@ Prestigio:
Da gebe ich dir recht. Um „Demokratie und Freiheit“ geht es denen nicht, sondern um Einfluss, Stützpunkte und Rohstoffe.
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@ viennatourer:
Das ist ein interessanter Gedanke. Allerdings glaube ich nicht, dass man beide Menschen in eine Schublade stecken kann.
Dass während seiner Regierungszeit nicht alles, gelinde gesagt, mit rechten Dingen abgelaufen ist, steht, glaube ich, außer Diskussion. Dennoch fühle ich persönlich beispielsweise kein großes Bedauern für Guantanamohäftlinge, zumindest nicht für jene, die tatsächlich in terroristischen Aktivitäten involviert waren.
Um deine Frage direkt zu beantworten, nein, ich denke in seinem Falle würde ich, müsste ich entscheiden, eine Gerichtsverhandlung vorziehen, denn immerhin hat er (vermutlich) im Interesse des amerikanischen Staates gehandelt, wenn auch mit nicht einwandfreien Methoden (aus der Sicht etlicher Menschen).
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@ Nerzul:
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass sich ein Staat aus den Belangen eines anderen Staates herauszuhalten hat, es sei denn er ist beispielsweise aus vertraglichen Gründen an ein Bündnis gebunden und dieser Bündnisfall tritt tatsächlich ein (o.ä.). „Demokratie und Freiheit“, diese Schlagworte, welche Prestigio hier schon recht treffend verwendet hat, werden oft als Deckmantel amerikanischer (westlicher) Außenpolitik genutzt – es geht ja eigentlich meistens um Einfluss, Rohstoffe, sowie strategisch günstige Stützpunkte. Ich finde, wenn es Staaten gibt, die andere Wege einschlagen, dann geht es uns rein gar nichts an, selbst, wenn es Diktaturen sind (Ausnahme: der nichtdemokratische Staat entwickelt sich zur Gefahr für den eigenen , oder einen verbündeten Staat). Rohstoffe und Güter sollten, meines Erachtens nach, gerecht gehandelt werden und jenes Weltpolizeidenken möge unterbleiben.
Dieses schon lange praktizierte Eingreifen in die Belange fremder Gesellschaften und Kulturen, ohne diese hinreichend zu verstehen, ist selbstredend ein Grund für Hass und Gewalt, auch (islamischer) Terrorismus kann sich darauf berufen. Insofern denke ich, der Westen hat sich seine eigenen Feinde, zumindest teilweise, selbst herangezüchtet.
Nichtsdestotrotz, angesichts der real existierenden Gefahr durch diese, erachte ich die Exekution solcher Elemente, wie Bin Laden, als vollkommen legitim. In dieser Hinsicht sollte ein Staat, um Schaden von sich und seinen Bürger abzuwenden, gewisse machiavellistische Gedankengänge in seine Politik einströmen lassen. Ein Prozess birgt in solch einem Falle nur Risiken, kostet einen Haufen Geld und bringt im Endeffekt das gleiche Ergebnis – Osama Bin Ladens Tod; außerdem muss ein Exempel statuiert werden(siehe mein obiger Beitrag und der Beitrag von bk1 vom 04.05.2011 um 18.19 Uhr).
Du sprichst von einer zivilisierten Gesellschaft. Dieser Begriff ist, meiner Meinung nach sehr schwammig und auch ideologisch durchsetzt, d.h., er ist nicht uneingeschränkt objektiv.