Komisch angesehen zu werden weil man kein Facebook hat ist teilweise noch untertrieben.
Letztens bei der Planung einer Schulveranstaltung:
Alles wird über Facebook gemacht. Termine, Neuigkeiten, Zuordnungen, Änderungen, alles.
Sogar wegen Besprechungen was wir wie machen sollten, sollte Facebook her, es war ja nicht so das man sich jeden Tag im Klassenzimmer für min. 6 Stunden sah oder man sein Smartphone/Handy zum telefonieren benutzen könnte.
Was ist passiert? Ich sollte mir einen Facebook Account anlegen.
Ansonsten werde ich dauernd von Schülern gefragt ob ich einen Facebook Account habe, von Leuten die ich weder kenne, noch mehr als 2 Wörter gewechselt habe, wenn vorher viel Interaktion war.
Durch den ganzen Druck war ich kurz davor mich bei Facebook anzumelden. Ein Freund von mir ist mir allerdings zuvor gekommen. Vorher war er ein Facebookgegner, nun ist er ein Facebookverfechter. Dank seiner Aktion, mitten im Unterricht, unbedingt ein Kommentar auf Facebook über Smartphone posten zu
müssen, das noch in selbiger Stunde von 10 "Gefällt mir", ausnahmslos von Klassenkameraden, beantwortet wurde, bin ich dennoch immer noch
nicht dort anzutreffen. Wirklich etwas vermissen tue ich nicht.
Wenn mir jemand etwas mitteilen möchte: Handy, Skype, Email, Festnetz, Brief, etc.
Wozu brauche ich eine Community die aus "Gefällt mir" und einen Daumen nach oben besteht? Nur um ein paar Freunde zu haben die ich noch nie getroffen habe, geschweige denn mit ihnen geredet oder auch nur gechattet habe?
Immerhin bin ich nicht (nur) nicht auf Facebook angemeldet wegen der Datensammlung, sondern auch wegen den ganzen drumherum. Nein, ich will keine 100 Freunde, nein, ich will auch nicht lang und breit erklären müssen warum ich jemanden nicht als Freund haben will oder warum ich nicht auf einen Post geantwortet habe.
Ich weiß das Google alles über mich weiß (bis vielleicht auf Aussehen), wobei gerade eine Google Suche nach mir selbst nicht viel gebracht hat