Kali Ma - Die große Mutter

[Juvi]

Maha-Kali, die Große Macht, war eins mit Maha-Kala, dem Absoluten.


"Große Mutter, Bewahrerin, Schöpferin, Zerstörerin, Heilige Gebärende, Alles - Verschlingende, Mutter des All- en, Heiliges Wort"

Mantra zur Erlösung von Sorge und Leid: K_R_I_M (Kali_Brahman_Mahayama_Nada_Bindu)
Kali Mantra: Om Klim Kalika yei Namaha
Avatara von Parvati, der Frau Shivas.
Frau von Shiva dem Zerstörer
Schutzgöttin von Kolkata (Alter Name: Kali Guata, "Ufertreppe der Kali").
Zorniger Aspekt der Muttergöttin Durga
Korrespondierende Tarotkarte: Der Turm

Stichworte: Zorn, Tod, Zerstörung, Geburt, Erneuerung, Ewige Nacht, Transzendente Kraft der Zeit, formlose und zeitlose Leere, ultimatives weibliches Prinzip von Energie und Bewegung, Furcht, Angst, Totenschädel, Friedhöfe, Blut "Lady of the Dance"

Die dreifache Urgöttin Kali Ma, deren ältester Titel Parvati Kali Uma lautet, gilt als eine der ältesten Personifikationen der Großen Mutter. Sie ebnet den Lauf der Ewigen Zyklen, bringt hervor, vernichtet, um wieder zugebären. In all ihrem Tun ist sie voller Weisheit, zuweilen ohne Barmherzigkeit, sie ist das Meer, das alles erschafft und alles verschlingt. Es heißt das Trinken des Blutes der Kali Ma verleihe Unsterblichkeit. Aus einem sehr alten Ritual zu Ehren der Kali Ma stammt der von den Katholikinnen für das Abendmahl übernommene Satz "Dies ist mein Blut".

Kali wird in Bildern meistens schwarz dargestellt. Sie hat mehrere Arme, trägt eine Halskette aus Menschenschädeln, einen Rock aus abgeschlagenen Armen, ein totes Kind hängt an ihrem Ohr und sie hält Symbole wie Speer, Schwert, Keule und Hirnschale. Auch heute noch werden ihr Tiere geopfert.

Sie wird trotz ihrer schrecklichen Gestalt aber auch als Beschützerin der Menschen und göttliche Mutter gesehen, da ihre zerstörerische Wut sich nicht gegen die Menschen, sondern gegen Dämonen, böse Götter und Ungerechtigkeit richtet. Sie gilt auch als Zerstörerin der negativen Kräfte und Illusionen (maia), die den Menschen daran hindern, Heil zu erlangen und somit hilft sie den Menschen, den Geist zu befreien, um dem Samsara und der Reinkarnation zu entkommen. In einigen Richtungen des Shaktismus gilt sie als höchste Göttin und wird als gnadenreiche Mutter und Todeserlöserin verehrt.

Sie schlägt die Köpfe von "Aspekten der eigenen Persönlichkeit“, die nicht mehr gebraucht werden, ab.

Ihre Kraft ist unkontrollierbar.

Wer ist Kali?
Ich bin der Tanz des Todes
Hinter allem Leben.
Das vollkommene Entsetzten
Die vollkommene Verzückung.

Ich bin Existenz
Ich bin der Tanz der Zerstörung
Die die Welt zu einem Ende bringen wird.
Die Zeitlose Leere
Der formlose verschlingende Mund

Ich bin die Wiedergeburt.
Lass mich dich zu Tode tanzen.
Lass mich dich zu Leben tanzen.
Wirst Du durch deine Ängste wandern, um mit mir zu tanzen?

Wirst Du mich deinen Kopf abschlagen
und dein Blut trinken lassen?
Und dann, wirst du meinen Abschlagen?

Wirst du dich allem Entsetzen stellen
allem Schmerz
allem Schrecken
und sagen "Ja"?

Ich bin alles das du fürchtest
alles was Verängstigt.
Ich bin deine Angst,
wirst Du mich treffen?

Hymne an die Göttin Kali
Du bist ohne Anfang und ohne Ende.

Dein Körper wird dargestellt in blauer Farbe;
denn Du durchdringst die Welten wie der blaue Himmel.

Du wirst dargestellt mit drei Augen,
die Mond, Sonne und Feuer symbolisieren.

denn Du bist Göttin der vergangenen,
gegenwärtigen und zukünftigen Welten und siehst alles.

Du bist die Erschafferin,
Erhalterin und Zerstörerin der Millionen Welten;

auf Deinem Körper trägst Du das Zeichen der Yoni,
das Erschaffung bedeutet.
Deine schönen und vollen Brüste bedeuten Erhaltung,
und Dein erschreckendes Gesicht
zeigt die Zurücknahme aller Dinge.

Du trinkst den Wein der Illusionen aus einer beinernen Schale;
mit Deinem Schwert zerstörst Du die Fesseln der Illusionen.

 

[Juvi]

Kali - Hinduismus
Die Devas (Götter) wurden von einer schrecklichen Armee von Asuras (Titanen, chaotische Mächte) angegriffen und schafften es nicht, sich zu verteidigen. Sie zogen sich angsterfüllt zurück und überlegten was zu tun war. Nach vielen Diskussionen entschieden sie sich dazu, ihre gesamte Energie zu Bündeln um so die Devi (Gesamtheit der göttlichen Mächte) zu Hilfe zu rufen.
In einer gemeinsamen Meditation bündelten sie ihr Licht und ließen daraus die Devi entstehen. Devi nahm die Gestalt der Durga an, der großen Kriegerin, die auf einem Tiger in den Kampf ritt.
Vom Todesgott erhielt sie ein Seil, von Vayu, dem Windgott, Pfeil und Bogen, Pinakadhrik gab ihr einen Dreizack, Krishna gab ihr den Diskus, Indra den Donnerkeil und seinen weißen Elefanten, Varuna der Meeresgott gab ihr ein Muschelhorn, der Herr der Wasser gab ihr eine Schlinge.
Mit diesen Waffen mähte die Asuras nieder, bis sie zu ihrem Anführer, dem grünhäutigen Büffeldämon Mahishasura, kam.
Mahishasura hatte eine besondere Gabe: Überall, wo sein Blut den Boden berührte entstand ein neuer Asura. In der Hitze des Zorn und der Wut rief Durga ihr dunkle Seite, ihre mächtige Erscheinung: die vierarmige Göttin Kali. Aus Durgas Augenbraue entsprang die Göttin, schwarz wie die Nacht, mit einer Kette aus abgeschlagenen Köpfen um den Hals und einem Rock aus abgeschlagenen Köpfen um die Hüften (Symbol für Karma - Intention und Tat).
Kali war die pure Raserei und begann die Armee der Asuras zu fressen. Sie trank jeden tropfen Blut bevor er den Boden berühren konnte und wandte sich am ende an Mahishasura selber um ihn zu fressen.
So wurden die Devas durch den absoluten Zorn der Göttin Kali vor der Zerstörung bewahrt.


Kali im Tarot
Im Haindl Tarot steht Kali als "Mutter der Stäbe im Osten" für einen Menschen, der voll unbändiger, weiblicher, rachsüchtiger Energie ist, die zu Teilen grausam sein kann. Genauso kann sich die grausame Energie aber auch in die liebende Mutter verwandeln und ihre Lieben beschützen. Ihre Macht ist grenzenlos, kennt keine moralischen Grenzen, sie ist voll von ungezähmter sexueller Energie. In der Rolle der Geliebte kann sie ihren Partner schockieren oder überfordern, wenn ihre Leidenschaft entfesselt wird. Kali ist eine durchaus Positive Manifestation, da sie mit ihrer dunklen Energie und ihrer Leidenschaft ihre eigenen Trieb umgehen kann.

 

[Trinity]

sehr interessante göttin, bin schon oft über sie gestolpert. meist wird sie ja eher als dunkle göttin angesehen und die verehrung ihrer person ist nicht immer gern gesehen.
aber ich denke, man kann alles neutral sehen.
als kind bei indiana jones, da haben mir die kali anhänger jedenfalls angst gemacht^^

 

[Steven Inferno]

Opfer für Kali in Indien

Der 27jährige Abhijit Roy aus Gaighata soll angeblich seine eigene Mutter der Göttin Kali geopfert haben.

http://paranews.net/beitrag.php?cid=6337

Außer Knast hat's ihm wohl nichts gebracht.

 

[Steven Inferno]

Ein 22jähriger aus Nepal opferte seine eigene rechte Hand der Göttin Kali.

http://www.geisterarchiv.de/vorscha...ann%20opferte%20Hand%20f%FCr%20Hindu-G%F6ttin

Zur Abwechslung mal ein richtiges "Opfer", den Opfer bedeutet ja, dass man etwas gibt, was man eigentlich unbedingt behalten will. >.> Trotzdem balla-balla.

 

[lothroniel]

An Steven Inferno:
Wieso soll er balla balla sein, wenn er das macht (das mit der Hand)? Ich denke nicht, dass das irgendeine fixe Idee von ihm gewesen ist. Da wird im Vorhinein irgendein Deal gelaufen sein oder irgendwas. Wenn sie ihm dafür als Gegenleistung was versprochen hat, würde ich gerne wissen, ob sie ihren Teil der Abmachung hält.
Mit Grüßen,
lothroniel

 

[radhik]

Kali

Ich verehre die Göttin Kali seit mehreren Jahren, und nehme auch dementsprechende Entsagungen(Opfer) auf mich.
Kein Alkohol kein Fleischgenuss kein ausereheliche Geschlechtsverkehr,
keine Eier kein Knoblauch essig zwiebel ....

Soweit ich von Mönchen informiert bin nimmt Kali weder Menschenfleisch noch Tierfleisch als Opfer an.
Angeblich nur eine Ziege einmal im Jahr und der der diese Ziege Opfert muss versprechen selbst im nächsten Leben als Ziegen Opfer zu dienen.
Halbgötterverehrung is nicht so einfach mann muss bestimmte entsagungen auf sich nehmen um sie überhaupt verehren zu können.
Falsche Verehrungen oder falsche Opfer können zu schweren Reaktionen führen,
oftmals zu schweren Körperlichen und geistigen erkrankungen.

Maha Kali ki Jay

 

[cello]

Also ich halte diese ganze Sache mit den Opfern für Schwachsinn. Was will denn eine Gottheit mit solchen weltlichen Dingen. Was hat sie denn davon, wenn du keine Zwiebeln oder Eier isst. Was gibt es ihr, wenn du eine arme Ziege abmurkst. Also ich denke, dass diese ganze Opferei absolut sinnlos ist. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass irgendeiner Gottheit einer abgeht, wenn man sich die eigene Hand abhackt, um ihr zu gefallen. Das sind für mich alles von Menschen gemachte Irrglauben, die einzig und alleine dazu dienen sollen die Gläubigen zu beugen und der Religion, durch das Mittel der Angst, untertan zu machen. Opfer sind, das sagt eigentlich schon der Name, Gewalttaten an sich selbst und/oder anderen Lebewesen, die zum Teil noch nicht mal wissen (wie die Ziege) für wen oder was sie nun eigentlich herhalten müssen.
Wenn jemand sich selbst irgendwelcher Opfer unterzieht, dann isses halt sein eigenes Ding, wenn´s happy macht.
Opfer bringt man aus Angst, meiner Meinung nach, denn was soll es sonst für einen Sinn haben. Ich habe keine Angst vor meinem Gott. Ich liebe Gott und Gott liebt mich, auch ohne Opfer. Ich bin froh, dass ich nicht in Angst meinem Gott begegnen muss und ihn mit irgendwelcher Opfergaben friedlich stimmen muss.
LG cello

 

[lajosz]

cello, nicht der gott sollte einen nutzen daraus ziehen sondern der gläubige. tantrische handlungen sollen verbotenen handlungen den reiz nehmen.

götter in hinduistischen glaubensrichtungen sind helfer. man unterscheidet zwischen dem nicht-handelnden und lehren gottkonzept brahman und manifestationen wie shiva, vishnu, kali usw. diese "gottmanifestationen" können aktiv verehrt werden, die götter haben atribute welche man lieben kann. bhakti yoga, also die aktive liebe zu gott kann nur so vollzogen werden, man kann keinen lehren, nicht handelnden gott lieben.

 

[cello]

Okay, das verstehe ich.
Aber meiner Meinung nach ist es nicht notwendig durch gewisse tandrische Handlungen den verbotenen Dingen seinen Reiz zu nehmen.
Was ist denn verboten?
"Mein" Gott gibt mir keine Verbote. Ich soll tun was auch immer ich möchte. Er möchte nur, dass ich aus Liebe zu "allem was ist" handle.
Ich bin ganz und gar nicht perfekt. Ich lerne noch. Aber ich versuche alles, was ich tue, vorher zu betrachten. Wenn ich bei dem was ich dann tue feststelle, dass es der Liebe zu "allem was ist" dient, dann sind Fehler und verbotenen Handlungen ausgeschlossen. Einfach ist das sicher nicht, auch nicht für mich.
Aber ich finde, dass es auf das gleiche Ziel hinausläuft, wie wenn jemand aus Angst vor verbotenen Handlungen Opfer bringt. Der einzige Unterschied hierbei ist: Wer opfert, den regiert die Angst, mich regiert die Liebe.
Nun muss jeder für sich selbst entscheiden, was ihm dienlich ist.
Liebe Grüße cello

 

[lajosz]

verbote dienen dazu den menschen von handlungen abzuhalten welche karma erzeugen, also anhaftungen an maya, die materielle welt. tantrische übungen, also zum beispiel fleisch essen, gar menschenfleisch essen, töten usw. dienen eben gerade dazu sich vom materiellen dualismus zwischen gut und böse zu lösen. der buddhistische mönch welcher als übung geschlechtsverkehr hat ist geläutert wenn er dabei keine begierde verspührt.

die verehrung von kali ist oft mit recht gruseligen dingen verbunden. tod, gewalt, diese dinge werden von vielen hinduistischen religionen als zeichen der vergänglichkeit des materiellen verstanden.

etwas zu opfern bedeutet eben gerade zu entbehren, etwas was dir lieb ist weiterzugeben.

ich kenne dein gott nicht, jedoch nach hinduistischer auffassung ist alles was du liebst eben auch nur trug und maya. bhakti yoga, die liebe zu gott ist nur ein mittel zum ziel, gott hat kein interesse geliebt zu werden, nur die götter.

allen die sich interessieren für kali kann ich die bücher von ramakrishna empfehlen.

 

[cello]

Ach so, jetzt verstehe ich den wesentlichen Unterschied. Danke für deine Erklärungen.
Also wird die Liebe selbst im Hinduismus als weltlich und als Trugbildnis verstanden und gehört folglich nicht zur Verehrung Gottes, richtig? Dann erschließt sich das Ganze nun für mich, wenn ich dich richtig verstanden habe.
Okay, das respektiere ich natürlich. Jeder soll in seinem Glauben frei sein, denke ich. Aber ich selbst könnte das nicht so leben. Ich glaube eben anders, was aber nicht heißen soll, dass mein Glaube besser oder so ist, nur anders.

 

[lajosz]

nein liebe wird von hindus nicht generell als trugbildnis verstanden. viele sind vegetarier, einige davon extreme welche in der regenzeit einen mundschutz tragen damit sie keine insekten verschlucken! mitgefühl wird als sehr segensreich angesehen, wie etwa im buddhismus. körperliche anhaftungen aber, materielle liebe bindet den menschen an maya.

es gibt aber auch viele götter welche abschreckend sind, statuen voller blut, abgetrennte köpfe. tod, leiden und gewalt wird als endlich verstanden, es ist ein teil der maya, und die lehre des tantra soll helfen diese zu überwinden, durch konfrontation.