Hallo Räubertocher,
mach Dir keinen Kopf, wenn Du für Dich diese Entscheidung getroffen hast, dann ist das okay! Es ist Dein Leben, das Du so lebst, wie Du es möchtest. Lass Familie und Freunde ruhig reden - Du entscheidest für Dich und das ist gut so!
Leider ist auch in der heutigen Zeit immer noch die Vorstellung verankert, dass man eine Familie gründet und mehrere Kinder bekommt. Das ist quasi immer noch die Norm. Alles, was von der Norm abweicht, wird teilweise nur schwer akzeptiert. Lebensgemeinschaften, sogenannte "wilde Ehen" sind heutzutage ja endlich akzeptiert und werden nicht mehr herablassend angesehen. Ebenso ist es mit unehelichen Kinder. Uneheliches Kind - der Begriff sagt doch schon alles! Warum muss man verheiratet sein, um ein Kind zu bekommen? Oder guck Dir die gleichgeschlechtlichen Beziehungen an.. wie lange war das verpöhnt? Es ist heutzutage immer noch schwer, aber nicht mehr unmöglich bzw. muss nicht mehr hinter verschlossenen Türen heimlich gelebt werden...
Was ich damit sagen möchte: Du für Dich alleine entscheidest, wie Dein Leben aussehen soll und machst für Dich das beste daraus! Die Vergangenheit aber auch die Gegenwart sind daran beteiligt, wie Du für Dich entscheidest. Die Vergangenheit kann man nicht ändern, aber man kann aus ihr Schlüsse ziehen und versuchen, es in der Gegenwart oder für die Zukunft besser zu machen. Ich hatte auch Erlebnisse in meiner Kindheit wo ich immer gesagt habe, das wird bei meinen Kindern später anders sein. Ich hoffe es gelingt mir. Ich habe mich für die Ehe und für Kinder entschieden (leider haben wir nur eins bekommen dürfen), aber nicht, weil die Gesellschaft es so von mir verlangt, sondern weil ich für mich entschieden habe, dass ich es so möchte. Ich habe meinen Mann damals vor 20 Jahren kennen gelernt und ich hatte sofort das Gefühl, dass ich mit ihm den Rest meines Lebens verbringen möchte! Eine Ehe ist kein Garant für irgendetwas - für mich ist sie allerdings auch nach außen ein Zeichen, dass wir zusammen gehören! Ich trage den gleichen Nachnamen wie mein Mann und mein Kind - und das macht mich stolz und gibt mir ein Gefühl von Dazugehörigkeit und Geborgenheit. Leider musste ich dafür den Nachnamen meiner Eltern ablegen.. Hat also alles zwei Seiten, aber als ich Erwachsen wurde, wurde ich selbständiger und habe mich von meinen Eltern abgenabelt.
Und noch etwas: ich habe auch 2 Geschwister, aber bin die Jüngste von uns dreien. Meine beiden Schwestern sind a) verwitwet mit 2 Kindern (die mittlerweile selber erwachsen sind) und b) in 2. Ehe glücklich als Patchwork-Familie verheiratet. Das Kind aus ihrer ersten Ehe ist voll akzeptiert in der Familie ihres 2. Mannes und wird nicht mehr oder weniger geliebt als das gemeinsame Kind. Bei Dir ist es in Deiner Kindheit mit Deinem Stiefvater und Deinen Stiefbrüdern nicht gut gelaufen und Du hast daraus schlechte Erfahrungen mitgenommen. Das ist okay - aber ich schließe mich den anderen an: vielleicht wirst Du zu diesem Thema Deine Einstellung in ein paar Jahren ändern. Verschließe Dich dem nicht von vornerein, sondern horche in Dich rein und entscheide dann. Aber verbiege Dich nicht! Bleibe bei allen Deinen Entscheidungen immer Dir selber treu!
Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute!