aus, als ein lauter Schrei meiner Kehle entwich. Auf meiner Hand war etwas, was da nicht hingehörte, nie da war. Es sah aus, als wäre es in meine Haut eingebrannt gewesen, eine einsame Nummer 6. Ich schaute wieder zur Klinge und bemerkte den Zettel, der an ihr heftete:

Für Maggie – Vom Management
*dachte du könntest es brauchen*


Nachdem ich diese Nachricht gelesen hatte, fing ich an zu schluchzen. Tränen liefen in Bächen über mein Gesicht. Ich weinte so sehr wie noch nie in meinem ganzen Leben und ich glaube nicht, dass ich es jemals wieder tun werde. Ich fiel auf den Boden und legte meinen Kopf auf das harte Parkett. Stundenlang lag ich auf dem Boden und weinte. Dann hörte das Weinen auf und Depression nahm dessen Platz ein. Ich weiß nicht einmal, warum ich geweint hatte. Es war weder wegen David noch weil ich in diesem Raum stecken geblieben bin. Noch immer keine Türen, ich war weiterhin gefangen, aber das war nicht der Grund für meine Traurigkeit. Ich war in der tiefsten Depression, die überhaupt möglich war. Absolute und emotionslose Depression. Ich fühlte mich leer. Langsam erhob ich mich vom Boden und blieb vor dem Tisch stehen. Mein Blick fiel auf die Klinge und ich hob sie auf. Ich werde mich umbringen. Ich konnte es nicht mehr aushalten. Ich hatte die Nase voll. Wahrscheinlich war David ohnehin schon tot. Ich war hier gefangen. Es war vorbei. Ich presste die Klinge gegen meinen Unterarm, direkt über der 6, die auf meiner Haut aufgetaucht war. Ich fing wieder an zu schluchzen und stand einfach nur da, weinte mit der Klinge unter meinem Handgelenk. David war tot, ich würde es bald sein. Nichts war mehr von Bedeutung und mit einem tiefen Schnitt durchtrennte ich die Adern.

Einen Augenblick später befand ich mich nicht mehr im Zimmer Nummer 5. Ich war nicht tot, da war ich mir sicher. Die Depression war verschwunden, was nicht bedeutete, dass ich glücklich war. Tränen liefen mir immer noch über das Gesicht. Dieses Zimmer war komplett identisch mit dem vorigen und wieder einmal hatte es keine Türen. Ich konnte keine Lichtquelle ausmachen, trotzdem konnte ich alles sehen. Das Zimmer war komplett leer. Bevor ich Zeit hatte, um mir den nächsten Schritt zu überlegen, wurde es plötzlich dunkel. Außerdem war das Brummen wieder da. Ich hielt mir die Ohren zu, es war lauter als bisher. Es hörte sofort wieder auf und das Licht kehrte zurück, nur dass das Zimmer nicht mehr komplett leer war. Dann schrie ich. In der Mitte des Zimmers lag David, in Ketten gelegt und mit nacktem Oberkörper. Er sah aus, als wäre er gefoltert worden, die Brust und die Arme mit Messerstichen übersät.

„David!“ Ich rannte zu ihm so schnell ich konnte. Er war bewusstlos, an den Bewegungen seiner Brust konnte ich sehen, dass er atmete, aber er sprach nicht. Dann erkannte ich, was in seine Brust eingeätzt war. Die 7 starrte mich an, als hätte sie Augen.

Er versuchte zu sprechen. Ich beugte mich zu ihm runter.

„David! David, kannst Du mich hören?“

“Maggie… was machst… was machst du hier?” Seine Stimme war schwach, aber er sprach und ich war dankbar dafür.

„Ich versuche Dich zu retten, David. Wie bist du hierhergekommen?“ Die Ketten waren mit großen Vorhängeschlössern am Boden befestigt, sodass er nicht aufstehen konnte. Ich suchte das Zimmer nach einem Schlüssel ab, aber alles was ich in einer Ecke finden konnte war ein kleines Messer. Die Ketten waren viel zu massiv, um sie mit dem Messer beschädigen zu können, also tat ich es als unnütz ab. Ich ging zurück zu David. Er sah aus, als würde er jeden Augenblick sterben. Dann vibrierte es in meiner Hosentasche. Ich holte mein Handy hervor und klappte es auf. Eine ungelesene Nachricht. Ich machte sie auf und las:

“Das bin nicht ich.”

Ich wusste nicht, was ich denken soll. David lag direkt vor mir, aber diese SMS kam von der gleichen Nummer wie die erste Nachricht, in der David das EndLose Haus erwähnt hatte.

„Maggie…“ Ich konnte seine Stimme klar mit meinen Ohren und meinem Verstand hören. Es kam mir vor, als kam seine Stimme aus allen Richtungen. „Maggie… Du musst weitermachen.“

„Wovon redest du? Wie?“ Ich saß direkt vor David und schaute ihn an, oder war er es doch nicht?

„Das Messer…“ mit einer schwachen Bewegung deutete er mit dem Kopf in die Ecke, wo das Messer am Boden lag. „Geh und hole es.“ Ich rannte los und war innerhalb von Sekunden wieder bei David, mit dem Messer in der Hand. Ich hatte keine Ahnung, was da vor sich ging, aber ich musste ihn retten und würde nichts unversucht-

„Und jetzt ramme es mir in die Brust.“

„.. was??” Ich war schockiert. David lag da und starrte mir in die Augen.

„Du musst das Messer in die 7 auf meiner Brust rammen. Das ist die einzige Möglichkeit, um uns beide zu retten.“

„Nein…“ Ich nahm etwas Abstand zu David. “Nein. Das was Du sagst macht keinen Sinn.”

„Maggie!“ Er schrie mich jetzt an, seine Augen waren wild. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem grässlichen Lächeln. „Erstich mich jetzt Maggie das ist der einzige Weg!“

Ich schaute auf das Messer in meiner Hand, mein Kopf fühlte sich an, als würde ihn jemand mit einem Baseballschläger bearbeiten. Ich war verwirrt. Ich machte meine Augen zu und fühlte das Messer in meiner Hand.

“MAGGIE!” Schreiend rammte ich das Messer in seine Brust. Ich weiß nicht, was über mich gekommen war, aber ich wusste, dass es der einzige Weg war.

Als ich die Augen öffnete, sah ich sein Gesicht. Er war entsetzt. Tränen liefen über seine Wangen und er schaute mir in die Augen.

„Warum… hast du… das getan..?“

Ich ließ mich nicht täuschen. Ich wusste, dass das nicht David war. Er konnte es nicht sein, denn sonst wäre ich nicht in der Lage gewesen, ihn zu erstechen. Nicht David, nicht David, nicht David. Er verdrehte seine Augen als ihn das Leben verließ, da veränderte sich alles. Die 7 verschwand von seiner Brust, das Blut lief in Strömen aus seinem Körper und bildete eine Lache vor mir. Die purpurne Flüssigkeit breitete sich schnell in alle Richtungen aus, bedeckte bald den kompletten Boden und ich begann darin zu versinken. Ich versuchte, mich zu bewegen, aber es war zwecklos. Es war wie Treibsand. Das Blut reichte mir jetzt bis zu den Knien. Je mehr ich strampelte, desto tiefer versank ich. Schon bis zur Brust. Ich kratzte an der Wand und versuchte mich rauszuziehen. Ich sah zu David, sein lebloses Gesicht schien mich anzulächeln. Das Blut erreichte mein Genick. Ich fühlte mich hilflos. Dann ging ich unter und die Dunkelheit kam.

Als ich aufwachte, befand ich mich nicht mehr im Haus. Ich konnte die kalte Erde unter mir spüren. Ich rollte mich auf den Rücken und sah hoch zum Nachthimmel. Das EndLose Haus war neben mir, genau wie mein Auto. Ich war mir nicht sicher, ob ich lachen oder weinen soll. Ich war draußen. Ich war draußen ich war draußen ich war draußen. Ich stand auf und klopfte mir den Staub aus den Klamotten. Auf dem kurzen Weg zum Auto zitterte ich und wurde stutzig. Keine Chance, dass ich entkommen bin. Das Haus würde mich nie gehen lassen. Etwas stimmte nicht. Ich wusste es. Ich wusste, dass es nicht David war, den ich im Zimmer Nummer 6 kaltblutig ermordet habe. Trotzdem konnte ich ihn nirgendwo finden. Ich zog mein Handy aus der Hosentasche und stellte fest, dass ich weiterhin Netz hatte. Ich klappte es auf und schrieb David eine sms.

„Wo bist du?“ Schon eine Sekunde später bekam ich die Antwort.

„Zimmer 10 du im 7 lauf“ und das ohrenbetäubende Brummen war wieder da.

Ich floh. Ich hatte keine Ahnung wo ich hin soll, aber ich wusste, dass ich nicht draußen war, sondern noch immer im Haus. Das Brummen erschütterte alles um mich herum. Es brachte den Baum und sogar die Luft zum Vibrieren. Ich musste jetzt unbedingt eine 8 finden. Das nächste Zimmer finden. Das war meine einzige Chance. Das Zimmer Nummer 8 finden. Die Zugänge zu den ersten Räumen waren normal, doch je weiter ich voranschritt, desto unklarer wurde es, wo die Zimmer anfingen und wo sie aufhörten. Ich hatte keine Ahnung, wonach ich suchen soll, also schaute ich mich nach allem um, dass mit einer Nummer bestückt war. Ich musste eine 8 finden ich musste eine 8 finden ich musste-

Eine neue sms.

„Deine Adresse“

Was zur Hölle meinte er damit? Meine Adresse? Ich steckte das Handy wieder ein, das Brummen wurde lauter und lauter. Da traf es mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Meine Adresse. Meine Adresse. Meine Adresse. Das kann nicht sein. Das kann nicht sein.

4896 Forest In.

Wohnung 8

Ich sprintete zu meinem Auto und riss die Tür auf. Das Brummen rüttelte an der Karosserie des Autos und schien mir hinein zu folgen. Ich fuhr los und machte mich auf den Weg zu meiner Wohnung.

Das alles machte doch überhaupt keinen Sinn. Wie konnte Zimmer Nummer 8 meine Wohnung sein? Hätte ich der sms vielleicht doch nicht blindlings vertrauen dürfen? Sie war von David, das wusste ich einfach. Ich hatte keinen Grund, ihr nicht zu trauen. Irgendwie schaffte ich es in einer sehr kurzen Zeit, zu meinem Wohngebäude zu kommen. Um ehrlich zu sein, konnte ich mich an die Fahrt überhaupt nicht erinnern. Es war, als wenn man gedankenverloren spazieren geht und sich plötzlich umschaut und fragt, wie man hierhergekommen ist. Ich sperrte das Auto nicht einmal ab, als ich ausstieg und zum Haupteingang lief. Ich musste den Schlüssel mit beiden Händen halten, um das Schlüsselloch zu treffen, dann sperrte ich das Tor auf und lief zum ersten Gang auf der linken Seite. Das Gebäude war riesig, aber meine Wohnung war eine der Ersten auf der linken Seite. Ich rannte so schnell ich konnte, passierte die 4, passierte die 5. Mein Kopf rauchte, ich hatte beinahe keine Kraft mehr. Passierte die 6. Je weiter ich vorankam, desto entfernter schien das Brummen zu sein. Als ich die 7 passierte, konnte ich es kaum noch hören. Als ich vor meiner Wohnung stehen blieb, war es absolut still. Ich blieb einfach da stehen, vor meiner Wohnungstür.

Die kleine, goldene 8 befand sich auf meiner Augenhöhe. Langsam ließ ich den Schlüssel in das Schloss hineingleiten, drehte ihn um und die Tür sprang auf als ich von einer Art Vakuum hineingesaugt wurde und die Tür hinter mir zuschlug.

Zimmer Nummer 8. Ich stand auf und sah mich um. Es sah genauso aus wie meine Wohnung. Hätte ich es nicht besser gewusst wäre ich überzeugt gewesen, daheim zu sein und dass die Hölle, durch die ich gegangen bin, nur ein Albtraum gewesen war. Ich dachte wieder an David und fragte mich, wie das Haus das Zimmer Nummer 8 für ihn aussehen ließ. Ich untersuchte die Räume. Es war alles genauso wie ich es verlassen hatte, bis zu den Resten des Chinesischen Essens, welche in der Küche neben der Spüle lagen. Ich schaute zu meinem Schreibtisch im Wohnzimmer. Mein Computer war noch immer an und das AIM-Chatfenster offen. Ich ging zu meinem Schreibtisch und setzte mich hin, las mich durch das Gespräch, dass ich mich Peter geführt hatte, durch. Alles war da, Wort für Wort. Das Haus wusste alles, ich hatte keine Ahnung, wie. Um ehrlich zu sein, versuchte ich mein Bestes, um nicht darüber nachzudenken, ich hätte die Antwort wahrscheinlich nicht wissen wollen. Ich wollte AIM ausschalten, aber es ging nicht. Ich drückte den Ausschaltknopf am PC. Nichts. Ich drückte Strg+Alt+Entf. Nichts. Ich versuchte, den Monitor auszuschalten. Nichts. Dann erschien Ein Pop-Up am Bildschirm. Es war ein Video-Chat. Ich schaute auf die Liste der im Chatraum befindlichen Personen und fand zwei Namen vor. Maggie und Management. Es war eine Live-Übertragung und alles was zu sehen war, war eine graue Wand. Dann erschien eine Nachricht vom Management.

„Hoffentlich hast du alles so vorgefunden, wie du es verlassen hast :)

„Wer bist Du?“
antwortete ich.

„Genieße die Show :) Dann machte die Kamera einen Schwenk. Plötzlich fokussierte sie einen jungen, auf einem Operationstisch gefesselten Mann. Er war komplett nackt und schluchzte leise. Das Bild war nicht besonders gut, aber ich dachte, ich hätte den Mann am Operationstisch erkannt. Er war groß, hatte kurzes, braunes Haar und sehr blasse Haut.

„Das passiert mit den Leuten, die versuchen zu schummeln :)

Da wurde mir klar, wer der junge Mann auf dem Operationstisch war. Es war Peter Terry und er war nicht allein.

Ich will an dieser Stelle nicht beschreiben, was ich auf dem Monitor gesehen hatte. Peters Schreie hatten nichts Menschliches an sich. Ich konnte nicht wegschauen. Ich wollte, aber ich denke, das Zimmer ließ es nicht zu. Peter ließ einen markerschütterten Schrei los, jedoch hörte ich diesen nicht durch die Lautsprecher, es kam aus meinem Zimmer. Das Herz rutschte mir in die Hose als ich mich umdrehte und in den Flur starrte. Ich stand auf, die Schreie wurden lauter, als ich mich dem Zimmer näherte. Ich erreichte die Tür und die Schreie wurden durch das Brummen ersetzt. Dieses Brummen. Es hatte mich die ganze Zeit verfolgt. Ich öffnete vorsichtig die Tür und sah, dass sich hinter meiner Tür das Zimmer vom Monitor befand. Da stand der Operationstisch, übersät mit undefinierbaren Überresten von Peter Terry. Sonst war niemand im Zimmer. Alle anderen waren verschwunden und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Das Management war hier bei mir, nur ein Zimmer von mir entfernt. Ich näherte mich dem Operationstisch, ein grauenhafter Gestank stieg mir in die Nase und ich musste mich zusammenreißen, um mich nicht zu übergeben. Ich wusste, dass ich kurz vor dem Ende war. Es musste so sein. Ich schaute mich im Zimmer um. Irgendwo in diesem Raum befand sich der Eingang in das nächste Zimmer, ich musste ihn nur finden. Und da war er. Erstaunlicherweise war es diesmal leichter als gedacht. Auf der anderen Seite des Zimmers, wo eigentlich meine Badezimmertür hätte sein sollen, befand sich eine schlichte Tür aus Holz, gleich wie die Türen im Haus. Etwas Langes und Blutiges war an die Tür geheftet. Es waren die Eingeweide von Peter Terry und sie formten eine 9.

Peter tat mir leid, aber in dieser Nacht war ich schon durch die Hölle gegangen. Als ich am Operationstisch vorbeiging nahm ich ein langes Skalpell mit und würdigte die Leiche keines weiteren Blickes. Die letzte Tür befand sich vor mir und ich ging auf sie zu. Diese Nacht würde bald vorbei sein und ich werde dieses Haus mit David verlassen und alles aufhalten, was uns hier drin aufzuhalten versucht. Die Tür ließ sich leicht öffnen und als ich das nächste Zimmer betrat erkannte ich, was da auf mich wartete. Das Zimmer war leer, es ähnelte einem Wartezimmer beim Arzt. Entlang der Wand waren ein paar Sessel aufgereiht und im Korb in der Ecke befanden sich einige alte, verblichene Magazine. Gegenüber der Tür, durch welche ich den Raum betreten hatte, befand sich eine einzelne Tür. Mein Herz machte einen Aussetzer als ich gelesen hatte, was auf der Tür geschrieben stand. Es war keine Zahl, sondern ein einzelnes Wort.

MANAGEMENT

Ich umklammerte das Messer in meiner Hand.

„Also gut, dann bringe ich mal das hier zu Ende.“

Sie befanden sich auf der anderen Seite dieser Tür. Ich konnte es fühlen. David war auch bei ihnen. Das Brummen wurde lauter als je zuvor, ich konnte es in meinem Körper spüren. Es kam aus meinem Körper. Während ich mich der Tür näherte wurde es lauter und lauter und als ich meine Hand auf die Türklinke legte füllte es den ganzen Raum. Ich drückte die Türklinke nach unten und öffnete die Tür. Das Zimmer sah nicht so aus, wie ich es erwartet hatte. Es war die Lobby. Die gleiche Lobby, in der diese Hölle angefangen hatte. Nur dass diesmal jemand hinter der Rezeption stand. Mein Herz sprang mir beinahe aus der Brust, als ich ihn erkannt hatte. Es war Peter Terry.

„Hallo Maggie.“

„Peter?” Nein, das konnte nicht sein. „Wie? Was?”

„Wen hattest du erwartet?” Einen Geist? Satan? Ein verfluchtes, blondes Mädchen?” Er lächelte. Ich nicht.

„Was zum Teufel ist hier los?”

„Komm schon, Maggie. Denk‘ mal für zwei Sekunden nach. Wer hat David von diesem Platz erzählt?”

„Du… hast nicht…“

„Wer erzählte Dir von Davids Aufenthaltsort?“

„Verdammte ******* Peter Du warst sein Freund!“

„Es tut mir leid Maggie, aber so laufen hier die Geschäfte.“

„Wo ist er? WO IST ER?“

“Er ist mit uns im Haus, Maggie. Und er wird nirgendwohin gehen. Du übrigens auch nicht.“ Ich weiß nicht, was über mich kam, aber ich rastete aus. Ich sprang über die Theke und warf Peter zu Boden. Ich schnappte ihn bei den Haaren und schleuderte seinen Kopf gegen den Parkettboden, das Skalpell in meiner anderen Hand presste ich gegen seinen Hals. Ich wollte ihn töten. Ich musste ihn töten. Er hat David getötet. Mich würde er nicht bekommen.

„Maggie, das kannst du nicht. Es wird immer jemanden geben, der sich um das Haus kümmert.“

„Nein.“ Ich schlitzte ihm die Kehle von einem Ohr bis zum anderen auf und schlug weiter mit seinem Kopf auf den Boden ein. „Das glaube ich nicht, Peter.“ Im Augenblick seines Todes wurde das ganze Zimmer schwarz. Ich konnte noch immer das Skalpell in meiner Hand fühlen, aber Peters Haare waren weg. Ich weiß nicht, wie lange ich in dieser Dunkelheit war, aber es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Ich stand auf und griff nach dem Rezeptionstisch, orientierte mich an der marmornen Oberfläche, um wieder an die andere Seite zu kommen. Dann gingen die Lichter wieder an. Ich konnte die Fenster auf der anderen Seite der Lobby sehen, draußen war es noch immer dunkel. Ich sah nach draußen und sah ihn. David ging am Haus vorbei und er schien unverletzt zu sein. Ich lief zur Tür und griff nach der Türklinke. Ich war so glücklich, aber nur kurz. Die Tür ließ sich nicht öffnen. Ich versuchte alles, vergebens. Ich schaute durch das Fenster und sah David, wie er die Straße entlangging. Als ich meinen Kopf gegen die Tür lehnte sah ich es. Mein Magen verkrampfte sich. Da, an meine Brust geheftet, befand sich ein Namensschild, auf dem ein einzelnes Wort stand:

MANAGEMENT

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Quelle: http://frombriansdesk.blogspot.co.at/2012/01/noend-house-ii-maggie.html
 
Wahre Geschichte - Die cousine von nem Kumpel

ich weiß dass es schon etwas lange her ist, dass dieser threat hier erstellt wurde aber ich weiß ein paar ware geschichten !

also hier mal die mich am meisten geschockt hat


Ich war mit nem Kumpel von mir bei seiner Oma.
Seine kleine Cousine (so ca 2 bis 3) Jahre alt steht in der Nähe von dem Kleinen Teich im Garten
Seine Oma, Opa, Mutter, Tante, er und ich standen mit etwas abstand zur kleinen Cousine. Es war 2 Wochen nach der Beerdigung von seinem Onkel der bei einem Unfall ums leben gekommen war.
Der Opa von mein Kumpel macht ein Foto - genau in dem Moment fällt das kleine kind in den Teich. Auf einmal steht sie wieder gerade auf ihren Füßen neben dem Teich.
Wir haben uns nicht viel dabei gedacht nur dass sie EXTREM glück hatte, da der Teich knappe 4 meter tief ist und sie ansonst ertrunken wäre.

Allerdings nach der Auswertung des Fotos (Ja sein Opa hat halt noch keine Digicam^^) war es als würde uns jemand den Mund zuhalten und uns rannte eine gänsehaut auf .

Was war passiert ? - auf dem Bild ist im hintergrund die kleine cousine (Laura) vom kumpel zu sehen genau wie sie schon fast im Teich liegt- Ein SCHWARZER Schatten.

Scheint so als wollte Ihr verstorbener Vater seiner Tochter trotzdem noch zur Seite stehen.


Ich weiß ist nicht allzu gruselig - ist aber auch klar Ihr könnt euch das ja nicht so vorstellen und ich bin jetzt auchnicht gerade der geborene erzähler aber so wars!
Ohne ****** ich weiß nicht was ich sagen soll aber ich glaube normal nicht an sowas aber mitlerweile schon mir sind jetzt schon einpaarmal solche dinge passiert :oeek:
 
Hallo susi,

Erstmal herzlichen glückwunsch zum ersten beitrag:)
Danke für den link. Schade das man die geschichten schon alle kennt.
 
Fullquote entfernt - !Xabbu

nachdem ich jetz stundenlang die meisten Beitäge gelesen habe, muss ich dir leider Recht geben :) War keine Absicht
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo und Willkommen, xXx_Susie_xXx. Bitte lies auch die Boardregeln, Fullquotes sind nämlich nicht erlaubt. Danke
 
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